CBS setzt zum Start in die neue TV-Season auf eine äußerst ungewöhnliche Werbe-Idee: Im September legt CBS einem Teil der Auflage des Magazins "Entertainment Weekly" einen Mini-Flachbildschirm bei. Das nur 2,7 Millimeter dicke Display mit einer Bildschirmdiagonale von knapp fünf Zentimetern wird u. a. Trailer für die neuen Serien des Networks zeigen. Auch Mini-Lautsprecher für den Ton sind mit dabei. Bewegtbildwerbung in einer Print-Zeitschrift also - das gab's bislang höchstens bei Harry Potter. Billig ist die Werbeaktion allerdings nicht gerade: Auf mehrere Dollar pro Ausgabe werden die Kosten für die Technik geschätzt. Diese teilt man sich unter anderem mit Pepsi, das auch einen Spot auf dem Bildschirm zeigen wird.
Der US-Kabelsender Fx stellt seiner erfolgreichen Comedy "It's always sunny in Philadelphia" gleich zwei neue Sitcoms zur Seite. In einem Rutsch in Auftrag gegeben wurden "The League" und "Louie". Verlängert wurde außerdem die Comedy "Archer". "The League" handelt von mehreren Freunden, die zusammen eine Fantasy-Football-Liga aufgebaut haben, nun aber im Berufsleben stehen und zu Familienvätern geworden sind. Gezeigt werden soll die Serie, von der zunächst sechs Folgen bestellt wurden, während der Football-Saison im Herbst. "Louie" wurde vom Comedian Louis CK entwickelt und handelt von einem Stand-up-Comedian auf der Suche nach einer neuen Liebe. Bei beiden Serien setzt Fx nur zum Teil auf feste Drehbücher und lässt auch Platz für Improvisationen.
Grünes Licht für neue Staffeln haben in den letzten Tagen auch drei weitere Serien erhalten. SyFy schickt seine erst vor kurzem gestartete Serie "Warehouse 13" bereits nach wenigen Folgen in eine zweite Staffel. Überraschend kommt das allerdings nicht: Die Serie ist die erfolgreichste SyFy-Produktion überhaupt - und kommt zudem noch auf einen für den sonst vor allem das männliche Publikum ansprechenden Sender ungewöhnlich hohen Anteil an weiblichen Zuschauern, ein erklärtes Ziel der Senderverantwortlichen. Grünes Licht für eine zweite Staffel erhält zudem auch die Lifetime-Serie "Drop Dead Diva". Auch die Anwalts-Serie ist erst im Juli gestartet und erzielt am Sonntagabend sehr gute Quoten. Und schließlich schickt auch Cartoon Network seine Kinder-Serie "Destroy Build Destroy" in eine zweite Staffel.
Heidi Klum hat den Sender gewechselt: Nach einem langen juristischen Streit kehrte sie mit ihrer US-Show "Project Runway" nun am Donnerstagabend beim Sender Lifetime auf den Bildschirm zurück. Bis zum vergangenen Jahr lief die Show fünf Jahre lang beim Sender Bravo. Im April vergangenen Jahres schlossen die Produzenten, die Weinstein Company, dann überraschend einen Deal mit dem Konkurrenten Lifetime. Bravo-Mutter NBC Universal zog dagegen vor Gericht und setzte sich durch. Lifetime durfte daher die sechste Staffel, die bereits im Herbst 2008 abgedreht wurde und Anfang 2009 ausgestrahlt werden sollte, zunächst nicht zeigen. Erst im Frühjahr dieses Jahres einigten sich die Parteien, NBC Universal erhielt einen nicht näher genannten Betrag und gab grünes Licht. Trotz Senderwechsel hat sich am Format übrigens kaum etwas geändert: Neben Heidi Klum sind auch die Juroren Tim Gunn, Michael Kors und Nina Garcia wieder mit an Bord.
Der US-Medienkonzern Time Warner, zu dem Sender wie Cartoon Network, CNN oder die Turner Broadcasting System-Gruppe gehören, hat eine Kooperation mit YouTube geschlossen. Time Warner wird Inhalte aus seinen TV- und Film-Produktionen künftig selbst auf YouTube bereitstellen - was für die Nutzer mehr Inhalte in hochwertiger Qualität bedeutet. Time Warner darf seine Inhalte auf YouTube selbst vermarkten. Die daraus generierten Einnahmen werden die beiden Unternehmen dann brüderlich teilen.
Eine der spannendsten Fragen der neuen TV-Season wird fraglos sein, ob sich NBC mit der bereits um 22 Uhr ausgestrahlten "Jay Leno Show" gegen die Serien der Konkurrenz Erfolg haben kann. Eines der Probleme: Nach einem starken Auftakt schalteten bei seiner "Tonight Show" viele Zuschauer nach und nach weg - was aufgrund der frühen Sendezeit bei der neuen Show nun ein echtes Problem für NBC werden könnte. Um das zu umgehen, werden viele bekannte und beliebte Comedy-Elemente, die es schon in seiner "Tonight Show" gab, in der neuen Sendung in die letzten 15 Minuten gepackt, darunter etwa das "Jaywalking". Ob der Plan aufgeht, werden wir ab dem 14. September erfahren, wenn "The Jay Leno Show" erstmals auf Sendung geht. Erster Talkgast wird übrigens der Komiker Jerry Seinfeld sein.
Eines der drei US-Pay-TV-Angebote verliert seinen Chef: Robert B. Clasen, seit 2004 an der Spitze von Starz, hat seinen Abschied zum Ende dieses Jahres angekündigt. Er werde die Geschäfte weiterführen, bis ein neuer CEO gefunden ist, heißt es vom Unternehmen. Unter Clasens Führung konnte Starz in den letzten Jahren sowohl seinen Abonnentenstamm deutlich ausbauen. Seit 2005 setzt Starz auch zunehmend auf Eigenproduktionen.
Noch ein Blick auf die TV-Quoten: FOX wollte am Mittwoch mit einer zweistündigen Doku über die Nadya Denise Doud-Suleman Gutierrez, die Mutter von Achtlingen - auch bekannt als Octomom - punkten, ging aber sang- und klanglos unter und landete nur auf Rang 4. Sieger des Abends war mal wieder NBCs "America's Got Talent". Serien in Erstausstrahlung haben es im Sommer hingegen weiter schwer. "Defying Gravity" stürzte weiter ab, "The Mental" endete mit miesen Quoten und "The Philanthropist" kommt trotz starken Lead-Ins durch "America's Got Talent" nicht in die Gänge. Beim Blick auf die Quoten-Charts der Woche fällt vor allem Platz 2 auf: Dort findet sich mit über 12 Millionen Zuschauern überraschend das CBS-Magazin "60 Minutes" vom Sonntagvorabend wieder. Auch sonst dominiert CBS mit gleich sieben Sendungen in den Top 10. So punkteten Wiederholungen von "NCIS", "Two and a half Men", "The Big Bang Theory" und "The Mentalist".
Heidi Klum wechselt Sender, CBS mit innovativer Werbung
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