Steckbrief

Sendestart: 10. April 2014
Geschäftsführerin: Susanne Aigner-Drews
Programmverantwortlicher: Oliver Nowotny
Betreiber: Discovery Communications Deutschland
Vermarkter: Discovery Networks Deutschland
Kernzielgruppe: 20- bis 49-jährige Frauen

Erfolgsbilanz

Deadly Sins - Du sollst nicht töten© TLC/Frank Johannes
Marktanteil 2016: 0,2 % (ab 3) / 0,4 % (14-49)

Die wahre Primetime: Wenn die Geisterstunde näherrückt, dann erreicht TLC die meisten Zuschauer. Die höchste Sehbeteiligung verzeichnet der Sender zwischen 22:00 Uhr und 0:00 Uhr, also wenn es im Programm in aller Regel kriminell und mysteriös zugeht. Zum erfolgreichsten Tag hat sich der Freitag entwickelt, an dem man zuletzt auch mit Eigenproduktionen experimentierte.

Höchste Quote: 220.000 Zuschauer verzeichnete eine Folge der Reihe "Deadly Sins - Du sollst nicht töten", was insofern beachtlich ist, weil es sich dabei um ein Format handelt, das eigens für TLC in Deutschland gedreht wurde. Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte die von Andrea Sawatzki präsentierte Sendung auf ihrem Sendeplatz um 23:05 Uhr starke 2,9 Prozent Marktanteil.

Größte Erfolge des Senders: Gemessen an Reichweite und Marktanteil ist die Reihe "Verbrechen, die die Welt schockierten" der größte Erfolg von TLC. Auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 1,2 Prozent brachte es das Format bislang bei den 14- bis 49-Jährigen. Nicht der einzige Crime-Erfolg für den Sender - so finden sich in der Top-Liste auch Sendungen wie "Tödliche Begegnungen", "Tödlicher Verwandtschaft" oder "Ein perfekter Mord", deren Marktanteil bei jeweils 0,7 Prozent liegen. Auf dieser Flughöhe sind aber auch "Verflucht - Übersinnlich und unerklärlich", "Tatort Sumpf" oder "Redrum - Am Anfang war es Mord" unterwegs.

Werdegang und Profil

Here Comes Honey Boo Boo© TLC
Nachdem Discovery es schaffte, DMAX zum größten unter den kleinen Sendern zu machen, wollte man diesen Erfolg mit einem weiblichen Pendant gerne wiederholen. "Wir haben uns den Markt genau angesehen und festgestellt, dass dort noch eine Nische ist für TLC", sagte Susanne Aigner-Drews, Deutschland-Chefin von Discovery, vor dem Sendestart. Doch mit den anfänglich gesetzten Schwerpunkten Lifestyle, Reisen, Kochen und Backen sowie Hochzeit und Shopping gelang es nicht, die auserkorene Zielgruppe nachhaltig zu begeistern. Die Folge waren Marktanteile von 0,2 Prozent - und zwar auch noch ein Jahr nach dem Start. Da half selbst "Honey Boo Boo" nichts.

Doch erst als TLC mit der Zeit die Crime-Formate für sich entdeckte, kamen auch allmählich die Zuschauer. Nachdem der Sender im April erstmals 0,5 Prozent Marktanteil verzeichnete, steigerte sich TLC nur einen Monat später auf 0,6 Prozent. Das entsprach dem Dreifachen des Vorjahresmonats. Während die einstge Programmausrichtung insbesondere in der Daytime weiterhin vorhanden ist, so liegt der Fokus zu später Stunde inzwischen mit einigem Erfolg auf Mystery und Crime. Kein Wunder also, dass anfängliche Eigenproduktionen wie "Catwalk 30+" längst weitaus düster angelegten Sendungen wie etwa "Haunted - Seelen ohne Frieden" mit Sky du Mont weichen mussten.

Eigenproduktionen

  Marktanteil
(14-49)
Deadly Sins - Du sollst nicht töten
0,5 %
Die Übersinnlichen
0,3 %
Die Celiks
0,3 %

Quelle: DWDL.de-Recherche

Fragen an den Programmverantwortlichen

Oliver Nowotny© Discovery
Oliver Nowotny kümmert sich von Beginn an um die Ausrichtung des Frauensenders TLC. Er zeichnet auch für das Programm von DMAX verantwortlich.

Wo sehen Sie derzeit die Schwachstellen im Programm - und woran arbeiten Sie?

Wir haben derzeit ein klares Ziel: den Marktanteil sukzessive auszubauen. Erfreulich dabei ist, dass wir im Mai mit 0,6 Prozent (E14-49) Monatsmarktanteil einen neuen Rekord eingefahren haben. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Trotzdem: bei einem Sender dieser Größenordnung ist die Performance oft volatil und kann von einer Woche zur anderen schwanken. Da braucht es eine gewisse Ruhe und Geduld, um Entwicklungen richtig zu interpretieren.

Große Freude bereitet uns der Erfolg unserers neuen Genres Mystery. Es war für uns zunächst nur ein Experiment, welches von Tag eins an hervorragend funktioniert hat, und auch im Social-Media-Bereich einen gewissen Buzz für uns generiert hat. Spannend dabei ist, dass Mystery auch international ein wichtiges Thema für Discovery geworden ist - hier waren wir sicherlich Vorreiter. Unsere aktuelle Eigenproduktion "Haunted - Seelen ohne Frieden" mit Sky du Mont als Host ist erfolgreich eingestartet und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Serie von Discovery global ausgewertet werden wird - auch in den USA.

Darüber hinaus haben wir gerade einen kompletten Rebrand vollzogen, zu dem die erfolgreiche Marketingkampagne aus dem Mai gehört. Die 360-Grad-Kampagne wird von einem neuen, bunten, lebhaften Look für den Sender begleitet, online wie offline. Dieses frische Design wird uns helfen, das volle Potential von TLC auszuschöpfen.

Was ist Ihr direktes Wettbewerbsumfeld - und wie heben Sie sich davon ab?

Sicherlich alle Frauen-affinen Sender, die sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen. Was uns unterscheidet sind mehrere Faktoren: TLC ist mit über 300 Millionen Zuschauern eine enorm starke, globale Entertainmentmarke für Frauen, keine lokale. Somit können wir Erfahrungswerte aus dutzenden anderen Märkten nutzen, um den Sender bestmöglich für den deutschen TV Markt zu adaptieren. TLC steht für außergewöhnliche Menschen, außergewöhnliche Momente und innovative non-fiktionale Unterhaltung. Deswegen zeigen wir ausschließlich Formate, die das echte Leben widerspiegeln - fiktionale Inhalte werden bei TLC auch weiterhin nicht stattfinden. Programmlich bieten wir einen Mix aus Produktionen von unserem US-amerikanischen Mutterhaus, internationalen Einkäufen und deutschen Formaten. Diese Mischung funktioniert sehr gut für uns, und viele Fans, die TLC aus anderen Ländern bereits kennen, freuen sich, dass ihre Kultformate mittlerweile auch in Deutschland zu sehen sind.

Welchen Marktanteil kann der Sender mittelfristig realistisch erreichen, ohne seine derzeitige Positionierung aufgeben zu müssen?

Wir sind uns sicher, dass unser Programm noch viel Potential hat. Wenn Zuschauer den Sender für sich entdeckt haben und Interesse an unseren Inhalten zeigen, bleiben sie auch dabei und werden so schnell zu loyalen Fans. Das ist eine große Chance für uns. Die gleiche Entwicklung konnten wir übrigens bereits bei DMAX beobachten. Mit steigender Bekanntheit gehen auch die Marktanteile nach oben: In der Spitze haben wir bereits Quoten von 1,2 Prozent erreicht. Das zeigt deutlich, welche Power in diesem Sender steckt. Was unser Wachstum betrifft, bin ich grundsätzlich tiefenentspannt - die Zahlen der letzten Monate sprechen eine deutliche Sprache.

Cake Boss - Buddys Tortenwelt© TLC
Wenn Sie nur ein einziges Format Ihres Senders empfehlen dürften: Welches wäre es - und warum?

Hier möchte ich "Cake Boss - Buddys Tortenwelt" hervorheben. Buddy Valastro ist für uns ein absoluter Glücksgriff und verkörpert alles, wofür TLC steht: Er ist ein positiver, sehr familiärer Mensch, der das Leben nimmt wie es kommt - mit allen Höhen und Tiefen. Darüber hinaus ist er ein Meister seines Faches und begeistert und inspiriert international mit seiner Backkunst Millionen von Menschen. Ausserdem steht Buddy für Authentizität: es macht keinen Unterschied, ob man ihm vor oder hinter der Kamera begegnet. Genau solche Charaktere machen TLC aus.

Welches Format hätten Sie gerne auf dem Sender, wenn Kosten und Quotenerwartungen keine Rolle spielen würden?

Quotenerwartungen habe ich grundsätzlich immer. Wir haben allerdings den Vorteil, dass wir von unserer internationalen Programmversorgung profitieren, und so auch gemeinsam mit Kollegen aus anderen Regionen Produktionen mit großen Budgets stemmen können. TLC US entwickelt zum Beispiel gerade einige sehr spannende Formate, die mich als Programmverantwortlichen wirklich elektrisieren. Mehr dazu in Kürze!

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