Die siebte Ausgabe des Serienfestivals Canneseries ging an der Côte d'Azur am Mittwochabend mit einem wahren Preisregen zu Ende. Die sechsteilige Dramedy "Die Zweiflers", die von der Berliner Produktionsfirma Turbokultur im Auftrag der ARD Degeto und dem HR für die ARD produziert wurde, von ZDF Studios weltweit vertrieben wird und ab Anfang Mai in der ARD-Mediathek zum Abruf bereitsteht, erhielt gleich drei der insgesamt neun vergebenen Preise.

So wurde "Die Zweiflers" in der Königskategorie Beste Serie geehrt, obendrein erhielten Marko Nyberg und Petja Virikko für die Serie auch den Preis für die Beste Musik. Und dass das Programm auch die jüngere Generation anspricht, unterstreicht die von einer Jury aus Schülerinnen und Schülern vergebene Auszeichnung mit dem High School Award for Best Series. Showrunner und Creator der Serie ist David Hadda, der gemeinsam mit Juri Sternburg und Sarah Hadda die Drehbücher schrieb. Regie führten Anja Marquardt und Clara Zoë My-Linh von Arnim. Die Kamera verantwortete Phillip Kaminiak.

Die Zweiflers © imago / abacapress "Die Zweiflers": Cast & Crew in Cannes

"Die Zweiflers" hatte am Sonntag im Rahmen des Festivals ihre umjubelte Premiere in Cannes. In der Serie, die von den "Variety" als "jüdisches Succession" gehandelt wird, stehen die Zweiflers - eine jüdische Familie aus Frankfurt - vor einer lebensverändernden Entscheidung: Dem geplanten Verkauf des Delikatessenimperiums der Familie. Die Macher versprechen eine "warmherzige, skurrile und unterhaltsame Geschichte einer hoch komplizierten und zugleich allzu menschlichen Familie, die inmitten von Veränderungen, Traditionen und neuen Beziehungen navigiert - schonungslos offen und ehrlich in all ihren Facetten." 

Thomas Schreiber © WDR/Oliver Ziebe Thomas Schreiber
"Drei Preise für ‚Die Zweiflers‘ in Cannes! Das ist einfach sensationell, super-verdient und macht glücklich, weil dieses kluge begabte Team rund um David Hadda eine Serie erschaffen hat, wie es sie nicht alle Tage gibt: Die Premiere in Cannes hat uns alle zum Lachen und Weinen im selben Moment gebracht. Gratulation! Wir freuen uns riesig. Alle Zuschauerinnen und Zuschauer können sich auf die Ausstrahlung freuen: Ab 3. Mai in der ARD Mediathek“, so Thomas Schreiber, Geschäftsführer der ARD Degeto Film. 

Den Abend aus ARD-Sicht perfekt machte obendrein die Auszeichnung von Aina Clotet aus "This is not Sweden" für die beste schauspielerische Leistung. "This is not Sweden" ist eine spanisch-schwedisch-finnisch-deutsche Koproduktion, an der sich der NDR im Rahmen der FabFiction-Initiative beteiligt hatte. Die Dramedy spielt in Vallvidrera, der grünen Lunge von Barcelona und erzählt von Mariana und Samuel, die ihre Töchter in idyllischer Gemeinschaft mit anderen Familien aufziehen wollen. Konflikte werden gemeinsam in Gruppentherapie aufgearbeitet. Nur die schwedische Nachbarin, bei der alles noch ein bisschen perfekter zu sein scheint, nimmt nicht teil. Als sich ausgerechnet der Sohn der Schwedin aus dem Fenster stürzt, brechen bei Mariana lange verdrängte Ängste aus und in der heilen Welt bricht das Chaos aus.

Weitere Preisträger bei Canneseries: Die norwegische Serie "Dumbsday" wurde in der Kategorie "Best Screenplay" ausgezeichnet, "Operation Sabre" aus Serbien erhielt den Special Interpretation Award. In der Short-Form Kategorie ging der Preis an "Rather Burn" (Argentinien/Spanien) sowie der Student Award an "Money Shot" aus Finnland. Als beste Dokuserie wurde "DJ Mehdi: Made in France" ausgewählt.