US-Update vom 28. Juni
"Under the Dome" räumt ab, "Crossing Lines" nicht
© CBS
Bei ProSieben dürfte die Vorfreude steigen: "Under the Dome" legte in den USA einen spektakulären Start hin - mit so vielen Zuschauern, wie sie seit 1992 keine Sommerserie mehr hatte. Ganz anders sah es für "Crossing Lines" aus, das demnächst bei Sat.1 zu sehen sein wird...
© Sundance Channel Der Sundance Channel wird die neue Miniserie "The Honourable Woman" gemeinsam mit BBC Worldwide koproduzieren, wie der Kabelsender nun bekanntgab. Maggie Gyllenhaal spielt in dem Thriller rund um ein Familienerbe, internationale Wirtschaft und Politik, die Tochter eines Waffenhändlers, der die zionistische Armee mit Waffen versorgt hat und die als Kind Zeugin von dessen Ermordung wird. Als sie volljährig wird, erbt sie dessen Firma, wandelt das Unternehmen radikal um und fördert Projekte, die sich um die Versöhnung zwischen Israel und Palästina bemühen. Als sie aber ins House of Lords berufen wird, gerät sie in einen Strudel aus politischen Intrigen. Und weil Miniserien gerade schwer im Trend liegen, entwickelt auch FX einen weiteren Vertreter dieses Genres: "The Last of the Mohicans". Darin wird die Geschichte von den Anfängen von Amerika als Nation aus der Sicht der Charaktere des Klassikers "Der letzte Mohikaner" aus dem Jahr 1826 erzählt.
© Netflix Noch hat Netflix die Serie "Orange is the new Black" gar nicht gestartet, da hat der Streaming-Anbieter bereits entschieden, Lionsgate mit der Produktion von 13 weiteren Episoden zu beauftragen. "Orange is the new black" stammt von "Weeds"-Schöpfer Jenji Kohan und basiert auf den Memoiren von Piper Kerman, die sich plötzlich hinter Gittern wiederfindet, nachdem eine jahrzehntelange persönliche und berufliche Beziehung mit einer Drogenhänderlin ans Licht kommt. Netflix hat zuvor bereits seine anderen beiden Eigenproduktionen "Hemlock Grove" und "House of Cards" in eine zweite Staffel geschickt.
© Cinemax Über einen Umweg wird die Serie "Hunted" des "The X-Files"-Produzenten Frank Spotnitz mit Hauptdarstellerin Melissa George fortgeführt. Bestellt wurde die Serie ursprünglich von der BBC, Cinemax fungierte lediglich als amerikanischer Vertriebspartner. Während die Serie in den USA ihr Soll erfüllte, hatte man sich in Großbritannien mehr davon erhofft, weswegen sie in der Ausgangskonstellation nicht weitergeführt werden konnte. Nun hat Koproduzent Cinemax die Gunst der Stunde genutzt und eine vierstündige Miniserie als Spin-off von "Hunted" bestellt. Diese ist deswegen so günstig, weil Melissa George alias Sam Hunter gerade eine Niederlage mit ihrem neuesten Serienpiloten "Gothica" einstecken musste und Zeit für das neue und doch bekannte Projekt, das dann den Titel "Sam Hunter" trägt, haben dürfte. Die Protagonistin befindet sich darin vor allem zwischen der Flucht vor ehemaligen Auftraggebern, Finanzierungsproblemen als Spionin und der Erziehung der eigenen Tochter.
© MTV Der Sprung von YouTube ins Fernsehen ist wohl doch nicht ganz so einfach: Im Web avancierte der erst 22-jährige Bo Burnham mit seinen Videos zu einem echten Star. Für MTV entwickelte er dann die Serie "Zach Stone is Gonna Be Famous", schrieb selbst das Drehbuch, produzierte selbst und übernahm auch gleich noch die Hauptrolle. Schon die erste Folge wollten aber nur 650.000 Zuschauer sehen, im Lauf der Zeit halbierten sich die Zuschauerzahlen dann sogar noch. Angesichts dessen zog MTV nun die Konsequenzen und setzt das Format nach der ersten Staffel ab. Die letzten verbliebenen drei Folgen versendet MTV noch schnell in dieser Woche.
© HBO "Game of Thrones" war im Frühjahr die Serie, deren Folgen am häufigsten via BitTorrent illegal heruntergeladen wurden, so eine Auswertung von TorrentFreak. Auf satte 5,2 Millionen Downloads kommt jede einzelne Episode der Serie, die in den USA sonst nur im Pay-TV bei HBO zu sehen ist. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen mit "The Big Bang Theory" und "How I Met Your Mother" hingegen Sitcoms aus dem frei empfangbaren Fernsehen. Hier wurden je rund 2,9 Millionen Downloads gezählt. Überraschend ist, welche Serie sich auf dem fünften Rang wiederfindet: "Hannibal". Im Fernsehen fand die Serie bei NBC nur ein sehr kleines Publikum, bei BitTorrent wurden immerhin 2,1 Millionen Downloads pro Folge gezählt. Mit "Vikings" des History Channels schaffte es noch ein weiterer Serien-Neustart unter die Top 10. Die weiteren Vertreter "The Walking Dead", "Arrow", "The Vampire Diaries", "Modern Family" und "Revenge".
© DWDL Die nächste TV-Season startet in den USA offiziell am 23. September - in dieser Woche ballen sich also die Neu- und Staffelstarts ganz besonders. CBS hat angekündigt, alle seine Serien in dieser einen Woche an den Start zu bringen. Auch bei NBC startet ein Großteil in der letzten Septemberwoche, verspätet gehen jedoch "Ironside", "Welcome to the Family" und "Sean saves the World" Anfang Oktober an den Start. "Grimm" und "Dracula" werden sogar erst Ende Oktober starten. Den geballten Starts komplett aus dem Weg geht The CW: Wie schon im vergangenen Jahr beginnen die neuen Staffeln hier alle erst ab dem 7. Oktober. FOX bringt "Bones" und "Sleepy Hollow", die Sitcoms am Dienstag, und "Glee" am Donnerstag hingegen schon eine Woche vor dem offiziellen Season-Start in Stellung. "Almost Human", "Raising Hope" und "Enlisted" werden hingegen bis November zurückgehalten.
© Netflix Laut "Deadline Hollywood" entwickelt David Cross aktuell eine Comedy-Serie für den Sender Showtime. Bekannt ist Cross vor allem durch seine Rolle als Tobias Fünke in der Netflix-Serie "Arrested Development", wo er einen gescheiterten Arzt spielt, der sich dazu berufen fühlt, neue Wege als Schauspieler einzuschlagen, auch wenn ihm dazu die Begabung fehlt. An einem Namen mangelt es dem neuen Projekt aktuell noch, ebenso ist unklar, ob Cross selbst eine größere Rolle vor der Kamera übernehmen wird. Klar ist hingegen, dass er den Posten des Autors und ausführenden Produzenten einnehmen wird, sofern die Comedy-Serie eine Order erhält. Drehen soll sich die Serie um einen Autor von Reiseliteratur, der ein Doppelleben mit zwei Familien führt und alles dafür tut, dass dieses nicht auffliegt.
© RTL Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Im Falle von "The McCarthys" und "Psych" jedoch zwei, denn der CBS-Piot "The McCarthys" erhält nach der ersten Abfuhr bei den Upfronts eine zweite Chance und USA Network spendiert der Serie "Psych" zwei zusätzliche Episoden. CBS war bei den diesjährigen Upfronts in Sachen Comedy-Serien zwar in Bestelllaune, trotzdem konnten nicht alle Serienpiloten die Ziellinie erreichen und davon profitieren. Mit einer Überarbeitung von einer Single-Camera zu einer Multi-Camera-Comedy besteht für "The McCarthys" im Nachhinein eine Möglichkeit, doch noch grünes Licht zu erhalten. Das Projekt dreht sich dabei um eine größere katholische Familie in Boston mit einem homosexuellen Sohn, der sich von seiner Familie distanziert. Ein gutes Vorbild in den CBS-Reihen dürfte dabei "The Big Bang Theory" sein, welches auch zunächst ein Veto erhielt. Glaubt man Branchenbeobachtern, befindet sich dagegen "Psych" in den letzten Zügen, auch wenn der neunten Staffel zwei weitere Folgen vergönnt sind und die Staffel damit auf zehn Folgen kommt. Übrigens dürfen Fans auf der Website des Senders zwischen drei Drehbüchern abstimmen, welche Folgen realisiert werden sollen.
© NBC Über eine weitere Chance dürfen sich auch die Piloten "I Am Victor" bei NBC und "The Assistants" (früher "To My Future Assistants") freuen, die eine potentielle Verstärkung im Bereich Anwaltsserien sein könnten, sofern sie nach der Überarbeitung der Piloten als Serien bestellt werden. Bei "I Am Victor" wurden jüngst die Verträge von sechs Darstellern verlängert, die zum 30. Juni ausgelaufen wären, unter anderem auch der Vertrag von Hauptdarsteller John Stamos ("Full House"). Zuvor wurde bereits die Order für ein neues Drehbuch erteilt. Ähnlich sieht es auch bei "The Assistants" aus, bei dem sich Fox weiterhin an drei der Darstellerinnen gebunden hat. Auch wenn eine Pilot-Bestellung bislang ausblieb, sind dies schon mal Zeichen für eine weitere Auseinandersetzung der Sender mit den beiden Projekten. The CW versucht sich währenddessen an einer Adaption der Telenovela "Juana La Virgen" aus Venezuela. Aktuell befindet sich das Projekt "Jane The Virgin" noch in der Entwicklungsphase - drehen würde sie sich um eine ambitionierte, gläubige Jane, die mit ungewöhnlichen Ereignissen konfrontiert wird, unter anderem einer künstlichen Befruchtung.
© vagueonthehow/flickr (CC BY 2.0) Auch wenn der Schwerpunkt bei "Anger Management" aktuell auf der Suche nach einer Nachfolgerin für die jüngst gefeuerte Selma Blair liegt, wurde eine Veränderung bei einer anderen Personalie vorgenommen. Nach drei Gastauftritten konnte sich Brian Austin Green zum Hauptcast hocharbeiten und wird Charlie Sheen längerfristig ärgern. Einen Ausflug über den Atlantik wird unterdessen Paul Giamatti ("Sideways") machen, um Teil der vierten Staffel von "Downton Abbey" zu werden. Dort wird er in die Rolle des Aufreißers Harold Levinson schlüpfen, zugleich also der Bruder von Cora sein. Reichlich Zuwachs erhält auch der HBO-Pilot "The Leftovers" von Damon Lindelof ("Lost"), unter anderem durch Amy Brenneman ("Private Practice") und die Zwillinge Max und Charlie Carver ("Desperate Housewives"). In Anlehnung an den Tag des jüngsten Gerichts, wird die Welt in die Erwählten, die das Irdische verlassen, und die Verdammten gespaltet. Für die Verdammten heißt dies, mit der quälenden Frage weiterzuleben, weswegen sie nicht zur anderen Gruppe gehören, vor allem unter der Prämisse, dass sich das Schema der Auswahl nicht ergründen lässt. Brennemans Weg ist es dabei, einer Sekte beizutreten und den Kontakt zur Familie abzubrechen. Mehr Gelassenheit wird das Bruderpaar zeigen, indem sie versuchen mit Humor zur Normalität zurückzukehren.
US-Quoten-Update
© CBS Zwei Debüts für Sommerserien auf den Networks gab es in den letzten Tagen - und sie hätten unterschiedlicher kaum ausfallen können. "Under the Dome", die von Steven Spielberg umgesetzte und auf einem Roman von Stephen King basierende Miniserie über eine Stadt, die plötzlich von einer undurchdringlichen Kuppel eingeschlossen wird, legte einen wahrhaft spektakulären Start bei CBS hin. Obwohl die Serie erst um 22 Uhr lief, schalteten zum Auftakt 13,5 Millionen Zuschauer ein. Man muss bis ins Jahr 1992 zurückgehen, um eine Serie im Sommerprogramm zu finden, die zuletzt mit so vielen Zuschauern gestartet ist. Auch der Zielgruppen-Marktanteil fiel mit 3,3/9 Prozent (Rating/Share) hervorragend aus. Bei ProSieben dürften diese Werte die Herzen schon jetzt höher schlagen lassen: Der Sender wird die Serie hierzulande ebenfalls noch in diesem Sommer als Event zeigen.
© Tandem Communications Und damit zu etwas völlig anderem: Auf NBC feierte "Crossing Lines" Premiere. Die Serie, die von Tandem Communications ("Die Säulen der Erde") und Bernero Productions ("Criminal Minds") für den internationalen Markt produziert wurde und von einer Spezialeinheit des internationalen Gerichtshofs handelt, kam zum Auftakt bei NBC zwar immerhin auf 4,38 Millionen Zuschauer, insbesondere in der werberelevanten Zielgruppe sah es aber sehr mau aus: 0,7 Rating-Points, ein Share von 2 Prozent. Gemeinsam mit "Saving Hope" hält die Serie laut tvbythenumbers.com damit den Rekord für die in der Zielgruppe quotenschwächste Premiere einer Dramaserie auf den vier großen Networks ABC, NBC, CBS und FOX aller Zeiten. Auch hier gibt es übrigens schon einen deutschen Sender: Sat.1 wird die Serie zeigen - und nun auf mehr Interesse hierzulande hoffen.
© Lifetime Marc Cherry konnte mit seiner neuen Serie "Devious Maids" zum Auftakt nicht an die Erfolge seines Hits "Desperate Housewives" anknüpfen. Bei Lifetime schalteten zum Start rund zwei Millionen Zuschauer ein, darunter 830.000 aus der Zielgruppe - das war okay, mehr aber nicht. Zum Vergleich: "The Client List" hatte zum Serienstart im vergangenen Jahr 2,8 Millionen Zuschauer zu dem Sender locken können, die zweite Staffel feierte vor 2,2 Millionen Zuschauern Premiere. Spektakulärer fiel da die Rückkehr von "Rizzoli & Isles" bei TNT aus: 6,6 Millionen Zuschauer sahen den Start der vierten Staffel, nochmal fast 20 Prozent mehr als beim Start von Staffel 3. "Perception" hatte danach noch vier Millionen Zuschauer. Zu Ende ging am letzten Sonntag hingegen die sechste Staffel von "Mad Men" bei AMC. Rund 2,7 Millionen Zuschauer sahen das Staffelfinale, im Vergleich zur Vorwoche war das ein Zuwachs um über 600.000 Zuschauer. Damit sahen etwa genauso viele zu wie ein Jahr zuvor beim Finale der fünften Staffel, das das meistgesehene in der Geschichte der Serie war. Gleichwohl blieb man hinter den Zahlen, die zu Staffelbeginn erzielt worden waren, zurück. Die Rückkehr von Don Draper & Co. hatten im April noch 3,4 Millionen Zuschauer verfolgt.
© CBS Während in Deutschland "Big Brother" im Herbst nach einer längeren Pause zunächst in der Promi-Version bei Sat.1 Wiederauferstehung feiert, ging bei CBS am Mittwoch bereits die 15. Staffel des normalen "Big Brother" an den Start - allerdings mit ernüchternden Quoten. 6,51 Millionen Zuschauer sahen den Staffelstart, das waren fast 1,3 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. Mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 2,2/8 Prozent wurde der zweitschwächste Staffelstart in der Geschichte des Formats gemessen. Ein Jahr zuvor lag das Zielgruppen-Rating zum Staffel-Auftakt noch bei 2,6. Dramatisch sind diese Werte aber gleichwohl nicht: Auch damit ist die Sendung für CBS in den traditionell zuschauerärmeren Sommermonaten ein Erfolg - sofern die Zuschauerzahlen jetzt recht stabil bleiben.
"Under the Dome" räumt ab, "Crossing Lines" nicht
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