Die Spiegel-Gruppe hat ihre Geschäftszahlen fürs Jahr 2023 vorgelegt - und natürlich ging die allgemeine Krisenstimmung auch dort nicht spurlos vorüber. Der Gesamtumsatz fiel mit 245,9 Millionen Euro um knapp acht Prozent geringer aus als noch im Jahr zuvor, der Gewinn sackte um fast 44 Prozent auf nun 24,2 Millionen Euro ab. Allerdings war 2022 für das Unternehmen auch ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen, die Zahlen für 2023 bezeichnet man daher auch als "solide".

Dass es nicht schlimmer gekommen ist, hat die Spiegel-Gruppe dabei maßgeblich auch dem Ausbau der digitalen Paid-Content-Angebote zu verdanken. Die Markterlöse der Titel unter den Marken "Der Spiegel", "Manager-Magazin" und "Harvard Business Manager" wurden erstmals knapp überwiegend (51 Prozent) im Digitalen erzielt, 2024 soll dieser Anteil nun auf 54 Prozent wachsen.

Vor allem bei Spiegel+ erwartet man ein starkes Wachstum: 2023 lagen die Vertriebserlöse hier bei 56,5 Millionen Euro und damit 6,5 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. im kommenden Jahr sollen es dann schon 75 Millionen Euro sein. Generell erlöst der "Spiegel" über Print und Online hinweg inzwischen zu fast drei Viertel seiner Umsätze aus dem Vertrieb, nur noch zu 26 Prozent aus der Werbevermarktung.

Die steigende Bedeutung der digitalen Paid-Content-Angebote wird deutlich, wenn man die Aufschlüsselung der Einnamen nach Geschäftsfeldern betrachtet. Mit dem Verkauf von Print-Produkten nahm die gesamte Spiegel-Gruppe demnach 6,1 Prozent weniger ein als im Vorjahr, insgesamt 92,7 Millionen Euro. Mit dem Digital-Vertrieb wurde hingegen 13,9 Prozent mehr erlöst, insgesamt 59,7 Millionen Euro. Stark rückläufig waren generell die Werbeeinnahmen, um 17,7 Prozent im Digitalen (41,8 Millionen Euro) sogar um 24,7 Prozent im Print-Bereich (20,6 Millionen Euro). Deutlich weniger wurde auch im Film- und TV-Produktionsgeschäft umgesetzt (-21,4 Prozent auf 23,4 Millionen Euro).

Stefan Ottlitz, Geschäftsführer der "Spiegel"-Gruppe: "30 Jahre nach dem Start von 'Spiegel Online' sechs Jahre nach dem Pay-Start beim 'Spiegel' sowie danach bei 'manager magazin', 'Harvard Business manager' und '11Freunde' sind digitale Abo-Modelle zu einer zentralen Größe geworden, die unseren Journalismus nachhaltig finanzieren helfen – die Erlöse daraus tragen den Gutteil des digitalen Wachstums. Wir haben die Weichen dafür gestellt, die Transformation unserer Produkte noch einmal voranzutreiben. Unser ehrgeiziges Ziel für 2025 ist und bleibt ein Vertriebsumsatz von 75 Millionen Euro mit digitalen Angeboten."

Thomas Hass, Vorsitzender der Geschäftsführung: "Stefan Ottlitz und ich danken den Redaktionen, der Dokumentation und den Verlagsbereichen für herausragende Angebote, die uns das Vertrauen unserer Leserinnen und Leser sichern. Wir haben kräftig in den Zukunftsbereichen investiert, fokussieren auf unsere Plus- und Premium-Strategie und können so unsere journalistische wie wirtschaftliche Unabhängigkeit festigen."