Als im Mai 2024 bekannt wurde, dass Sat.1 in diesem Jahr nicht mehr die Heimat der Bambi-Verleihung sein wird, betonte Hubert Burda Media schnell, dass die Auszeichnung auch diesen Herbst wieder über die Bühne gehen soll. Inzwischen ist klar: Die neue Heimat des Bambi ist kein klassischer TV-Sendern, sondern ein Streaming-Dienst: Der "Bambi 2024" wird am 7. November verliehen und live von Prime Video übertragen. Ausgetragen wird er in den Münchner Bavaria Filmstudios. Die Verantwortung liegt bei Kimmig Entertainment.
Diese Übertragung unterstreiche "unsere Mission, mit Prime Video unseren Kund:innen ein umfassendes und relevantes Unterhaltungsangebot zu bieten"; sagt Christoph Schneider, Country Director Prime Video Deutschland und Österreich. Den "Bambi" nannte der Prime-Manager "einen der ältesten und wohl wichtigsten Entertainment-Awards in Deutschland." Philipp Welte, Vorstand von Hubert Burda Media, sagte: „Die Zukunft des Entertainments sind die Streamer, und Prime Video ist der perfekte Partner, um mit BAMBI den Sprung in die digitalen Dimensionen der Bewegtbildangebote möglich zu machen”.
Im vergangenen Jahr feierte der "Bambi" sein 75-jähriges Jubiläum. Für dieses hatte man sich mit Sat.1 zusammengetan. Mit weniger als 900.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ab drei Jahren linear und bei den Umworbenen nur schwachen sechs Prozent fielen Quote und Reichweite aber sehr mager aus. Bei Burda wird, wie in einer am Montag verschickten Meldung zu lesen ist, aber anders gerechnet. Da ist doch tatsächlich die Rede von 4,85 Milliarden Publikumskontakten (wie auch immer diese zustande gekommen sein sollen) – und einer Reichweite von 900 Millionen allein in den sozialen Netzwerken im Jahr 2023. Welte sagt dazu: "'Bambi' erreicht mehr junge Menschen über die digitalen Medienkanäle als im linearen Fernsehen und mehr als jede andere Preisverleihung."
Zuletzt hatte der "Bambi" aber eine unruhige Phase hinter sich. Die Zusammenarbeit mit Sat.1 endete, wie im Vorfeld besprochen, nach einem Jahr. Bis 2019 war der "Bambi" noch im Ersten beheimatet. Die ARD wollte den Vertrag damals nicht verlängern, dann kam aber ohnehin die Pandemie und damit einhergehend eine längere Zwangspause.