Hannelore Gadatsch ist Anfang der Woche im Alter von 82 Jahren in Baden-Baden gestorben. Sie startete 1966 beim Südwestfunk und war für viele Jahrzehnte als Journalistin für die ARD-Anstalt tätig. Ab 1977 war sie Autorin beim Politmagazin "Report Baden-Baden". Für einen "Report"-Beitrag über einen ärztlichen Kunstfehler wurde Gadatsch 1978 mit dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet. 1983 erhielt sie den Medienpreis Entwicklungspolitik für einen "Report"-Bericht über die Dürrekatastrophe in Äthiopien, 1986 den gleichen Preis erneut für einen Beitrag über Zwangsumsiedlungen in dem Land.

Größere Bekanntheit vor der Kamera erlangte sie 1984 und 1985 als Moderatorin der "Tagesthemen", ab 1988 war sie als Moderatorin bei Schwerpunktsendungen auf Eins Plus zu sehen. 1992 wurde Hannelore Gadatsch Beauftragte des SWF für den damals neu gegründeten Sender Arte. Für ihre SWF-Dokumentation "Was Menschen Menschen antun - Über die Behandlung von Folteropfern in Berlin und Kopenhagen" erhielt sie 1994 erneut den Deutschen Sozialpreis. Hannelore Gadatsch gehörte dem Beirat des Behandlungszentrums für Folteropfer in Berlin an.

"Hannelore Gadatsch war eine der ersten Frauen, die die 'Tagesthemen' moderierten, eine Pionierin des Fernsehjournalismus. Mit ihren Dokumentationen, unter anderem für das Politikmagazin 'Report', hat sie vieles bewegt. Ihr Tod erfüllt uns mit Trauer und unsere Gedanken sind bei denen, die ihr nahestanden", würdigte SWR-Intendant Kai Gniffke die Verstorbene.