BAFTA für Dominic West, ITV auf den Spuren von "K11"

• © British Academy of Film and Television Arts
  Großer Gewinner bei den diesjährigen BAFTA Television Awards war der ITV-Zweiteiler "Appropriate Adult": Emily Watson wurde als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, Dominic West setzte sich gegen "Sherlock"-Darsteller Benedict Cumberbatch als bester Hauptdarsteller durch. Monica Dolan bekam den Preis als beste Nebendarstellerin. Leer ging aber auch "Sherlock" nicht aus: Andrew Scott wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Den Preis für die beste Drama-Serie bekam das nach nur einer Staffel eingestellte "The Fades" von BBC Three. Jennifer Saunders wurde für ihre Rolle in "Absolutely Fabulous" prämiert. Alle Preisträger können Sie hier nachlesen.
• © ITV
  ITV1 hat für den Vorabend eine neue Ermittler-Soap von den Machern von "The Bill" bestellt. "True Crime" begleitet zwei Polizisten bei der Arbeit, wobei ihre Fälle an echten Begebenheiten angelehnt sind. Gefilmt wird in einem Dokumentarstil, bei dem zur Vermittlung von Authentizität auch Überwachungskameras eingesetzt werden - insgesamt erinnert die Beschreibung eher an "K11" oder "Niedrig und Kuhnt" von Sat.1 als an eine aufwändige Serie. Gesendet werden zwanzig einstündige Folgen noch in diesem Jahr. Bei zwei Serien hat ITV1 derweil den Stecker gezogen: Einem Bericht zufolge werden "Above Suspicion" und "Kidnap und Ranson" nicht fortgesetzt. Fortgesetzt wird dafür "Scott & Bailey". Die dritte Staffel wird ab November produziert.
• © BBC One
  BBC One hat eine neue Sendung nach dem Prinzip der versteckten Kamera für den Samstagabend angekündigt, die den Platz von "Total Wipeout" einnehmen soll. Der Moderator ändert sich allerdings nicht, denn "The Secret Service" wird ebenfalls von Richard Hammond präsentiert. In der Sendung gibt es ein Team aus Schauspielern und Comedians, die von Zuschauern gebucht werden können, um Freunde und die Familie auf den Arm zu nehmen. Fest im Programm bleibt am Samstag übrigens auch "Match of the Day". Die BBC hat sich die Verwertungsrechte an der Premier League auch für 2013 bis 2016 gesichert.
• © BBC
  Im Juli wird BBC One außerdem einen Fokus auf die alternde Gesellschaft legen und das Hauptprogramm unter das Motto "When I'm 65" setzen. Mit verschiedenen Programmen will die BBC auf Probleme, aber auch auf Chancen aufmerksam machen. Präsentiert werden die Sendung jeweils von Älteren: Nick Hewer und Margaret Mountford begleiten in "The Town That Never Retired" (AT) Rentner, die wieder arbeiten müssen. In "Never Too Old" (AT) schlüpfen mehrere Promis in die Rolle von Rentnern und erleben das Leben im Altenheim, während die 85-jährige Schauspielerin June Brown in "Why Old People Matter" (AT) für mehr Respekt gegenüber alten Menschen sorgen will. "How To Live Beyond 100" (AT) will eben genau diese Frage beantworten.
• © BBC/Channel 4/Channel 5/BSkyB/ITV
  Und noch einige kleinere Meldungen. Sky Living dreht eine Sitcom namens "The Spa" mit Cheryl Fergison ("EastEnders"), die von Derren Litten geschrieben wird. Litten steht auch hinter dem ITV-Erfolg "Benidorm". BBC Four hat sich gegen eine Fortsetzung von "Dirk Gently" entschieden. Und bei Channel 4 wird weiter gekocht: In "Pasta" (AT) werden Nudelrezepte ausgetauscht, während die "Fabulous Baker Brothers" in "Cooking for Britain" (AT) traditionsreiche Cafés und Bäckereien mit modernen Produkten ausstatten.

50 Jahre Werbeaufsicht

• © KFC
  Die Briten lieben ihr Fernsehen - und gefällt ihnen etwas nicht, dann wird sich auch fleißig beschwert. In diesen Tagen feierte die Advertising Standards Authority (ASA) den 50. Geburtstag und veröffentlichte eine Liste mit jenen Werbespots, über die sich in den letzten 50 Jahren am häufigsten beschwert wurde. Und an der Spitze liegt noch nicht einmal ein Clip von Portalen zum Versicherungsvergleich: Ganz vorne liegt ein Spot der Fast-Food-Kette KFC aus dem Jahr 2005. 1671 Briten beschwerten sich über den Werbefilm, in dem Call-Centre-Mitarbeiter einen günstigen Burger besingen. Zum Clip auf YouTube.

UK-Quoten-Update

• © BBC/Talpa
  Gestartet als riesiger Erfolg, hat sich "The Voice UK" mittlerweile zu einem riesigen Flop entwickelt. Hatte das Casting mit den "Blind Auditions" noch über zehn Millionen Zuschauer, musste BBC One am Samstag ein neues Tief einstecken: Nur noch 4,49 Millionen Zuschauer sind übrig geblieben, die Entscheidung am Sonntag sahen 4,68 Millionen. John de Mol hat für eine zweite Staffel nun Änderungen an den Live-Shows angekündigt - weshalb aber erst jetzt, und nicht schon bei dieser Staffel, darf durchaus in Frage gestellt werden. Denn ein massiver Einbruch beim Übergang in die Live-Shows ist eigentlich auch aus anderen Ländern bekannt.
• © EBU
  Engelbert Humperdinck landete zwar unverdient auf dem vorletzten Platz, doch erfolgreich verlief der "Eurovision Song Contest" zumindest für die BBC - obwohl es auch hier ein größeres Minus gab. Knapp zwei Millionen weniger als im Vorjahr, nämlich 7,47 Millionen Zuschauer sahen die Live-Show in diesem Jahr auf BBC One. Weniger erfolgreich lief die Verleihung der bereits erwähnten BAFTA Television Awards. Auch hier waren zwei Millionen weniger als im Vorjahr dabei, nur 3,53 Millionen Zuschauer sahen die Awards am Sonntag auf BBC One. Der Marktanteil betrug nur schwache 16,2 Prozent.
• © ITV1
  Problematisch für die BBC war hier vor allem das Gegenprogramm: Das von Robbie Williams initiierte "Soccer Aid" lief auf ITV1 erfolgreich mit 4,33 Millionen Zuschauern. Der Marktanteil betrug hierbei 22,9 Prozent. Am Montag startete zudem die US-Serie "Revenge" in Großbritannien, dort wird sie beim kleinen Privatsender E4 gezeigt. Mit 613.000 Zuschauern und 2,8 Prozent kann der Kanal zwar zufrieden sein - weiter nach unten sollte es allerdings nicht gehen.