Steckbrief

Sendestart: 7. Mai 2010
Senderchefin: Christina Kuby
Betreiber: ProSiebenSat.1 TV Deutschland
Vermarkter: SevenOne Media
Kernzielgruppe: 14- bis 39-jährige Frauen

Erfolgsbilanz

Marktanteil 2015/16: 0,7 % (ab 3) / 1,4 % (14-49) / 2,0 % (F14-39)
Die wahre Primetime: Besonderes Augenmerk des Senders liegt auf dem Mittwochabend, "weil wir hier unsere Eigenproduktionen direkt im Schaufenster von Sixx spielen", wie Senderchefin Christina Kuby sagt. Doch nicht nur in der Primetime weiß Sixx häufig zu punkten: So schafft es die Doku-Reihe "Das perfekte Hochzeitskleid" am Nachmittag mitunter auf mehr als vier Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und mit der Serien-Schiene am Vorabend sind auch gerne über zwei Prozent drin.
Höchste Reichweite:
"Big Brother - Der Einzug" mit 780.000 Zuschauern am 22. September 2015
Größte Erfolge des Senders: "Mit unseren Eigenproduktionen setzen wir Themen, sind manchmal sogar Vorreiter wie mit der ersten Cover-up-Casting-Show 'Horror Tattoos'", sagt Sixx-Sprecherin Sandra Scholz. "Ein weiteres Beispiel ist Paula Lambert, mit der wir vor drei Jahren den Sex zu Sixx gebracht haben. Und natürlich ist 'Enie backt' ein riesiger Erfolg - mit bisher 70 Folgen und Spitzenmarktanteilen am Samstagnachmittag." Mit "Sweet & Easy" hat der Frauensender 2012 nicht nur einen Trend im deutschen Fernsehen gesetzt, sondern das Format auch zu einer der erfolgreichsten Lizenz-Marken innerhalb der ProSiebenSat.1-Licensing aufgebaut.

Werdegang und Profil

sixx Huhn 2013© sixx
Nachdem sie DMAX schon für Discovery zum Erfolg führte, entwickelte Katja Hofem wenige Jahre später für ProSiebenSat.1 einen neuen Spartensender - diesmal für Frauen. Sixx, das ursprünglich mal den Arbeitstitel Fem-TV trug, entstand in einer Zeit, als man sich in Unterföhring noch traute, einen neuen Sender zu starten, ohne ihn an eine bereits bestehende Marke anzudocken. Mit dem sympathischen unterschwelligen Anspruch, die 6 auf der Fernbedienung zu erobern, gab sich Sixx von Beginn an frech, was sich alleine schon am Huhn zeigte, das als Testimonial fungierte. Die "Senderin" wollte sich vom Start weg absetzen von üblichen Klischees, was sich auch am Design zeigt, das ganz bewusst auf Blümchen und rosa Farbe verzichtete. Mit Blick auf die Vermarktung wollte Sixx zunächst ungewöhnliche Wege gehen und verzichtete in der Anfangszeit gar auf nervige Unterbrecherwerbung. Dieser Ansatz ist aber inzwischen ebenso Geschichte wie der Versuch, US-Talkshows mit Oprah Winfrey und Rachel Ray ins Programm zu nehmen. Geblieben sind hochwertige Serien, mit denen längst nicht nur aufs weibliche Publikum geschielt wird. Inzwischen gehören auch Eigenproduktionen zum Programm - ein Ansatz, der im vorigen Jahr in der Produktion einer "Big Brother"-Staffel gipfelte. Weil diese jedoch die Quoten-Erwartungen nur bedingt erfüllen konnte, ist erst mal keine Fortsetzung geplant.

Eigenproduktionen

  Marktanteil
(14-49)
Marktanteil (F14-39)
Horror Tattoos - Deutschland, wir retten Deine Haut
1,6 %
2,5 %
Sweet & Easy - Enie backt
1,7 % 2,2 %
Paula kommt! Sex & gute Nacktgeschichten
1,3 %
3,5 %

jeweils aktuelle Staffel

Fragen an die Senderchefin

Christina Kuby© Sixx/Martin Saumweber
Christina Kuby, seit Ende 2014 für Sixx verantwortlich

Wo sehen Sie derzeit die Schwachstellen im Programm?

Zum Glück müssen wir uns hier weniger Sorgen machen. Manchmal läuft die Daytime nicht rund, manchmal die Access. Aber darauf können wir immer schnell reagieren, ändern, umstellen. Das ist Teil des Alltagsgeschäfts und aktuell nicht besorgniserregend.

Und woran arbeiten Sie aktuell?

Uns ist es für Sixx wichtig, den Mittwoch in der Prime oder Late Prime möglichst durchgehend mit Eigenproduktionen zu bestücken – sie sind das stärkste Mittel, um dem Zuschauer zu verdeutlichen, was die DNA des Senders ausmacht, was die Senderidentität ist, also das unverwechselbare Signature-Programm des Senders. Der Mittwoch ist unser Schaufenster. Gleichzeitig wollen wir mit unseren Eigenproduktionen aufmerksamkeitsstarke und auch mutige Wege einschlagen. Als kleiner Sender muss man die Lautstärke immer erstmal hochdrehen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Darin liegt zum einen die schöne Seite unseres Geschäftes – nämlich selbst kreativ zu sein, den Markt zu sondieren, Trends aufzuspüren und aus Ideen Formate werden zu lassen. Zum anderen gilt es natürlich, Risiken zu minimieren und möglichst erfolgreich zu sein – und zwar auf allen Plattformen.

Was ist Ihr direktes Wettbewerbsumfeld - und wie heben Sie sich davon ab?

Unsere Stärke sind starke Highlights in der Prime-Time und das so genannte "Bread & Butter"-Programm in der Daytime. Sixx ist zum Glück sehr komplementär aufgestellt. Es gibt keinen Sender mit einer vergleichbaren Programmmischung für die Zielgruppe der 14 bis 39-jährigen Frauen. Ob US-Serien in Erstausstrahlung wie "iZombie", "Devious Maids" oder "American Horror Story", Kultserien wie "Sex and the City" oder starke internationale Reality-Programme bis zu unseren Eigenproduktionen wie "Enie backt", "Paula kommt", "Like us" oder eben "Horror Tattoos" – diese Zusammenstellung bietet bisher kein anderer Sender der dritten Generation.

Welchen Marktanteil kann der Sender mittelfristig realistisch erreichen, ohne seine derzeitige Positionierung aufgeben zu müssen?

Natürlich ist das Ziel eines jeden Senders Wachstum. Ein Blick in die Glaskugel ist aber schwierig. Unser Vorteil in der ProSiebenSat.1-Sendergruppe ist, dass wir mit unseren Sendern eine sehr unterschiedliche und immer klare Zielgruppen-Ansprache haben, da kommen wir uns nicht in die Quere, sondern können voneinander profitieren.

Paula kommt© Sixx/Jens Koch
Wenn Sie nur ein einziges Format Ihres Senders empfehlen dürften: Welches wäre es - und warum?

Eindeutig "Paula kommt" mit Paula Lambert. Wir trauen uns auf eine sehr charmante, augenzwinkernde, sixxy Art und Weise an das Thema Sexualität, ohne uns dabei in eine Schmuddel-Ecke abdrängen zu lassen. Es wundert mich nicht, dass wir mit diesem Format auch Männer zu unserem Sender bringen.

Welches Format hätten Sie gerne auf dem Sender, wenn Kosten und Quotenerwartungen keine Rolle spielen würden?

Eine tägliche eigenproduzierte Stunde in der Access Prime wäre grandios. Mit dem Dauerbrenner "Das perfekte Dinner" ist Vox damals etwas Tolles gelungen: herkömmliche und bewährte Zutaten wie Kochen, starke Protagonisten, der Challenge-Gedanke sowie der Blick in fremde Wohnungen innerhalb einer Wochendramaturgie – garniert mit einem einfachen, dafür extrem prägenden Stilmittel, nämlich dem süffisanten Off-Sprecher. Ich könnte mir ähnliche Formate aus der "Erlebniswelt" der Frauen sehr gut in der Access Prime bei Sixx vorstellen.

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