Zum Finale der 24. "Simpsons"-Staffel rief FOX seine Fans auf, einen Vorspann zu kreieren und der Gewinnervorschlag ging am Sonntag On Air. Außerdem: Mariah Carey mit Playback-Vorwurf und Auftrittverbot für Nicki Minaj bei "Idol"-Finale...
In der letzten Woche stand in den USA das große "American Idol"-Finale an, welches sich wie üblich über zwei Abende erstreckte. Nach den Auftritten der letzten beiden Kandidatinnen am Mittwoch kam es dann am Donnerstagabend zur Verkündung des mittlerweile 12. "American Idols". Doch am Tag danach drehten sich die Schlagzeilen weniger um die Gewinnerin Candice Glover, sondern eher um die Quoten und die vier Juroren. "American Idol" verzeichnete das schwächste Finale überhaupt in der Geschichte der Castingshow, da über 7 Millionen Menschen weniger einschalteten als noch in 2012. Mit 14,31 Millionen Gesamtzuschauern und einem Zielgruppenrating von 3,0, was einen Verlust von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, konnte FOX ganz und gar nicht zufrieden sein. Somit bestätigt sich wie auch schon in Deutschland der Abwärtstrend und für die 13. Auflage von "American Idol" muss sich FOX offensichtlich etwas Neues einfallen lassen.
Bezeichnend für die gesamte Staffel war es weniger überraschend, dass am Tag danach wieder einmal die Jurorinnen Nicki Minaj und Mariah Carey für Gesprächsstoff in den USA sorgten, die seit Beginn der Staffel immer wieder für einen Zickenkrieg gut waren. Im ewigen Divenkampf musste Nicki Minaj beim Finale den Kürzeren ziehen, da sie als einzige Jurorin nicht während der Finalshow auftreten durfte, was normalerweise Standard ist bei "American Idol". Bereits in den letzten Wochen gab es bezüglich Nicki Minaj’ aktueller Single "High School" Unstimmigkeiten zwischen der Rapperin und FOX, da sich der Sender weigerte das Video in der Show für Promotionzwecke zu zeigen. Sowohl Minaj' knappe Outfits als auch ihre provozierenden und sexuellen Texte würden laut FOX nicht in die familienfreundliche Sendung passen - und überhaupt sei der Song zu schlüpfrig. Somit verwunderte es nicht, dass FOX einen Auftritt der Rapperin im Finale verhinderte.
Offiziell hörte sich das dann aber laut Nicki Minaj folgendermaßen an: "Ich hatte bereits zugesagt, bei den Billboard Awards [Anmerkung der Redaktion: Die Awardshow wurde am vergangen Sonntag ausgestrahlt] meine Single zu performen, weshalb ich nicht mehr bei 'Idol' auftreten durfte." Eine seltsame und fadenscheinige Begründung, da es zwischen den beiden Sendungen keinen Gewissenskonflikt gegeben hätte. Bösen Zungen zufolge war Minaj aber gar nicht so unglücklich über die Entscheidung des Senders, da sie angeblich in der kommenden Staffel nicht mehr dabei sein wird. Für den größeren Skandal sorgte aber wieder einmal die Gesangsdiva Mariah Carey, die im Gegensatz zu ihrer Erzfeindin Minaj in der Finalshow auftreten durfte. Mit einem Medley aus alten Carey-Klassikern und ihrer neuen Single "#Beautiful" wollte sie die Zuschauer im Studio und daheim verzaubern.
Doch direkt im Anschluss an ihren Auftritt hagelte es empörte Reaktionen von den Zuschauern über Twitter und Facebook, da Careys Auftritt für viele den Anschein hatte, sie singe Playback. Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den amerikanischen Medien und ihre Pressesprecherin musste schnell mit einem Statement entgegenrudern: "Sie hat absolut nicht Playback gesungen. Sie hat live vor mehreren tausend Leuten performt!" Möglicherweise könnte ein technisches Übertragungsfehlerproblem mit dem Mikrofon schuld daran gewesen sein, dass die Zuschauer den Eindruck bekamen, Carey hätte Playback gesungen. Im Weiteren gab die Pressesprecherin aber zu, dass der Auftritt von daher nicht live war, da er am Abend vorher drei Mal aufgezeichnet wurde, was für Fernsehshows allerdings nicht unüblich ist. Doch trotz unterstützendem Hintergrundtrack versicherte die Pressesprecherin, dass Carey wie auch der 40-köpfige Chor zu jedem Zeitpunkt des Auftritts live sang.
Zum Finale der mittlerweile 24. "Simpsons"-Staffel am vergangenen Sonntag zeigte FOX einen ganz besonderen Vorspann, der von einem Fan konzipiert wurde und anlässlich eines Wettbewerbs entstand. Bereits im September rief FOX auf seiner Website alle Fans dazu auf, kreativ zu werden und Ideen für einen außergewöhnlichen Vorspann zu entwickeln, um einen einmaligen Preis gewinnen zu können. Der sogenannte "Couch Gag Contest" animierte über 30.000 Fans, bis Mitte November Vorschläge in Form einer Kurzbeschreibung, die alle fünf Familienmitglieder beinhalten musste, einzureichen. Im Januar stellten die Produzenten auf der Simpsons-Website die besten drei Vorschläge als 2D-Animation vor und ließen die Fans entscheiden, welche Idee für den Vorspann zur Finalfolge umgesetzt werden soll.
Mitte letzter Woche präsentierten die Produzenten per YouTube-Video dann die stolze Gewinnerin des "Couch Gag Contests", Cheryl Brown, die einen Tag lang die heiligen Produktionshallen in Los Angeles besuchen durfte und vor Ort miterlebte, wie ihr Konzept digital umgesetzt wurde. Browns Vorspann-Idee mit dem Namen "Dandelions" (Übersetzung: Pusteblumen) startet mit einer blauen und vier gelben Pusteblumen, die aus der legendären Wohnzimmercouch herauswachsen und aus denen Dutzende kleine Simpsons fliegen als gigantische aus dem Fernseher herausragende Lippen anfangen zu pusten. FOX behielt sich vor, den Gewinnervorspann eventuell auch bei zukünftigen Folgen einzusetzen. Sehen Sie im folgenden Video die überglückliche und faszinierte Gewinnerin, die für ihre Vorspann-Idee Lob von den Produzenten Matt Groening und Al Jean erntete. Die deutschen "Simpsons"-Fans müssen sich allerdings noch einige Monate gedulden, bis sie den Pusteblumen-Vorspann des Staffelfinales sehen können.