Die Amtszeit des MDR-Verwaltungsrates begann vor ziemlich genau zwei Jahren, am 27. Juni 2022. Die Mitglieder des Gremiums sind für insgesamt sechs Jahre im Amt, alle zwei Jahre wechselt jedoch gemäß MDR-Staatsvertrag der Vorsitz im Verwaltungsrat zwischen den Mitgliedern aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Ende Juni 2024 geht der Vorsitz nun von Thüringen turnusgemäß auf Sachsen-Anhalt über. Neuer Vorsitzender ist dann Mirko Peglow, der einstimmig von den Mitgliedern des Verwaltungsrats gewählt wurde. 

Ebenso einstimmig wurde Birgit Diezel, die bisherige Vorsitzende des Gremiums, zur Stellvertreterin von Peglow gewählt. Das ist durchaus überraschend, denn eigentlich wäre es auch hier turnusgemäß zu einem Wechsel der Länder gekommen. Weil der Staatsvertrag aber die Möglichkeit vorsieht, die turnusmäßige Reihenfolge bei der Stellvertretung zwischen den Ländern zu ändern, kommt es anders. Denn davon machte das Gremium jetzt Gebrauch - und so wechselt hier der Stellvertreter-Posten von Sachsen-Anhalt auf Thüringen. 

Der Verwaltungsrat des MDR betont die "umfangreichen Erfahrungen", die Diezel habe. So könne sie auch Kontinuität in der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz gewährleisten, in der sie den Verwaltungsrat auch weiterhin vertreten wird. Mirko Peglow ist geschäftsführender Gesellschafter der Pergande Group und Honorarprofessor an der Universität Magdeburg. Birgit Diezel ist frühere Thüringer Finanzministerin und langjährige Thüringer Landtagspräsidentin. Alle Mitglieder im Verwaltungsrat, der unter anderem die Geschäftsführung des MDR-Intendanten überwacht, arbeiten ehrenamtlich in dem Gremium. 

"Mein Dank gilt Birgit Diezel und ihrem Stellvertreter Friedrich Vogelbusch für die umsichtige Leitung des MDR-Verwaltungsrats in den vergangenen beiden Jahren. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Frau Diezel und den weiteren Mitgliedern des Aufsichtsgremiums. Der MDR steht nach dem planmäßigen Verbrauch seiner Rücklagen in den kommenden Jahren vor der Herausforderung, seinen Programm- und Telemedienauftrag auf der Grundlage eines konsolidierten Haushalts wahrzunehmen. [...]", sagt der künftige Verwaltungsratsvorsitzende Mirko Peglow. Und weiter: "Der MDR muss auch in Zukunft seiner publizistischen Aufgabe in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen in der dafür notwendigen Qualität und Reichweite nachkommen können. Um diese Aufgabe für das Gemeinwohl im erforderlichen Umfang erfüllen zu können, braucht der Mitteldeutsche Rundfunk eine bedarfsgerechte Finanzierung."