Brexit© DWDL/Pohlig
Eine der wohl kuriosesten Auswirkungen des Brexit gibt es demnächst bei Channel 4 zu sehen. Der Sender wird nämlich kurzerhand "Wife Swap", das hierzulande noch immer als "Frauentausch" bei RTL II auf Sendung ist und in Großbritannien eigentlich bereits 2009 beerdigt wurde, zurückholen. Dabei soll es sich um ein einmaliges Special handeln – letztlich könnte es aber, wie zuletzt häufiger bei Revivals, vor allem ein Probelauf für ein generelles Comeback sein. Doch was hat das nun alles mit dem Brexit zu tun? In dem Special des "Wife Swap" werden eine Brexit-Befürworterin und eine Brexit-Gegnerin die Familien tauschen. Channel 4 verspricht sich davon, dass die Diskussionen rund um den EU-Austritt erlebbarer werden und ist der Meinung, dass der "Wife Swap" auch in der Vergangenheit bereits einen politischen Unterton hatte. Wann das Revival laufen soll, ist aber noch nicht bekannt.

The X Factor© ITV
Zwölf Jahre lang verlängerte ITV seine Castingshow "The X Factor" Woche für Woche nahtlos im Anschluss an die Hauptshow auf dem jungen Ableger ITV2. Nun trägt der Sender "The Xtra Factor", wie das Format heißt, zu Grabe. Zwar setzt der Sender auch in diesem Herbst wieder auf "The X Factor", das ITV2-Spin-Off wird dann allerdings nicht mehr zurückkehren. Gegenüber DigitalSpy erklärte ITV diesen Schritt mit dem veränderten Nutzungsverhalten der Zuschauer. Wie keine andere Unterhaltungsshow gelinge es der im klassischen Fernsehen immer schwächeren Castingshow "The X Factor", die Zuschauer über das Internet zu erreichen, meint man bei ITV, und möchte anstelle von "The Xtra Factor" die Aktivitäten im Netz und insbesondere in den sozialen Netzwerken bei der nächsten Staffel massiv ausbauen. Ähnlich agiert der Sender derzeit schon bei "The Voice UK". Ursprünglich war hier, ähnlich wie eins "The Voice: Louder" bei der BBC, eine Verlängerung bei ITV2 geplant. Letztlich entschied man sich aber doch noch einmal um und setzte auch hier bereits, offenbar erfolgreich, auf das Netz.

The Great British Bake Off© Love Productions
Darüber spekuliert wurde schon bei der Bekanntgabe des "Bake-Off"-Deals im vergangenen Sommer, nun ist es aber auch noch einmal offiziell gemacht worden: Das Spin-Off "Bake Off: Crème de la Crème" wird den Sender zumindest vorerst nicht wechseln und auch in diesem Jahr wieder bei BBC Two gesendet werden. Veränderungen wird es in der Profi-Version des Backwettbewerbs aber dennoch geben. Zwar bleiben Benoitt Blin und Cherish Finden als Juroren an Bord, Claire Clark verabschiedet sich allerdings schon wieder. Einen Ersatz gibt es nicht, sodass es wie beim Mutterformat nur zwei Juroren gibt. Für die zweite Staffel gibt es außerdem einen neuen Moderator. Anstelle von Tom Kerridge wird im Frühjahr Angus Deayton, früher Moderator von "Have I Got News For You", durch die Show führen. "Crème de la Crème" konnte beim ersten Durchlauf zwar nicht ansatzweise an die extrem starken Werte des Mutterformats anknüpfen, überzeugte aber dennoch Woche für Woche mehr als vier Millionen Zuschauer. Für BBC Two ist dies bereits ein sehr großer Erfolg.

BBC One© BBC One
Die beiden Hauptprogramme der BBC haben neue Formate für das Tagesprogramm bestellt. Unter anderem handelt es sich dabei um eine neue Quizshow, die am Nachmittag bei BBC One gesendet werden soll und offenbar zumindest ein bisschen vom Konkurrenzkampf aus "The Chase" ("Gefragt – Gejagt") inspiriert ist. Anstelle eines Jägers gibt es in der neuen Sendung der BBC Studios allerdings pro Sendung einen Kandidaten, der in die Rolle des Bosses schlüpft und sich sein Team zusammenstellt. Geld gibt es am Ende aber nur, wenn "The Boss", wie die Show auch heißt, im Amt bleibt. Am Ende jeder Runde können die übrigen Kandidaten ihren Boss herausfordern und damit bewirken, dass ein Kandidat aus dem Team fliegt. Moderiert wird "The Boss" von der schottischen Komikerin Susan Calman, geplant sind zwanzig Folgen. Vormittags begleitet BBC One unterdessen drei Wochen lang in "The A1 Highwaymen" (AT) Mitarbeiter von Großbritanniens längster Autobahn, während in "Getting The Builders In" ebenfalls vormittags bei BBC One Handwerker beim Kampf um Aufträge mit der Kamera begleitet werden. Bei BBC Two sollen derweil auf dem Sendeplatz um 18:30 Uhr in "The Repair Shop" in fünfzehn Ausgaben Lieblingsstücke der Zuschauer wieder in Schuss gebracht und restauriert werden.

Channel 4 London© DWDL
Channel 4 greift unterdessen die wiederkehrenden Fake-News-Vorwürfe auf und veranstaltet im Februar eine ganze Themenwoche zu den Lügengeschichten, bei der auf die bereits vor zwölf Jahren eingeführte "FactCheck"-Abteilung der "Channel 4 News" zurückgegriffen wird. Neben entsprechenden Beiträgen, Reportagen und Interviews in den Hauptnachrichten soll es abseits dessen mit "The Fake News Show" auch eine Unterhaltungsshow geben, in der Stephen Mangan mit anderen Comedians die absurdesten Lügengeschichten aus den sozialen Netzwerken humoristisch verarbeiten. Zusätzlich hat Channel 4 zwei Dokumentationen angekündigt. Einerseits handelt es sich um "Britain's Greatest Hoxers", wofür Comedian Simon Brodkin unter anderem im Umfeld von Simon Cowell und Donald Trump recherchierte. Anderseits geht es um eine Dokumentation namens "Confessions of a Paparazzo", in der es um verschiedene Werke von Paparazzi geht, welche bewusst verfälschend sind und die Betroffenen in ein falsches Licht rücken. Auch online will Channel 4 den Themenschwerpunkt begleiten. Kürzlich hatte auch die BBC angekündigt, sogenannte Fake News stärker im Online-Angebot zu behandeln und die Aufgabe in einem neuen Team gebündelt. Die "Fake News Week" soll Anfang Februar starten.

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