Nach mehreren Jahren der Zusammenarbeit mit ProSieben und Stefan Raab veranstaltete Das Erste im Februar erstmals seit Jahren wieder einen eigenen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Mit überschaubarem Erfolg: Mit 3,24 Millionen Zuschauern markierte die Sendung gleich mal einen Tiefstwert im Vergleich zu früheren klassischen Vorentscheiden. Ein schlechtes Omen für den Eurovision Song Contest an diesem Wochenende? Der Blick auf die Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre ist durchaus spannend.
Schon 2012 war der Hype längst nicht so groß wie in den beiden Lena-Jahren zuvor: 8,29 Millionen Zuschauer schalteten im vergangenen Jahr ein - das waren 5,6 Millionen weniger als noch 2011 bei der Show in Düsseldorf. Als Lena im Mai 2010 den Sieg nach Deutschland holte, wollten sogar 14,69 Millionen Zuschauer den Musikwettbewerb im Ersten sehen. Der Marktanteil lag damals nur knapp unter 50 Prozent. Noch beachtlicher lief es übrigens bei den 14- bis 49-Jährigen, wo der Marktanteil auf satte 61,6 Prozent anstieg.
Zuschauer-Trend: Eurovision Song Contest
Damit konnte Roman Lob im vergangenen Jahr natürlich nicht mithalten, auch wenn ein Marktanteil in Höhe von 43,6 Prozent nach wie vor grandios war - in den Jahren zuvor war nämlich auch das nicht gerade selbstverständlich. Mit "nur" 33,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen belegte der letzte Platz der No Angels beim Eurovision Song Contest 2008 zugleich auch den letzten Platz bei den Quoten der vergangenen zehn Jahre. Insgesamt waren damals lediglich 6,38 Millionen Zuschauer dabei.
Zweistellige Millionen-Reichweiten gab es übrigens auch schon vor Lena: So sang Texas Lightning 2006 vor 10,49 Millionen Zuschauern, zwei Jahre zuvor fieberten sogar 11,47 Millionen Fans mit Max Mutzke. Sollte für Cascada nicht gerade ein vorderer Platz herausspringen, ist in diesem Jahr damit wohl nicht zu rechnen. Das zweite Halbfinale, das am Donnerstagabend bei Phoenix ausgestrahlt wurde, hat jedenfalls schon mal im Vergleich zum Vorjahr ein paar Zuschauer eingebüßt - und so bleibt abzuwarten, ob das nicht womöglich ein schlechtes Omen für den Samstagabend gewesen ist.
Unterm Strich ist aber auch diesmal wieder mit starken Zuschauerzahlen zu rechnen. Und der Tiefpunkt dürfte auf absehbare Zeit erst mal unerreicht bleiben: Den gab es nämlich im Jahr 1996, als der deutsche Vertreter Leon disqualifiziert wurde und das Finale hierzulande erst nachts aus der Konserve gezeigt wurde. Damals waren übrigens nicht mal 400.000 Zuschauer dabei.