Es sind ereignisreiche Tage für die Fernsehbranche in Köln. Zusätzlich zum Seriencamp ist am Donnerstagabend in der Domstadt vor rund 300 geladenen Gästen aus Medien, Politik und Wirtschaft auch noch der Deutsche Entertainment Award verliehen worden. Bereits zum dritten Mal feierte die Entertainment-Sektion der Produktionsallianz sich selbst - und dürfte damit endgültig eine neue Tradition geschaffen haben.

Tatsächlich gab es in diesem Jahr so viele Einreichungen wie noch nie, stellte Produzent Rolf Hellgardt, zugleich Vorsitzender des Gremiums zum Deutschen Entertainment Award, zufrieden fest. Selbstverständlich ist das keineswegs, immerhin musste die Branche im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund der Investitions-Zurückhaltung durch ein Krisen-Tal gehen. Doch von Krisen-Stimmung war bei der Preisverleihung, vor allem aber beim anschließenden Get-Together unter freiem Himmel nicht viel zu spüren. 

Wie groß der Stellenwert des Deutschen Entertainment Awards inzwischen ist, zeigt auch der hochkarätige Besuch - etwa durch den nordrhein-westfälischen Medienminister Nathanael Liminski, der mit einem flotten Spruch dann auch direkt für zusätzlichen Unterhaltungswert auf der Bühne sorgte. "Ich habe gehört, dass es hier Bargeld auf die Kralle gibt. Da wollte ich als CDU-Politiker nicht fehlen", scherzte Liminski und stahl damit dem Comedian Till Reiners, der erstmals als Moderator der Verleihung fungierte, gleich zu Beginn des Abends kurzzeitig die Show, die übrigens unter den Augen von gleich acht Unterhaltungs- und Senderchefs verfolgt wurde. Auch das ist als Zeichen der Anerkennung zu werten.

Sendervertreter beim DEA 2024 © Produktionsallianz

Freuen kann man sich, wie auch schon im vorigen Jahr, bei Endemol Shine Germany: In der Kategorie "Beste Adaption" ging der Preis nämlich an die ZDF-Langzeitdoku "Buchstäblich leben! Meine Reise zum Lesen und Schreiben", die sich nicht nur gegen die ebenfalls von Endemol produzierte Amazon-Realityshow "The 50" durchsetzte, sondern auch gegen die deutsche Version von "Die Verräter", produziert von Tower für RTL.

Auch in der Kategorie "Beste Development" ging ein ZDF-Format als Sieger hervor: Hier machte die von Story House produzierte "miese McPlant-Show" aus der "Besseresser"-Reihe mit Sebastian Lege das Rennen. Die von Leonine und Kofbelu produzierte "Teddy Teclebrhan Show" ging damit ebenso leer aus wie das Sexfestisch-Format "Stranger Sins", das RTL Studios für RTL+ herstellte.

Ausgezeichnet wurde beim Deutschen Entertainment Award aber auch der Branchen-Nachwuchs - diesmal ganz offiziell in zwei Kategorien. So erhielt Produktionskoordinator Friedel Bühler von der Produktionsfirma UFA Show & Factual den mit 5.000 Euro dotierten "Best Talent"-Preis in der Kategorie "Produktion" für seine Arbeit am RTLzwei-Format "Hartz und herzlich". In der Kategorie "Redaktion" wiederum nahm Producerin Franziska Koch von SEO Entertainment die Auszeichnung für die RTL+-Musikshow "That's my Jam" entgegen - und bekam neben des Preisgelds obendrein noch eine Grußbotschaft von Bill und Tom Kaulitz, die in der Sendung als Gastgeber fungierten.

Andrea Schönhuber-Majewski, Vorstandsvorsitzende der Sektion Entertainment der Produktionsallianz, zog am Ende ein zufriedenes Fazit. "Dieser Abend", sagte sie, "zeigt, was unsere Branche ausmacht: kurzweiliges Programm, persönlicher Austausch und gerade in schwierigen Zeiten eine gehörige Portion Optimismus."