Work It Logo© ABC
ABC will sich im neuen Jahr nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und sorgt für Nachschub im Sitcom-Bereich. Auch wenn "Modern Family" in der momentan dritten Staffel sensationelle Quoten holt und die in diesem Herbst gestarteten Sitcoms "Suburgatory" und "Last Man Standing" sehr solide laufen, greift ABC am 3. Januar mit der neuen Sitcom "Work It" an. In der letzten Woche veröffentlichte ABC das offizielle Anzeigenmotiv und es dauerte nur wenige Stunden bis die ersten bedenklichen Stimmen aufkamen. In "Work It" geht es um zwei arbeitslose Männer, die sich absichtlich als Frauen verkleiden, um im hart umkämpfen Jobmarkt eine neue Anstellung zu bekommen - was ihnen auch gelingt. Dabei ecken die beiden sowohl im Büro als auch daheim bei ihren Ehefrauen immer wieder an.

Work It Anzeige© ABC
Die veröffentlichte Anzeige zeigt die beiden Hauptdarsteller in ihrer Frauenverkleidung vor einem Urinal stehend mit dem Spruch "They won’t take unemployment sitting down". Auf diese provokante Anzeige hin meldete sich zuerst die Organisation GLAAD (Gay and Lesbian Alliance Against Defamation ) zu Wort, die sich darüber beschwerte, dass die Anzeige und die Pilotfolge die Transgender-Gemeinde diskriminierend und in einem negativen Bild darstelle und deshalb besorgt sei, dass die Zuschauer verwirrt werden könnten: "Auch wenn "Work It" nicht explizit Transgender-Leute anspricht, werden viele Zuschauer daheim bei den als Frauen verkleideten Hauptcharakteren automatisch eine Transgender-Verbindung herstellen." Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Campaign forderte ABC auf, die Pilotfolge Anfang Januar nicht auszustrahlen, da die neue Sitcom falsche und menschenverletzende Klischees bezüglich der Transgender-Gemeinde forcieren würde. ABC selbst reagierte bisher nicht auf die Anschuldigungen. Abgesehen davon, ob diese Darstellung überhaupt gerechtfertigt ist, wird ABC wohl mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen haben im Januar. Sowohl die Kritiken als auch die Reaktionen der Zuschauer im Internet auf den ersten Trailer fielen durchweg negativ aus, da das Thema auf unglaubwürdige Art und Weise umgesetzt ist und kaum Lacher bzw. nur flache Witze zu sehen sind. Überzeugen Sie sich selbst: 



All American Muslim© TLC
Einen weiteren PR-Skandal gab es in dieser Woche bei einer bereits laufenden Show, die Amerika seit Anfang November spaltet. Der Doku-Sender TLC gab im Sommer die Dokusoap "All-American Muslim" in Auftrag, in der muslimische und arabische Familien in ihrem Alltag in den USA gezeigt werden, die teilweise gebürtige Amerikaner sind. Dass die Darstellung der religiösen Lebensweise von muslimischen Gemeinschaften nicht bei allen Amerikanern gut ankommen würde, war vorherzusehen, doch der Sender TLC verteidigte sein Format vehement: "Moslems mögen einen anderen Glauben haben als die meisten Amerikaner und trotzdem haben wir alle ein ähnliches Alltagsleben - diese Facetten der muslimischen Familien sollen in der Show gezeigt werden." Die Quoten steigen kontinuierlich von Woche zu Woche, so dass die Show kurzerhand von einer halben Stunde auf 60 Minuten pro Woche verlängert wurde, was einer speziellen Organisation in den USA gar nicht gefiel: Die extrem konservative Familienorganisation Florida Family Association (FFA) verschickte Anfang Dezember diverse Emails an Werbekunden von TLC, die im Umfeld der Dokusoap Spots schalten, mit der Bitte, ihre Werbung zurückzuziehen, da es sich bei "All-American Muslim" um eine Propaganda-Show für den muslimischen Glauben handele. Dieser Boykott-Aufruf fruchtete tatsächlich und so verkündete in der letzten Woche die Baumarkt-Kette "Lowe’s", dass sie ab sofort keine Werbung mehr im Umfeld der Show schalten werde. Dieser Boykott führte soweit, dass am vergangenen Sonntag vor diversen "Lowe’s"-Filialen duzende Menschen aufliefen, um gegen die Entscheidung des Baumarktriesen zu demonstrieren. Laut FFA zogen bereits 64 weitere Firmen ihre Werbebuchungen zurück, was von TLC selbst aber nicht bestätigt wurde: "Wir stehen hinter unserer Show "All-American Muslim" und wir sind froh, eine starke Unterstützung seitens der werbetreibenden Kunden zu haben." Zumindest aus Quotensicht wird TLC dieser Eklat sicherlich nicht ganz unrecht sein, da viele Amerikaner nun auf das Format aufmerksam gemacht wurden und am kommenden Sonntag bei der neuen Folge "All-American Muslim" aus Neugierde einschalten werden.

Whos Still Standing© NBC
In dieser Weihnachtswoche ließ sich NBC eine ganz spezielle Programmierung einfallen. Unter dem Motto "Four Night Holiday Event" schickte das Broadcast Network am gestrigen Montag eine neue Gameshow ins Rennen, die an vier Abenden in dieser Woche jeweils um 20:00 Uhr im Testlauf gezeigt wird. Das Gameshow-Format "Who’s Still Standing" stammt ursprünglich aus Israel und erinnert bei diversen Elementen an "Der Schwächste fliegt": Ein Kandidat kämpft um den Hauptpreis von $1 Mio und muss dabei zehn gegen ihn antretende Gegner besiegen, die im Kreis um ihn herum stehen. Der Kandidat muss nach und nach seine Gegner auswählen und jene in einzelnen Battles per K.O.-System ausstechen. Dabei müssen beide abwechselnd Fragen innerhalb von 20 Sekunden beantworten und erhalten pro Frage einzelne Buchstaben als Hilfestellung. Sobald der Gegner eine Frage innerhalb der Zeit nicht beantworten kann, fällt dieser umgehend per Falltür nach unten und scheidet aus. Das gleiche Schicksal blüht auch dem Hauptkandidaten in der Mitte, der allerdings leicht im Vorteil ist, da er eine Frage überspringen darf. Für jeden bezwungenen Gegner erhält der Kandidat einen Betrag zwischen $1.000 und $20.000 und nach fünf Runden muss er entscheiden, ob er das erspielte Geld nehmen will oder auf Risiko geht und die restlichen fünf Gegner herausfordert, um die $1 Mio. zu gewinnen. Gelingt ihm dies aber nicht, geht er mit leeren Händen nach Hause. "Who’s Still Standing" legte bei der Premierensendung ein enormes Tempo hin und lieferte auf Grund gut gecasteter Kandidaten eine unterhaltsame und teilweise auch spannende Gameshow. Der Show-Effekt mit der Falltür ist zwar im Grunde genommen nicht spielentscheidend, aber wird bei den "Wipeout"-begeisterten Amerikanern sicherlich gut ankommen.