Bei Radio NRW brodelt es: In einer äußerst kurz gehaltenen Mitteilung machte Radio NRW am Mittwoch offiziell, dass der Vertrag mit Geschäftsführer Udo Becker nicht mehr verlängert wird. "Beide Seiten sehen die Begründung für diesen Schritt in den unterschiedlichen Auffassungen zur zukünftigen strategischen Ausrichtung des Lokalfunks in Nordrhein-Westfalen", hieß es. Beckers Vertrag gilt noch bis Ende des Jahres. Einem "Radioszene"-Bericht zufolge sollen die deinfm-Geschäftsführer Jan-Uwe Brinkmann und Sven Thölen Beckers Aufgaben interimistisch übernehmen. Zuletzt war die Kritik lauter geworden: Mehrere Mitglieder von Radio NRW hatten das Mantelprogramm infrage gestellt. Nun soll Radio NRW laut "Kontakter" verstärkt zu einer Agentur umgebaut werden, die den einzelnen Mitgliedern Nachrichten, Beiträge, Comedy, Musik und Sound-Elemente zur Verfügung stellt. Veränderungen könnte es dem Bericht zufolge auch im Gesellschafterkreis geben. Der "Kontakter" spekuliert über einen Ausstieg des WDR, der aktuell 24,9 Prozent der Anteile an Radio NRW hält und seinen eigenen Wellen damit quasi selbst Konkurrenz macht. Der WDR dementierte allerdings, dass Intendant Tom Buhrow bereits entsprechende Gespräche geführt haben soll.
Der langjährige Bayern-3-Chef Rüdiger Stolze ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 75 Jahren. "Rüdiger Stolze war ein echter Radioprofi, der den Hörfunk des Bayerischen Rundfunks maßgeblich geprägt und mit großem persönlichen Einsatz gestaltet hat", sagte BR-Intendant Ulrich Wilhelm. "Innovationen und neue Sendungskonzepte waren seine Leidenschaft. In seine Wirkungszeit fallen unter anderem die Gründung der legendären Jugendsendung 'Club 16' und des 'Münchner Mittagsmagazins'. Die 'alte Servicewelle' Bayern 3 zu reformieren, war Anfang der 90er-Jahre im Wettbewerb mit den damals bereits stark etablierten Privatradioanbietern eine echte Herausforderung, die Rüdiger Stolze mit viel Mut und großem Geschick gemeistert hat. Er war und ist der Vater des heutigen Bayern 3." Stolze war von 1962 bis 2002 für den BR tätig.
Die Band Kraftklub ist mit ihrer Sendung nun auch in Berlin und Brandenburg vertreten. Ab dem 28. Februar moderieren Bandleader Felix und Gitarrist Steffen das "Radio mit K" bei Radio Fritz - bisher war die Show schon bei MDR Sputnik zu hören, wo sie immer am letzten Donnerstag im Monat ab 20 Uhr läuft. An jedem letzten Samstag des Monats gibt's die Sendung nun auch bei Fritz. Auch dort ist sie zwischen 20:00 Uhr bis 22:00 Uhr im Programm. In "Radio mit K" sprechen Felix und Steffen über alles, was sie erleben, denken und fühlen. Dabei sollen sie nach Angaben des Senders das Musikerdasein reflektieren, aktuelle Songs vorstellen und befreundete Musiker ins Studio einladen. Der besondere Reiz ergibt sich nach Angaben des RBB aus ihrem speziellen Blickwinkel: Sie sind so alt wie ihre Fans und erleben all die wichtigen und unwichtigen Dinge im Alter von 20 bis 30 zur gleichen Zeit wie sie. Die Verbindung zwischen Kraftklub und Fritz existiert übrigens schon seit einigen Jahren: Vor fünf Jahren fand die Band über die Sendung "Unsigned" den Weg ins Programm, ehe sie schließlich ins Rennen für den New Music Award geschickt wurden, wo sie im Finale gewann.


Knapp zwei Wochen vor Veröffentlichung der neuen Radio-MA hat die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA) erste Eckpunkte der aktuellen Auswertung veröffentlicht. Demnach nutzen 57,6 Millionen Menschen täglich das Medium Radio. Im Durchschnitt läuft das Radio bei Männer demnach 256 Minuten pro Tag und damit eine halbe Stunde länger als bei Frauen. Für den Herbst ist unterdessen die erste Radio-Konvergenzwährung geplant. "Ab Herbst dieses Jahres werden Unternehmen ihre Werbeinvestitionen in Radio übergreifend bewerten können: sowohl die Leistungsbeiträge der klassischen Radioangebote wie auch von Online-Audio-Angeboten innerhalb einer konvergenten Planung - und dies auf der Basis valider Daten der Media-Analyse", sagte Dieter K. Müller, Vorstand Radio der AGMA. Das macht durchaus Sinn, schließlich wird das Radio verstärkt auch über das Internet genutzt.
