Schon vor Monaten hat die ARD beschlossen, die Zusammenarbeit ihrer Info- und Kulturwellen im Hörfunk vertiefen zu wollen. Nun gibt es Details zu der Umsetzung, mit der noch in diesem Monat begonnen werden soll. Konkret werden die Infowellen ab dem 29. April mit einem gemeinsamen Abendprogramm kooperieren, wie am Montag bekannt wurde. Dieses wird täglich zwischen 20 und 22 Uhr von BR24, HR Info, NDR Info, dem RBB24 Inforadio und SWR Aktuell übernommen, ab Herbst schließt sich auch MDR Aktuell an.

Inhaltlich soll montags und donnerstags das neue Debattenformat "Mitreden! Deutschland diskutiert" ausgestrahlt werden. Dienstags und mittwochs will der "ARD Infoabend" über die Entwicklungen des Tages auf dem Laufenden halten und Spiele der Champions League mit deutscher Beteiligung und des DFB-Pokals übertragen. Freitags wiederum startet mit "Sportschau live - Der ARD-Sportabend" ebenfalls ein neues kooperiertes Format, das von der Fußball-Bundesliga, der 2. Bundesliga sowie über nationalen und internationalen Spitzensport berichtet.

Darüber soll es weitere Kooperationsstrecken in Randzeiten wie den Infosamstag von BR24 und NDR Info geben, den teilweise auch das RBB24 Inforadio übernimmt, oder das gemeinsame Programm von HR Info und SWR Aktuell am Wochenende und an Feiertagen.

Schon ab dem 20. April werden sich einmal wöchentlich acht ARD-Sender für "ARD Oper" zusammenschließen. Beteiligt sind BR Klassik, HR2 Kultur, MDR Klassik, NDR Kultur, das neue Radio3 vom RBB, SR 2 KulturRadio und SWR Kultur. WDR 3 ist ebenfalls dabei, hier muss allerdings noch der Rundfunkrat den Plänen zustimmen. Jeweils samstags soll ab 20:03 Uhr ein dreistündiges Opernprogramm fesendet werden. Der Schwerpunkt soll demnach auf Mitschnitten aus der deutschen Opernlandschaft liegen, einige davon sollen auch live übertragen werden. Auch Livesendungen aus bekannten internationalen Opernhäusern wie der Metropolitan Opera in New York oder der Wiener Staatsoper stehen nach Angaben der ARD auf dem Programm.

Kai Gniffke © SWR/Sven Cichowicz Kai Gniffke
Erklärtes Ziel der neuen gemeinsamen Sendestrecken ist es, Ressourcen für die Entwicklung und den Ausbau digital nutzbarer Angebote vor allem für jüngere Zielgruppen freizumachen. Die regionale Vielfalt der Programmangebote zu Tageszeiten mit starker Radionutzung bleibe dabei gewährleistet, verspricht die ARD. "Information und Kultur gehören zu den herausragenden Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Hier bündeln wir in der ARD unsere Kräfte und vertiefen die Zusammenarbeit. Vorbild ist das Erfolgsmodell der gemeinsamen Hörfunk-Programmangebote wie etwa die ARD-Popnacht", sagte der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke. 

Teil der Kooperation ist auch die neue Reihe "Stadt Land Mensch - Die Deutschlandreportage", die bereits vor einigen Wochen gestartet ist. In zehnminütigen Reportagen berichten Reporterinnen und Reporter wöchentlich "aus allen Teilen Deutschlands über Geschichten aus den Lebenswelten zwischen A wie Aschaffenburg und Z wie Zwickau", wie es heißt.