US-Update vom 14. Dezember
Gefeuerte Jurorin verklagt "X Factor"-Macher
© FOX
Obwohl Cheryl Cole als "X Factor"-Jurorin nach 2 Drehtagen ausgetauscht wurde, erhielt sie 1,8 Millionen Dollar Gage - und will noch deutlich mehr erstreiten. Außerdem: "Golden-Globe"-Nominierungen und neue Projekte der Macher von "Homeland" und "Walking Dead".
© FOX Bei FOX und der Produktionsfirma Blue Orbit muss man sich derzeit nicht nur über die Quoten von "The X Factor" ärgern, die nicht nur deutlich unter den ohnehin schon enttäuschenden Quoten der ersten Staffel, sondern auch unter denen der Konkurrenz von "The Voice" liegen, nun gibt's auch noch gerichtlichen Ärger mit Cheryl Cole. Cole, die zuvor schon als Jurorin in der britischen Version mitgewirkt hatte, sollte eigentlich auch im US-"X Factor" an der Seite von Simon Cowell sitzen. Doch nach zwei Aufzeichnungstagen fiel den Machern plötzlich ihr Akzent auf. Zu schwer zu verstehen, entschieden sie und setzten Cheryl Cole kurzerhand vor die Tür. Ihre Gage in Höhe von 1,8 Millionen US-Dollar erhielt sie trotzdem. Doch Cole ist das nicht genug: Sie beharrt darauf, dass die Produktionsfirma ihr per Vertrag für eine zweite Staffel zwei Millionen Dollar zugesichert habe, die aber nie gezahlt wurden. Auch diverse Aufwandsentschädigungen, etwa in Höhe von 100.000 Dollar für Kleidung, 25.000 Dollar für einen Stylisten oder 15.000 Dollar pro Monat für ein Apartment wurden ihr nie gezahlt. Daher hat sie die Produktionsfirma nun auf die Zahlung von 2,3 Millionen Dollar verklagt.
© HBO Das neue Jahr hat noch gar nicht angefangen, da steht auch schon ein ganzer Schwung an Preisverleihungen vor der Tür. Beginnen wir mit den "Golden Globes". Als beste Serie ist dort - neben den üblichen Verdächtigen "Breaking Bad", "Boardwalk Empire", "Downton Abbey" und "Homeland" auch die neue Aaron-Sorkin-Serie "The Newsroom" nominiert. Zudem erhielt Jeff Daniels auch eine Nominierung als bester Hauptdarsteller. Größter Abräumer war aber "Homeland", das in vier von fünf möglichen Kategorien genannt wurde. Neu unter den nominierten Schauspielerinnen ist Connie Britton für ihre Rolle in "Nashville". Im Comedy/Musical-Bereich gesellen sich zu "The Big Bang Theory", "Modern Family" und "Episodes" die neuen Serien "Girls" (HBO) und "Smash" (NBC). "30 Rock", das in seinen letzten Zügen liegt, konnte keine Nominierung mehr ergattern, wohl aber die beiden Hauptdarsteller Alec Baldwin und Tina Fey.
© Showtime Auch die Schauspieler- und Autoren-Gewerkschaften verleihen in Kürze ihre eigenen Preise. Bei den Screen Actors Guild Awards dominiert die Serie "Homeland" mit Nominierungen als beste Drama-Serie ebenso wie für Claire Danes und Damian Lewis als beste Darsteller/in. Weitere Nominierte in der Kategorie beste Serie: "Breaking Bad", "Boardwalk Empire", "Downton Abbey" und "Mad Men". Die Nominierungslisten der Writers Guild Awards unterscheiden sich davon nicht wesentlich. Die meisten Nominierungen erhielten hier "Breaking Bad" und "Modern Family". Zusätzlich gibt's hier aber einen eigenen Award für die Neustarts. In dieser Kategorie konkurrieren "Girls", "The Mindy Project", "Nashville", "The Newsroom" und "Veep".
© DWDL CBS ohne Chuck Lorre ist mittlerweile wohl wie ein Jahreswechsel ohne Bestenlisten. Dass Chuck Lorre neben seinen aktuellen CBS-Produktionen „Two And A Half Men“, „The Big Bang Theory“ und „Mike & Molly“ weiterhin Teil der Familie bleibt, könnte mit einem neuen Projekt namens „Mom“ gesichert sein. Darin soll es im Gegensatz zu den überwiegend Testosteron-geprägten Sitcoms mit männlichen Hauptdarstellern um eine alleinerziehende Mutter gehen, die versucht im Sonnenstaat Kalifornien ihren Alltag zu handlen. Allerdings befindet sich das Projekt noch in der Anfangsphase. Angeordnet hat CBS die Tage lediglich die Entwicklung eines Drehbuchs, welches Lorre mit zwei Kollegen von „Two And A Half Men“ erarbeiten soll.
© FX Networks Nachdem die Drama-Serie „Homeland“ sowohl bei den Golden Globes, als auch bei der Emmy-Verleihung die begehrten Trophäen abräumen konnte, gelang es nun den Produzenten der Showtime-Serie ein Projekt mit ähnlicher Thematik bei FX unterzubringen. Nachdem der Sender bereits bei „Homeland“ eifrig mitgeboten hatte, jedoch Showtime den Vortritt lassen musste, setzte FX alles auf eine Karte und konnte sich schließlich das Projekt mit dem Titel „Tyrant“ sichern. Auf dem Papier liest sich die Story von „Tyrant“ wie eine Umkehrung der Erfolgsserie „Homeland“, die momentan in der zweiten Staffel zu sehen ist und auf der israelischen Serie „Hatufim“ basiert. Konkret zeigt der Neuling der „Homeland“-Produzenten eine amerikanische Familie, die unbewusst in die Konflikte eines nahöstlichen Landes hinein schlittert. Das Konzept und Drehbuch zu „Tyrant“ stammt übrigens wiederum von „Hatufim“-Erfinder Gideon Raff, womit sich der Kreis ein weiteres Mal schließt.
© USA Network Und noch eine weitere Produzentin einer Erfolgsserie konnte ein Projekt an den Sender bringen. Gale Anne Hurd, Produzentin der AMC-Serie „The Walking Dead“ hat in USA Network einen Abnehmer für ihre Fantasy-Serie „Horizon“ gefunden. Darin wird der Zweite Weltkrieg mit Raumschiffen und Aliens verknüpft. Eine Sekretärin, die für das FBI arbeitet, erfährt, dass ihr verstorbener Mann nicht von menschlichen, sondern außerirdischen Feinden getötet wurde. Während sie versucht an die Wahrheit der Geschichte zu gelangen, wird sie zeitgleich zur einzigen Person, die um eine Alieninvasion weiß. Bestellt ist bereits ein Serienpilot von „Horizon“ der Produzentin Hurd, die neben ihrer Arbeit bei „The Walking Dead“ auch im Filmbereich tätig ist und sich als Autorin bei den „Terminator“-Filmen, „Armageddon“ oder „Der unglaubliche Hulk“ verdient machen konnte.
© Photocase/apfelholz Die mexikanisch-stämmige US-Filmschauspielerin Salma Hayek konnte zusammen mit zwei Ex-Produzenten von „Ugly Betty“, ABC ein Drehbuch für eine Familiendramedy verkaufen. Wie der Name schon suggeriert, soll sich „Bastards“ um ein uneheliches Kind drehen. Dabei wird eine kubanisch-amerikanische Familie im Zentrum stehen, die erfährt, dass aus einer Liaison des Patriarchen mit dem Dienstmädchen vor einem viertel Jahrhundert ein Kind hervor gegangen ist. Panik besteht vor allem deswegen, weil die Mutter um das Familienerbe fürchtet und das Geheimnis gehütet werden muss, wie die Rezeptur eines koffein- und kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränks des weltweit größten Softdrinkherstellers. Die Idee zum Serienprojekt stammt von Hayek selbst, die wohl im Mangel an mittelamerikanischen Serienfiguren eine zu schließende Lücke sieht.
© ABC Family „Alte Liebe rostet nicht“, so besagt es zumindest ein dem Volksmund bekanntes Sprichwort. Dass auch alte Liebesgeschichten nicht rosten, immer wieder neu aufgelegt werden und nicht an Relevanz verlieren, zeigt sich an den beiden anscheinend zeitlosen Geschichten „Romeo & Julia“ von William Shakespeare und „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen. Beide sind Basis von Serienprojekten - im Falle von „Romeo & Julia“ sogar gleich mehrerer, denn bei ABC Family sind momentan sogar drei Serien dazu in der Pipeline. „Juliet Immortal“ rückt Romeo und Julia als paranormale Feinde ins Zentrum, während „Recovery Road“ die beiden Verliebten als Patienten einer Entzugsklinik darstellt, denen ein Leben außerhalb der klinischen Institution gelingen muss. Über das dritte Projekt, „The Falls“, welches mehr oder weniger auf Shakespeare zurück geht, ist noch nichts bekannt. Jane Austens Werk „Stolz und Vorurteil“ über die Töchter Bennet und den zurückhaltenden Mr. Darcy wird hingegen von Lifetime in der Adaption „Darcy's Town“ verwurstet. Mit im Boot in Sachen Serienentwicklung ist Jennifer Love Hewitt, die als ausführende Produzentin fungiert.
© ABC Erst in der vergangenen Woche berichteten wir, dass ABC sein Portfolio an neu produzierten Serien fürs Sommerprogramm mit "Weird Desk" aufgestockt hat, da hat die Serie überraschend auch schon wieder das Aus ereilt. ABC hat "Weird Desk" abgeblasen, noch bevor die erste Klapper überhaupt gefallen war. Dem Sender ist offenbar plötzlich aufgefallen, dass man mehr Geld als geplant ausgeben müsste, um die Dreharbeiten noch rechtzeitig vor dem geplanten Start abzuschließen. Außerdem soll es inhaltliche Nähe zu "S.H.I.E.L.D." gegeben haben, die der ABC-Mutter Disney übel aufgestoßen seien. So oder so: Das Projekt ist zumindest für das kommende Jahr aus dem Rennen. Ebenfalls gescheitert ist die US-Adaption von "Only Fools and Horses": ABC hat den Piloten zur geplanten Sitcom unter dem Titel "Kings of Van Nuys" auch nach der zweiten Überarbeitung erneut abgelehnt.
© Entertainment One Television Zum guten gewendet hat sich das Blatt nach großem Wirrwarr für die AMC-Serie "Hell on Wheels". Zunächst hatte der Sender trotz rückläufiger Quoten die Verlängerung um eine dritte Staffel, aber ohne die beiden Serienschöpfer verkündet. Dumm nur, dass der Nachfolger wenige Tage später doch die Lut verlor. Also wurde die Serie wieder auf Eis gelegt. Nun hat man nach mehreren Wochen aber doch noch eine Lösung gefunden: John Wirth, der bei "Falling Skies" und "The Cape" seine Finger im Spiel hatte, wird neuer Showrunner, die dritte Staffel kann nun also doch kommen.
© FOX Shine America hat eine exklusive Produktions-Partnerschaft mit Nigel Lythgoe Productions abgeschlossen. Lythgoe steht als kreativer Kopf hinter Formaten wie "American Idol" und "So You Think You Can Dance". Die Partnerschaft, die am 1. Januar in Kraft tritt, sieht vor, dass beide Firmen zusammen Formate für den weltweiten TV-Markt entwickeln und produzieren. "Wir glauben, dass wir mit vereinten Kräften noch fesselndere weltweite Hit-Formate produzieren können", so Alex Mahon, CEO der Shine Group. Lythgoe betonte die globale Herangehensweise. "Wir leben in einer Welt und müssen Inhalte für diesen weltweiten Markt kreieren. Ich kann mir keinen besseren Partner vorstellen, mit dem wir diese Herausforderung angehen könnten."
US-Quoten-Update
© ABC Einen weiteren Quotenschub erhielt in der vergangenen Woche die Serie "Scandal" von Shonda Rhimes: Obwohl "Grey's Anatomy" kein stärkeres Lead-In bot, stieg die Zuschauerzahl deutlich auf 7,4 Millionen an, in der Zielgruppe zog "Scandal", das bislang zwar solide aber völlig unspektakulär lief, mit einem Rating von 2,5 Prozent deutlich am direkten Konkurrenten "Elementary" von CBS vorbei - und auf diese Serie hält CBS immerhin so große Stücke, dass man ihr 2013 den begehrten Sendeplatz nach dem Super Bowl zuschob. "Elementary" fiel mit 10,3 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 2,1 Prozent auf einen Tiefstwert. Auch sonst erwischte CBS zuletzt schlechte Tage. "The Mentalist", "NCIS" und "Vegas" mussten kurz vor der Weihnachtspause alle nochmal deutliche Abschläge hinnehmen.
© A&E Geradezu unglaubliche Quoten erzielte die Reality-Reihe "Duck Dynasty" über die Entenjäger-Familie Robertson beim Sender A&E: 6,5 Millionen Zuschauer sahen das Saison-Finale am Mittwochabend und wurde damit zur meistgesehenen Sendung aller Zeiten für den Sender, egal welche Zielgruppe man betrachtet. Die zweite Staffel von "Duck Dynasty" konnte die Zuschauerzahlen im Vergleich zur ersten Staffel um sagenhafte 140 Prozent steigern. Angesichts dessen steht natürlich bereits fest: Schon Anfang 2013 geht die Enten- und Quotenjagd in die nächste Runde.
© Warner Brothers Mit "Emily Owens, M.D." hat The CW dem ersten seiner Serien-Neustarts bereits den Todesstoß verpasst. Und "Beauty and the Beast" schickt sich an, dieses Schicksal womöglich im Lauf der Saison zu teilen. Am Donnerstag vergangenen Woche setzte es mit nur noch 1,4 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,5 Prozent einen neuen Staffel-Tiefstwert. Geplant zu Ende geht in der kommenden Woche zudem "Gossip Girl" - das kurz vor dem Abschied zumindest noch einmal ein wenig zulegen konnte. 1,06 Millionen Zuschauer reichten am Montag bereits für einen Staffel-Bestwert. Das Zielgruppen-Rating verdoppelte sich im Vergleich zur Vorwoche sogar - lag mit 0,6 Prozent aber freilich dennoch auf einem mageren Niveau.
Gefeuerte Jurorin verklagt "X Factor"-Macher
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