Sowohl "Rote Rosen" als auch "Sturm der Liebe" bleiben bis 2027 Teil des Programms der ARD. Darauf hatten sich die Verantwortlichen schon vor rund zwei Monaten verständigt. Auf einer Videprogrammkonferenz der ARD-Verantwortlichen am Mittwoch wurde nun aber festgezurrt, dass beide Serien auch zukünftig 48 Minuten lang sein sollen. Somit ist die ursprüngliche Idee verworfen worden, dass ab 2025 nur noch halb so lange Folgen produziert werden. Über entsprechende Weichenstellungen hatte DWDL schon vor einer Woche exklusiv berichtet.



Der Beschluss der Videoprogrammkonferenz, "Rote Rosen" (von der Studio Hamburg Serienwerft) und "Sturm der Liebe" (Bavaria Fiction) bis 2027 als 48-Minuten-Serie fortzusetzen, steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl kommentierte die Entscheidung: "'Rote Rosen' und 'Sturm der Liebe' sind beim Publikum sehr beliebt und erzielen in der ARD Mediathek Spitzenreichweiten. Durch Optimierung der Produktionsabläufe und Umschichtungen im Etat konnten wir nun ein Fortbestehen der beiden Dailys in gewohnter Sendelänge bis 2027 sichern."

Unterstützer genau dieses Plans hatten in den vergangenen Tagen und Wochen mehrere Argumente vorgebracht. Zum einen wäre da der auch von Strobl angeführte Erfolg beider Serien in der Mediathek. Zum anderen, dass jüngste Testläufe im ARD-Nachmittagsprogramm, wie etwa "Leben. Live" oder "Frag mich was Leichteres", nur auf schwache Resonanz stießen. Nicht unwesentlich war auch, dass eine Kürzung der beiden Serien auf die halbe Sendedauer keineswegs mit einer Halbierung der Herstellungskosten einhergegangen wäre.

Heißt: Im Falle einer Kürzung wäre die Sendeminute der Dailys klar teurer geworden. Kaum vermittelbar vor dem Hintergrund laufender Debatten über die möglichst effiziente Verwendung der Beitragsgelder. Dass zudem speziell ProSiebenSat.1 aktuell dieses Genre wieder für sich entdeckt hat und im Herbst zwei weitere tägliche Serien an den Start bringt und zudem international Disney+ als Streamer mit einer täglichen Telenovela experimentiert, kam noch hinzu.

"Rote Rosen" kommt im laufenden Jahr linear auf knapp 900.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Sendeplatz um 14:10 Uhr – im Schnitt werden im Gesamtmarkt 10,6 Prozent erreicht. "Sturm der Liebe" landet bei einer Million Fans im Linearen und rund 11,3 Prozent. Sowohl für die Studio Hamburg Serienwerft als auch für Bavaria Fiction ist der Beschluss der Videoprogrammkonferenz ein Happy End nach aufwühlenden Wochen.

Bavaria Fiction hat indes gleich doppelten Grund zur Freude. Die Produktionsfirma hat kürzlich den Auftrag erhalten, für Sat.1 eine der neuen Dailys zu produzieren. "Für alle Fälle Familie" wird mit einer 80-teiligen Staffel ab Herbst ausgestrahlt. Produzent dieses Formats wird dann Jonas Baur sein, der im vergangenen Jahr kurzzeitig auch die Zügel bei "Sturm der Liebe" in den Händen hielt.