Necessary Roughness Logo© USA
Viele Marketingfachleute fragen sich immer wieder, wie man bei all der Reizüberflutung mit seinem Produkt am Times Square noch auffallen kann. Höher, größer, bunter? Es ist wahrlich schwer, die Touristen, geschweige denn die New Yorker, auf ein neues Produkt oder auf eine neue Serie aufmerksam zu machen. Doch in der letzten Woche hat es der Cable-Sender USA geschafft, die komplette Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In diesem Sommer greift USA mit etlichen neuen Serien an und konnte bereits mit "Suits" einen ersten Hit landen. In der letzten Woche sollte dann die neue groß angekündigte Arzt-Serie "Necessary Roughness" an den Start gehen, was sich USA einiges hat kosten lassen. In den Wochen vor der Premiere war die klassische Plakatwerbung eher dezent gehalten, denn USA setzte auf eine andere Promotionstrategie, um die New Yorker für die neue Serie zu begeistern, die im Anschluss an "Royal Pains" zu sehen ist. Bereits einige Tage vor der Serienpremiere (29. Juni) waren in ganz Manhattan verteilt vereinzelte Eiswägen zu finden, die komplett im Corporate Design der neuen Serie gebrandet waren. Die unzähligen Promoter verteilten kostenloses Häagen-Dazs-Eis an die Passanten (siehe Bildershow unten).

Die Promotionstrategie von USA fand ihren Höhepunkt dann am Premierentag. In sämtlichen Tageszeitungen wurde in großen Anzeigen angeküngt, dass unter dem Motto "Theraplay" ein gigantischer Promotionstand am Times Square aufgebaut sein wird – alles unter dem Motto der neuen Serie, die sich um die Psychotherapeutin Dr. Dani Santino dreht: Scheinbar hat Dani ein perfektes Leben mit einem erfolgreichen Mann, zwei Kindern und einem Job als Therapeutin. Nachdem sie aber dahinter kommt, dass ihr Mann sie betrügt, stellt sich ihr Leben komplett auf den Kopf und sie muss sich aufgrund der Scheidung finanziellen Problemen stellen. Da kommt ein Angebot einer Football-Mannschaft wie gerufen, einen der Spieler zu therapieren, der mit schweren Leistungsproblemen zu kämpfen hat. Von da an entwickelt sich Dani zur gefragtesten und toughsten Therapeutin von Long Island.

Diese harten Herausforderungen von Dani wollte USA den New Yorkern auch am Times Square nahebringen und verwandelte jenen kurzerhand in ein riesiges Football-Feld, auf dem mehrere Stationen aufgebaut waren. Vom Sumo-Ringen, über Football-Werfen bis hin zu kostenfreien Massagen wurde restlos für körperliche Betätigung und Unterhaltung gesorgt. Zusätzlich waren auf dem Football-Feld immer wieder iPads verteilt, auf denen die Trailer zur neuen Serie angeschaut werden konnten.

Die komplette Bildershow zur Promotionaktion für "Necessary Roughness" können Sie hier anschauen:



Ob sich "Necessary Roughness" in diesem Sommer erfolgreich durchsetzen kann bleibt abzuwarten – eine andere Sendung hingegen hat die Bewährungsprobe mit Bravour bestanden und ist bereits in den Vorbereitungen für Staffel 2. Letzte Woche stand das Finale von "The Voice" an, dem Quotenhit von NBC. Wie in den USA üblich, wurde das Finale an zwei Abenden veranstaltet und an Gast-Stars nicht gespart. Auch wenn die letzten Folgen von "The Voice" von Jury-Seite her sehr einseitig waren, da kein Kandidat mehr kritisiert wurde, bot das Finale ein sehr hohes Gesangsniveau, denn sämtliche Auftritte wurden in diversen Konstellationen mit den Jury-Paten präsentiert. Am zweiten Tag - dem Tag der Ergebnisverkündung -, durfte jeder der vier Kandidaten noch einmal einen Song mit einem Superstar performen. Im Vergleich zu Entscheidungsshows in Deutschland fahren die Amerikaner allerdings eine andere Strategie. Obwohl es bei "The Voice" – und auch bei "American Idol" – eine eigene einstündige Entscheidungsshow gibt, liegt der Fokus dort nicht auf nicht enden wollenden Zusammenfassungen über die Kandidaten oder Diagrammen zu Zwischenständen, sondern rein auf dem Musikfaktor. Am Ende standen bei "The Voice" vier Kandidaten im Finale und der Gewinner wurde innerhalb von zwei Minuten verkündet, was im Vergleich zu deutschen Verhältnissen fast schon rekordverdächtig erscheint.
NBC hat bereits bekannt gegeben, dass alle vier Jury-Mitglieder bei Staffel zwei wieder mit von der Partie sein werden und die Blind Auditions-Phase auf voraussichtlich von zwei auf vier Shows erweitert wird.

Nachdem letzte Woche bekannt gegeben wurde, dass Charlie Sheen auf Grund seines Rauswurfs bei "Two And A Half Men" einen Serientod sterben wird, wurde in den USA heftig spekuliert, wie dieser denn nun aussehen könnte. Und auch diverse Late Night Talker ließen es sich nicht nehmen, über den Ausstieg des skandalgebeutelten Charlie Sheens zu lästern. Den amüsantesten Ansatz präsentierte Late Night Talker Jimmy Kimmel in seiner Show "Kimmel Live". Er ließ von Kindern analysieren, wie der perfekte Serientod von Charlie Harper aussehen soll:

Next week‘s outlook: Heidi Klums US-Shows gehen in die Promotion-Phase und New York wird mit den bereits angekündigten Plakaten versehen, auf denen sie halbnackt abgelichtet ist.