BBC© BBC
Nach der Parlamentswahl steht die BBC gleich von mehreren Seiten unter Beschuss. Allen voran Premier Boris Johnson hat es offenbar auf das Unternehmen abgesehen, so erwägt er, die Nicht-Zahlung der Rundfunkgebühren zu entkriminalisieren. Außerdem boykottierte er die Morgensendung "Today" von Radio 4. Bereits kurz vor der Wahl hatte Johnson die Finanzierung der BBC infrage gestellt (DWDL.de berichtete). Die BBC erklärte bereits, sollte die Nicht-Zahlung der Gebühren entkriminalisiert werden, würden dem Unternehmen rund 200 Millionen Pfund entgehen. Doch nicht nur die Konservativen haben es auf die BBC abgesehen, auch Teile der Labour-Partei machen den Sender für ihr schlechtes Abschneiden verantwortlich. Andy McDonald (Labour), seines Zeichens Shadow Secretary of State for Transport, erklärte unter anderem, die BBC habe sich während des Wahlkampfes nicht unparteiisch verhalten. 

Ofcom© Ofcom
Während sich die BBC heftigen Attacken aus der Politik ausgesetzt sieht, gibt es anderswo ungleich kleinere Probleme. So hat die Ofcom festgestellt, dass Sky Sport im Sommer während diverser Cricket-Matches gegen die Rundfunkregeln verstoßen hat, weil einige Akteure auf dem Feld stark fluchten - und das so über den Sender ging. "Fuck off", "Fucking prick" und "Fuck you" war dort unter anderem zu hören - offensichtlich zu viel für die prüden Engländer und so schaltete sich die Ofcom ein. Sky erklärte, man kenne die Tragweite, die solche derben Sprüche haben könnten, Flüche würden in Live-Übertragungen aber selten vorkommen. Der Sender verwendet inzwischen keine Mikros mehr in der Nähe der Spieler. 

Caroline Flack © ITV
ITV muss sich eine neue Moderatorin für das Hit-Format "Love Island" suchen. Caroline Flack wird diese Rolle künftig nicht mehr ausführen, nachdem zuletzt Vorwürfe gegen die 40-jährige Moderatorin öffentlich wurden. Flack wird beschuldigt, ihren Freund in der gemeinsamen Wohnung körperlich angegriffen zu haben. Für die Boulevardpresse ist das ein gefundenes Fressen. Flack sagt nun, sie wolle nicht von der Show ablenken, in wenigen Wochen startet bereits die nächste Staffel. 2020 will ITV ja erstmals zwei Staffeln produzieren. Zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen will sie sich erst nach dem Ermittlungsverfahren äußern. Wer stattdessen die Moderation der Show übernehmen wird, ist derzeit noch unklar. Ein ITV-Sprecher erklärte, man akzeptiere die Entscheidung von Flack und wolle mit ihr bezüglich künftiger Staffeln in Kontakt bleiben. Gut möglich also, dass die Moderatorin irgendwann ein Comeback feiern wird. 

Celebrity Big Brother 2015© Channel 5
Channel-4-Programmchef Ian Katz hat ein mögliches Comeback von "Big Brother" in den Raum gestellt. In einem Interview mit "Deadline" erklärte er, er würde nicht nein sagen zu dem Format, das zuletzt von Channel 5 eingestellt wurde. "Eines der Dinge, die wir in den letzten Jahren gelernt haben, ist, wie effektiv fast jedes historische Format ist. Man kann jedes Format auf interessante und kreative Weise neu starten." Katz’ Statements kommt in Zeiten, in denen es Gerüchte gibt, EndemolShine suche derzeit intensiv nach einer neuen Heimat in UK für das Format. Direkte Gespräche zwischen Sender und Produktionsfirma hat es aber noch nicht gegeben. "Big Brother" startete 2000 bei Channel 4 und wurde, wie auch in Deutschland, zu einem Phänomen. 2010 war Schluss, später kehrte "Big Brother" aber zu Channel 5 zurück. Darüber hinaus sagt Katz, sei man derzeit auf der Suche nach einer neuen großen Realityshow für den kleinen Schwestersender E4, die es mit "Love Island" aufnehmen könne. Channel 4 hat jüngst zudem eine Partnerschaft mit dem Autohersteller Vauxhall Motors angekündigt: Das Unternehmen wird 2020 sämtliche Drama-Serien, egal ob eigenproduziert oder zugekauft, sponsern

Killing Eve© BBC America
Die zweite Staffel von "Killing Eve" ist die am häufigsten gestreamte BBC-Serie in diesem Jahr gewesen. Etwas mehr als 40 Millionen Abrufe verzeichnete die Serie im iPlayer, Staffel eins kam noch auf 22,3 Millionen und erreicht damit immerhin Platz fünf. Wie erfolgreich "Killing Eve" war, zeigt sich beim Blick auf die anderen Serien. "Line of Duty" erreichte auf Rang zwei nur 27,4 Millionen Abrufe und damit deutlich weniger als "Killing Eve". "Peaky Blinders" schaffte auf dem Bronze-Platz 26,6 Millionen. Die erfolgreichste Show war "Scrictly Come Dancing" mit 23,9 Millionen Abrufen auf Platz vier im Gesamt-Ranking. Komplettiert wird die Top 10 von diesen Sendungen: "Fleabag", "The Apprentice", "The Capture", "MasterChef" und "Silent Witness". 

Peter Crouch© BBC
Der ehemalige Fußball-Profi Peter Crouch wird im kommenden Jahr zur Europameisterschaft eine neue Unterhaltungsshow bei BBC One präsentieren. 14 Ausgaben wird man von "Crouch’s Euro Fest 2020" produzieren lassen, die jeweils im Anschluss an ein Spiel der EM zu sehen sein werden. Die BBC kündigt eine Mischung aus Comedy, Unterhaltung und Fußball an. In jeder Folge begrüßt der Ex-Kicker prominente Gäste, die mit ihm humorvoll auf das Spiel zurückblicken. Neben Spielen soll es auch Überraschungen geben, auch eine Band wird im Studio sein. Gesendet wird vor Live-Publikum. Darüber hinaus wird Crouch auch als Experte während der EM im Einsatz sein. 

Lesetipp für die Feiertage

Falls Sie über die kommenden Feiertage ein wenig Zeit haben und sich intensiv mit der Frage der Rundfunkgebühren in Großbritannien beschäftigen wollen, hat hier der Kollege Jim Waterson vom "Guardian" eine lesenswerte Q&A zusammengestellt