Das Erste© ARD
Mit einem 1:0-Sieg gegen RB Leipzig rettete sich der MSV Duisburg am Sonntag in die Relegation und muss nun in zwei Spielen gegen den FC Würzburger Kickers um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga kämpfen. Die beiden Partien werden dabei erstmals nicht in den Dritten gezeigt, sondern im Ersten: Weil der Anpfiff jeweils für 19:10 Uhr angesetzt ist, ziehen sich die Übertragungen bis in die Primetime hinein. Am Freitag wird dadurch die eigentlich für 20:15 Uhr geplante Komödie "Fanny und die geheimen Väter" entfallen, am darauffolgenden Dienstag müssen die "Vorstadtweiber" eine Fußball-bedingte Pause einlegen. Am Donnerstag und Montag steht dann auch die Bundesliga-Relegation zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Nürnberg an, die allerdings wie geplant erst um 20:30 Uhr angepfiffen wird. Diese beiden Spiele sind zudem nicht nur im Ersten zu sehen, sondern auch beim Pay-TV-Sender Sky.

Bundesliga bei Bild© Springer
Die Bundesliga-Zusammenfassungen, die man bei "Bild.de" anbietet, haben die Erwartungen von Axel Springer offenbar nicht so recht erfüllen können. Die Entwicklung der Bundesliga sei "ein bisschen enttäuschend", erklärte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner und führte aus, dass nur 25 Prozent der "Bild+"-Abonnenten über die Fußball-Angebote gewonnen würden. Dennoch will der Verlag auch diesmal wieder mitbieten - aber nicht zu jedem Preis, wie Döpfner deutlich machte. "Wir lassen uns sicherlich nicht in einen irrationalen Preiswettbewerb treiben." Mit Blick auf die Free-TV-Rechte brachte RTL-Chefin Anke Schäferkordt unterdessen noch einmal ihr Interesse zum Ausdruck. Dabei wird immer deutlicher, dass sie sich auch einige Live-Spiele pro Saison mit Programm vorstellen kann. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky ist jedenfalls gewarnt: "Wenn man sich anschaut, dass die RTL-Gruppe allein 2015 über 500 Millionen Euro Gewinn an Konzernmutter Bertelsmann abgeliefert hat, nehmen wir RTL sehr, sehr ernst", sagte er bereits vor einigen Wochen der "SportBild".

Logo: DFB© DFB
Heute schon an morgen denken: Einem Bericht der Kollegen von "Sponsors" zufolge führt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bereits seit Jahresbeginn erste Gespräche über die künftige Vergabe der Fernsehrechte für die 3. Liga. Die Periode beginnt zwar erst ab der Saison 2018/19, doch offensichtlich will sich der DFB schon vor der Vergabe der Bundesliga-Rechte in Stellung bringen - auch, um Medienunternehmen eine mögliche Alternative bieten zu können. Laut "Sponsors" handelt es sich aktuell um Sondierungsgespräche, die noch weit von einer Entscheidung entfernt sind. Derzeit liegen die Rechte an der 3. Liga komplett bei der ARD, die sich die Übertragungen jährlich 12,8 Millionen Euro kosten lässt. Zuletzt war auch über ein mögliches Interesse von Sky spekuliert worden.

Foto: Photocase/derfabseSpanien ist bekanntermaßen eine fußballverrückte Nation. Umso erstaunlicher ist es, dass die Rechte an der Fußball-Europameisterschaft dort noch immer nicht vergeben sind. Dabei findet schon in weniger als vier Wochen das erste Spiel statt. Dass noch immer kein TV-Partner gefunden wurde, hängt auch mit den hohen Preisen zusammen, die die UEFA für die Live-Übertragungen aufruft. Rund 45 Millionen Euro werden für die Übertragungsrechte verlangt - ein stolzer Preis, vor dem die Anstalten bislang auch aus Angst vor schwachen Quoten zurückschrecken, sollte die spanische Nationalmannschaft schlecht abschneiden. Während der öffentlich-rechtliche Sender TVE betont, sich nicht in Verhandlungen zu befinden, erklärte der Privatsender Mediapro sogar, nicht an der EM interessiert zu sein. Mediaset will indes abwarten, ob sich die Konditionen noch ändern. 

Sky-Sportsbar© Sky
Sky will Gastronomen dabei helfen, mehr Sportfans in die Sportsbars zu locken. Helfen sollen dabei neue Ankündigungsmotive, mit denen Sporthighlights auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Twitter beworben werden können. Die Motive sollen in emotionaler Weise einladen, die kommende Sport-Übertragung in der Gemeinschaft mit anderen Fans zu erleben. Paul Sexton-Chadwick, Senior Vice President Sky Business Solutions: "Mit den aufmerksamkeitserregenden Ankündigungsmotiven zu den Sky-Sporthighlights unterstützen wir unsere Gastronomie-Partner aktiv dabei, Events in ihrer Sportsbar dort und über Social-Media-Kanäle kostenfrei und stets aktuell zu promoten. Neben dem Eintrag in unsere Sky Finder App, ist das ein weiteres Tool  für Gastronomen, um Gäste zu informieren und auf ihre Sportsbar aufmerksam zu machen."

Sport in Zahlen

Formel 1© RTL / Lukas Gorys
Die Formel 1 kann steigende Zuschauerzahlen verbuchen: Wie schon beim letzten Rennen in Sotschi gelang es RTL nun auch beim Großen Preis von Spanien mehr Zuschauer vor den Fernseher zu locken als vor einem Jahr. 4,57 Millionen Zuschauer verfolgten die Live-Übertragung am Sonntagnachmittag und damit rund 300.000 mehr als 2015. Gemessen am Marktanteil musste der Kölner Sender allerdings kleinere Brötchen backen: Waren damals noch 32,0 Prozent drin, so musste man sich diesmal mit 27,0 Prozent begnügen. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging der Marktanteil auf 20,9 Prozent zurück. Weitere 380.000 Zuschauer sahen den Doppel-Crash der Silberpfeile unterdessen bei Sky, wo der Marktanteil in der Zielgruppe bei 2,6 Prozent lag.

Sportschau© WDR
Während das Hauptaugenmerk im Fußball am Samstag auf dem Abstiegskampf in der Bundesliga lag, wurde auch in der 3. Liga gespielt - und zwar im Ersten, wo ab 13:30 Uhr eine umfangreiche Konferenz zu sehen war. Das Interesse blieb jedoch eher verhalten, auch wenn 910.000 Zuschauer und ein Marktanteil von 8,0 Prozent für die 3. Liga freilich keine schlechten Werte sind. Beim jungen Publikum belief sich der Marktanteil auf 6,2 Prozent. Die Bundesliga-"Sportschau" brachte es unterdessen am Vorabend auf 5,40 Millionen Zuschauer sowie einen stolzen Marktanteil von 27,0 Prozent beim Gesamtpublikum. Gegenüber der Vorwoche entsprach das einer Steigerung um über eine Million Zuschauer - damals war die Sehbeteiligung wegen des sommerlichen Wetters aber generell deutlich niedriger.

"Die Übertragung der Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft war für uns eine richtige Investition."
RTL-Chefin Anke Schäferkordt in der "Süddeutschen Zeitung"