Schon vor vielen Jahren wurde innerhalb der ARD diskutiert, ob es nicht sinnvoll wäre, die Politmagazine im Ersten - immerhin sechs an der Zahl, die sich auf zwei wöchentlichen Sendeplätzen abwechseln - unter einer gemeinsamen Marke zu vereinen. Dazu kam es bis heute nicht. Doch vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass sich nun die Magazine von BR, MDR, NDR, RBB und SWR darauf verständigt haben, ihre Angebote auf Instagram zu bündeln.
Bemerkenswert ist, dass sich ein Sender der Initiative nicht anschließt: Der WDR ist mit seinem Politmagazin "Monitor" nicht Teil des neuen Instagram-Kanals, wenngleich die Sendung eine ähnliche Zielgruppe ansprechen dürfte. Auf DWDL.de-Nachfrage erklärte ein WDR-Sprecher nur bedingt, weshalb man lieber ein eigenes Süppchen kocht. "Die Landesrundfunkanstalten prüfen regelmäßig, welche Angebote im Digitalen Potenzial und Erfolg haben beziehungsweise wo Angebote zusammengelegt werden können. 'Monitor' ist eine Traditionsmarke des WDR mit einem Alleinstellungsmerkmal - auch auf Instagram, wo der Kanal erfolgreich läuft", heißt es aus Köln.
Tatsächlich dürfte die Wahrheit wohl im letzten Teil der Antwort liegen: Während die anderen Magazine, darunter auch "Panorama", immerhin das älteste politische Fernsehmagazin des Landes, vergleichsweise geringe Followerzahlen erreichen, zählt "Monitor" aktuell rund 114.000 Follower auf Instagram. Das als Basis für die gesamte Investigativ-Power der ARD zu nehmen, kam für den WDR aber offensichtlich nicht infrage.
Und so machen vorerst eben nur fünf der sechs Anstalten gemeinsame Sache. Geplant ist, dass die beteiligten Investigativ-Redaktionen auch mit Userinnen und Usern in den Austausch treten und versuchen sollen, "die Community für Recherchen und relevante politische Inhalte begeistern", wie es heißt. Versprochen werden "spannende Einblicke und starke Recherchen, die helfen, unsere Zeit zu verstehen".