NBC greift für neue "The Voice"-Staffel auf alten Trailer zurück und peppt ihn mit Olympia-Twist auf. Außerdem: Jurorin Sharon Osbourne verlässt "America's Got Talent" im Krieg mit Sender und Dance-Reality-Show nutzt TV-Flaute...
Am Montag stürzte sich jedes Promi-Magazin in den USA auf die überraschende Meldung, dass Sharon Osbourne nicht mehr länger bei "America’s Got Talent" dabei sein will. Was in Zeiten hoher Jury-Fluktuation bei Castingshows nicht unbedingt als eine Sensationsmeldung erscheint, ist auf den zweiten Blick aber doch eine heikle Angelegenheit, da besonders die Gründe für Ihr Ausscheiden für Zündstoff sorgen. Angeblich will Sharon Osbourne "America’s Got Talent" deshalb verlassen, da ihrem Sohn Jack als Kandidat für eine geplante neue TV-Show von NBC kurzerhand abgesagt wurde, nachdem er öffentlich bekanntgab, an Multipler Sklerose zu leiden.
Außerdem behauptet die Frau von Rocker Ozzy Osbourne, dass der Sender ihren Sohn lediglich per Email informierte, dass die Game-Show "Stars Earn Stripes", bei der acht Prominente in Spielen à la Militärakademie gegeneinander antreten müssen, ohne ihn produziert wird. Auf Produktionsseite stießen diese Anschuldigungen aber auf Unverständnis, da der Produzent von "Stars Earn Stripes" David Hurwitz entgegnete, dass Jack zu keinem Zeitpunkt offiziell engagiert wurde und lediglich Verhandlungsgespräche liefen. Sharon Osbourne ging allerdings auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen mit NBC davon aus, dass die Zusage auch ohne Vertrag zwischen ihrem Sohn und dem Sender gelten würde: "Ich habe damals für 'America’s Got Talent' bis hin zu den Live-Shows ohne unterschriebenen Vertrag gearbeitet. Alles wird immer in letzter Minute geregelt." Eine Email von NBCs VP of Talent Chuck LaBella bestätigt zumindest, dass Jack ursprünglich für die Show vorgesehen war, was sich folgendermaßen liest: "Wir freuen uns, mit dir [Jack] zusammenzuarbeiten. Ich bin froh, dass du in der NBC Familie sein wirst."
Dass die Nachricht über Jacks Erkrankung womöglich doch Grund für sein Nicht-Engagement für die Show war, räumte Produzent Hurwitz in einem Interview mit der New York Post dann nachträglich ein: "Die Härte der Show war einfach zu immens für Jack." Da half auch Jacks Vorschlag nicht, für eine spezielle Versicherung selbst aufzukommen im dem Falle, dass er auf Grund seiner Erkrankung nicht durchhalten würde. Für Sharon Osbourne ist der Fall damit erledigt, wie Sie folgendermaßen zusammenfasste: "Ich kann mich nicht verstellen… Es ist Zeit für mich, weiterzuziehen. NBC kann mich nun lediglich davon abhalten, in den nächsten fünf Jahren Juror bei einem anderen Sender zu sein."
Somit werden die NBC-Zuschauer die beliebte Sharon Osbourne nur noch wenige Male bis zum baldigen Finale von "America’s Got Talent" als Jurorin sehen können, das sich bereits in der Halbfinal-Phase befindet und Anfang September dann von "The Voice" abgelöst wird. Die Musikshow geht pünktlich zum TV-Saisonstart in den USA in die dritte Runde und so langsam werden die Zuschauer mit ersten Promomaßnahmen auf das Format neu eingestimmt. Da aktuell alle Augen auf die Olympischen Spiele gerichtet sind, ließ sich NBC für den neuesten "The Voice" Promo-Trailer von dem weltweiten Sportereignis inspirieren. Sogar mit Pressemitteilung angekündigt läuft seit einigen Tagen auf NBC ein amüsanter Trailer, der aufmerksamen Zuschauern aber schon bekannt sein dürfte. In einer Hotellobby hören die vier Juroren Christina Aguilera, Blake Shelton, Cee Lo Green und Adam Levine eine singende Männerstimme und bekämpfen sich gegenseitig, um das unbekannte Gesangstalent im Hotel ausfindig zu machen. Zum Schluss des Trailers finden die vier das Hotelzimmer und aus dem Badezimmer - tritt nur mit Bademantel bekleidet - Bruce Jenner von der Reality TV-Familie Nr. 1 - den Kardashians - hervor, wie Sie hier sehen können:
Was in der Pressemitteilung aber nicht erwähnt wurde, ist die Tatsache, dass NBC für diese dritte Staffel den komplett identischen Promotrailer der vergangenen Staffel nutzt und lediglich Betty White mit Goldmedaillen-Gewinner (1976) Bruce Jenner austauschte. Ob NBC einfach nur Kosten sparen wollte oder aus Kreativgründen den beinahe identischen Trailer wählte, ist unklar. Im Internet reagierten die Zuschauer und Fans jedoch irritiert, dass NBC gerade für die neue Staffel, die zum ersten Mal in der Hauptsaison laufen wird, einen alten Trailer verwendet. Bleibt abzuwarten, ob NBC bis zum 10. September zusätzlich noch mit einem komplett neuartigen Trailer aufwarten kann.
Der August ist traditionell ein eher ruhigerer Monat was TV-Neustarts angeht. Daher nutzen vor allem die kleineren Cable Networks die Gunst der Stunde, um mit ihren neuen Formaten herauszustechen. Am vergangenen Dienstag versuchte sich der NBC-Sender Oxygen an einem neuen Dance-Reality-Format, das bereits seit Wochen mit Plakaten in ganz New York beworben wird und somit der momentane Hingucker ist.
Im Vergleich zu Deutschland können die Amerikaner nicht genug bekommen von Tanz-Formaten, weshalb neben abseits von Quotenrennern wie "Dancing With The Stars", "So You Think You Can Dance", "America’s Best Dance Crew" und "Dance Moms" nun ein weiterer Sendeplatz mit diesem Genre belegt wurde. Allerdings handelt es sich bei "All The Right Moves" eher um eine Dance-Reality-Show: Vier Tanzprofis, die in den eben genannten Shows entweder gewonnen haben oder Choreographen sind, haben die Vision, eine eigene Firma zu gründen und mit einem Pool an professionellen Tänzern groß rauszukommen. Der in den USA bekannteste Tänzer der Vierer-Gruppe, Travis Wall, wurde sogar bereits mit seinen Choreographien für einen Emmy nominiert. Gemeinsam mit seinen drei Freunden macht er sich in Los Angeles auf die Suche nach talentierten Tänzern und Investoren für die gemeinsame Firma Shaping Sound. Wie es sich für eine klassische Reality-Show gehört, kommt auch "All The Right Moves" nicht ohne Drama aus und so wurden die Zuschauer in der Auftaktfolge Zeuge davon, wie Travis und seine drei Freunde immer wieder bei Entscheidungen und Choreographien aneinandergerieten. Da die vier Tänzer alle sehr extreme Charaktere sind, gestaltete sich die erste Folge sehr unterhaltsam und besonders die Tanzfans kamen auf ihre Kosten. Mit speziellen Tanz-Events wird Oxygen in den nächsten Wochen die Zuschauer durchgehend auf die Show aufmerksam machen, um somit eine kontinuierlich wachsende Fanbase aufzubauen. Ob dies gelingt, werden die kommenden Folgen zeigen.
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