Die US-Seite Hulu.com, auf der bislang etliche Networks und Kabelsender gemeinsam ihre Serien und Formate zum kostenlosen Online-Abruf anbieten, wird offenbar im kommenden Jahr kostenpflichtig - zumindest teilweise. Dies kündigte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Chase Carey an. Nur auf das free-to-air-Modell zu setzen, sei auf lange Sicht nicht überlebensfähig, so Carey. Welche Inhalte genau kostenpflichtig werden und wie das Preismodell aussieht, ist allerdings noch völlig unklar. Dass auch alle Serien der großen Networks künftig hinter der Bezahlschranke verschwinden, scheint aber eher unwahrscheinlich, zumal sie bislang auch auf den sendereigenen Websites kostenlos angeboten werden. Betroffen sein dürften aber die Inhalte der Kabelsender.
David Hasselhoff, der einst vor allem durch die Serien "Knight Rider" und "Baywatch" bekannt wurde, zuletzt aber eher durch Alkoholexzesse Schlagzeilen machte, könnte bald wieder ein eigenes Format im Fernsehen bekommen - diesmal allerdings keine Serie, sondern eine Reality über sich und seine Familie. Zumindest twitterte seine 17-jährige Tochter Hayley bereits frank und frei, dass man einen Vertrag mit dem Kabelsender A&E geschlossen habe - der das allerdings bislang allerdings nur Überlegungen bestätigen wollte. Inzwischen ist der Tweet auch wieder verschwunden.
Nicht nur David Hasselhoff steht vor einem Fernsehcomeback auch die "Teenage Mutant Ninja Turtles" werden es wohl wieder zurück auf den Bildschirm schaffen. Der US-Sender Nickelodeon hat für 60 Millionen Dollar die Rechte an der Serie erworben. Geplant ist ein Kinofilm sowie eine neue CGI-animierte Serie. Rechnen soll sich das Investment aber auch durch die mit-erworbenen Merchandising-Rechte.
Nachdem der erste Monat der neuen TV-Season inzwischen vorüber ist, wird es langsam ernst für die neuen TV-Serien: Nachdem zunächst jeweils nur 13 Folgen bestellt werden, müssen die Networks entscheiden, ob es eine Verlängerung auf eine volle Staffel von in der Regel 22 Folgen gibt. Grünes Licht erhielten in den letzten Tagen dabei die Serien "Castle" (ABC) und "Vampire Diaries" (The CW). Schon verlängert wurden auch "Flash Forward", "NCIS: Los Angeles", "The Good Wife", "Glee", "Modern Family" und "Cougar Town".
Auch die eigentlich komplett gefloppte Serie "Melrose Place" wurde verlängert - allerdings nur um fünf Folgen. Hier hofft der Sender noch auf einen wundersamen Aufschwung durch das Comeback von Heather Locklear. Dafür zieht The CW andere Konsequenzen und schreibt die beiden Hauptdarsteller Ashley Simpson-Wentz und Colin Egglesfield aus der Serie. Beide werden im Januar bereits zum letzten Mal zu sehen sein. Insgesamt soll die Serie weniger düster werden.
Fox versteckt seine quotenschwache Serie "Dollhouse": Zwar versicherte der Sender mehrfach, die 13 bestellten Folgen der zweiten Staffel trotz der mageren Quoten komplett auszustrahlen, pausieren muss die Serie im November aber trotzdem. Hintergrund ist eine Eigenheit der US-Quoten-Erhebung: Die meiste Zeit des Jahres erhebt Nielsen die Daten dort nur in größeren Märkten gemessen - große Teile des Landes bleiben hingegen einfach außen vor. Nur während der sogenannten "Sweeps", beispielsweise im November, werden die Daten fürs ganze Land erhoben. Die Quotendaten in diesem Zeitraum sind daher auch ausschlaggebend für die Werbepreise der nächsten Wochen. Die will sich Fox offenbar nicht mit "Dollhouse" kaputt machen - und führt damit die großen Schwächen des Messungs-Systems vor
Trotzdem hier ein Blick auf die US-Quoten der zurückliegenden Woche:
Schlechte Nachrichten von den beiden Staffel-Neustarts der letzten Tage. Am Donnerstag vergangener Woche legte "30 Rock" einen schwachen Start in die neue Staffel hin. Nur 6,31 Millionen Zuschauer sahen zu, vergangenes Jahr waren es bei der Staffelpremiere nur über achteinhalb Millionen Zuschauer. Auch Im Vergleich zum vorausgehenden "The Office" verlor "30 Rock" über 1,7 Millionen Zuschauer. Nur ein kleiner Trost: Die neue Sitcom "Community" tat sich auf diesem Sendeplatz zuletzt noch schwerer - und büßte nach der Vorverlegung auf 20 Uhr weiter ein.
Keinen guten Start in die neue Staffel legte auch "Ugly Betty" hin. Nachdem die Serie nun auf dem äußerst schwierigen Sendeplatz am Freitagabend ran muss, schalteten nur noch knapp über fünf Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil in der Zielgruppe lag ab 21 Uhr nur noch bei völlig enttäuschenden 4 Prozent. Im Vergleich zum letzten Jahr schalteten fast vier Millionen Zuschauer weniger ein. ABC musste sich damit sowohl CBS mit "Ghost Whisperer" und "Medium" als auch NBC mit "Law & Order" und "Dateline NBC" geschlagen geben - sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe.
Auch weitere ABC-Serien tun sich schwer. Am Mittwochabend setzt "Eastwick" seinen Sinkflug auf dem 22 Uhr-Slot weiter fort. In dieser Woche sahen nicht mal mehr fünf Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil lag erneut bei nur 5 Prozent - ein langes Leben dürfte der Serie wohl nicht mehr beschieden sein. Um 20 Uhr tut sich auch die neue Sitcom "Hank" immer schwerer. In dieser Woche erreichte die Serie mit 5,84 Millionen Zuschauern einen neuen Tiefstwert.