Der starke Start in das Jahr 2024 ist perfekt: Die gesamten Brutto-Werbeerlöse im März lagen laut Marktforscher Nielsen bei 2,95 Milliarden Euro. Year to date steht damit ein Plus in Höhe von mehr als 11 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Dass diese Erholung auch netto bei den Unternehmen ankommt, ist ebenfalls zu spüren. Zuletzt veröffentlichte etwa ProSiebenSat.1 gute Geschäftszahlen für das erste Quartal.
Der gute Start des Gesamtmarktes ist auch ganz wesentlich auf das Medium Fernsehen zurückzuführen. Dort lagen die Brutto-Werbeeinnahmen im März bei 1,42 Milliarden Euro - und damit deutlich über den 1,22 Milliarden aus dem Vorjahres-März. Das Plus der Mediengattung Fernsehen lag zwischen Januar und März bei 12,2 Prozent - ein deutliches Zeichen der Erholung. Mehr Brutto-Werbeeinnahmen im März erreichte das Fernsehen in den vergangenen mindestens sechs Jahren nicht.
Höhere Wachstumsraten verzeichnen aktuell auf Jahressicht allerdings die Zeitungen (+12,5 Prozent), das Radio (+15,0 Prozent) und der Bereich Out of Home (+22,1 Prozent). Das alles führt zu einem deutlich stärkeren Gesamtmarkt als noch 2023. Mit den Publikumszeitschriften befindet sich dagegen nur eine Mediengattung im Jahresvergleich im Minus (-5,8 Prozent).
Ziemlich beeindruckend ist derweil auch der Turnaround, der dem Kino gelungen ist. Lag man im Januar und Februar jeweils noch recht deutlich unter den Brutto-Einnahmen aus dem vergangenen Jahr, kam man im März auf 12,4 Millionen - deutlich mehr als die 7,8 Millionen 2023. Das führte dazu, dass das Kino aktuell auf Jahressicht wieder bei einem soliden Plus (+6,7 Prozent) steht.
Ein Blick auf die werbungtreibenden Unternehmen zeigt: Fast alle Schwergewichte haben in den ersten drei Monaten des Jahres deutlich mehr Geld in Werbung investiert. Bei den Top 10 verringerten nur Lidl und Aldi ihre Brutto-Spendings, Procter & Gamble auf Platz eins legte um rund 30 Prozent zu, bei Ferrero waren es 24,5 Prozent. Und es ist längst nicht so, als würden die Einzelhändler allesamt die gleiche Strategie fahren: Im Gegensatz zu Lidl und Aldi legten Kaufland und Rewe mit jeweils fast 90 Prozent deutlich zu in Sachen Brutto-Werbespendings.
Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes.