Brian Williams© NBC
Bei einer Lüge ertappt zu werden, ist im seltensten Fall angenehm. Ganz unangenehm dürfte es jedoch sein, wenn man eine Position inne hat, bei der die Eigenschaft "Glaubwürdigkeit" eine elementare Rolle spielt. Insofern hatte NBC im Februar wohl kaum eine andere Wahl als seinen Nachrichtenanchor Brian Williams für sechs Monate in den Zwangsurlaub zu schicken. Williams hatte nicht nur einmal öffentlich die Geschichte erzählt, er hätte während des Irakkriegs in einem Hubschrauber gesessen, welcher beschossen worden sei - was jedoch nicht den Tatsachen entsprach. Nun steht fest: Auf seinen alten Stuhl bei den "NBC Nightly News" wird er nach der verordneten Auszeit nicht zurückkehren. Stattdessen wird Williams ab Mitte August bei MSNBC als Moderator anheuern und als Anchor für Breaking News und Special Reports fungieren. Er selbst entschuldigte sich bei seinen Zuschauern und will das Vertrauen dieser zurückgewinnen: "I'm sorry. I said things that weren't true. I let down my NBC colleagues and our viewers, and I'm determined to earn back their trust." Von seinem Fehler und der daraus resultierenden langfristigen Lücke profitieren wird nun sein momentaner Stellvertreter Lester Holt. Dieser wird unbefristet alleiniger Nachrichtenanchor der "Nightly News", womit er zugleich der erste afro-amerikanische Network-Moderator einer Nachrichten-Sendung am Abend ist.

Bates Motel Promo© A&E
Bei A&E geht die serielle und stückweise Transformation von Norman Bates zu einem der bekanntesten Psychopathen der Kinogeschichte weiter. Der Kabelsender hat nun zwei weitere Staffeln der Serie "Bates Motel", die in Deutschland nach neuen Tiefstwerten ab kommender Woche bei Voxerst tief in der Nacht  laufen wird, bestellt. Mit den georderten 20 Folgen wird die Geschichte um Vera Farmiga als Normans Mutter Norma und Freddie Highmore als Norman Bates weitererzählt, wobei nicht bekannt ist, ob diese nach der fünften Staffel dann auch zu Ende erzählt ist. Zurückkehren wird "Bates Motel" dann 2016. Im wahrsten Sinne des Wortes nach einer Staffel nicht zurückkehren wird hingegen "Returned". Die Adaption der französischen Serie "Les Revenants", die wie "Bates Motel", "The Strain" (FX) und "Colony" (USA Network) von Produzent Carlton Cuse stammt, konnte im Zusammenspiel mit "Bates Motel" zuletzt nur noch 945.000 Zuschauer für sich begeistern. Richten soll es nun eine andere Serie und zwar das Sequel zum Film "The Omen", welches den Titel "Damien" trägt.

Starz© Starz
In über 30 Sprachen wurde der Roman "American Gods" von Neil Gaiman übersetzt, nun schafft es die Adaption auf den TV-Bildschirm - doch noch. Nachdem das von Bryan Fuller ("Hannibal") betreute Projekt vor einem Jahr bei HBO durchgefallen war, fand es in Starz ein neues Zuhause. Die Arbeit an der Adaption vom Buch zur Serie unter dem neuen Dach und mit neuem Kreativteam zahlt sich nun aus, denn der Mix aus Fantasy, Mythologie und Sozialkritik bekam jetzt grünes Licht von Starz. Kommen wird es dabei zum Kampf zwischen den biblisch verankerten, so genannten "alten" Göttern, denen die Anhängerschaft wegbricht und den "neuen" Göttern. Diese finden durch modernere Themen wie Liebe zum Geld, der Technologie, den Medien oder auch Drogen stärkeren Zuspruch in der Gesellschaft und stehen damit im Konkurrenzkampf um Gefolgschaft mit den traditionellen Götttern.

Ashton Kutcher© CBS
Ashton Kutcher scheint nach dem Ende von "Two And A Half Men" ein neues Projekt im Köcher zu haben. Und dabei erhält er bekannte Verstärkung aus der Vergangenheit. Acht Staffeln lang stand er gemeinsam mit Danny Masterson in der Fox-Serie "Die wilden Siebziger" vor der Kamera. Gemeinsam könnten die beiden nun den Streaming-Dienst Netflix aufmischen, wie dem Branchendienst "Deadline" zu entnehmen ist. Angeblich soll das als Sitcom angelegtes Projekt "The Ranch" mit Kutcher und Masterson im nächsten Jahr starten. Gleichzeitig will Netflix dann auch auf eine etwas abgewandelte Form der Ausstrahlung setzen. Standen bislang immer eine meist 13 Folgen umfassende erste Staffel in vollem Umfang zum Abruf bereit, will man nun 20 Folgen produzieren und diese in zwei Hälften splitten. Zu sehen gibt es dann zunächst die ersten zehn Folgen - die weiteren zehn Episoden sollen hingegen zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar gemacht werden. Und worum geht's? Drehen soll sich die Sitcom um ein von Kutcher und Masterons gespieltes Brüderpaar, das die familieneigene Ranch in Colorado übernimmt. Die beiden auch privat befreundeten Schauspieler werden zudem auch Produzenten-Posten bei "The Ranch" übernehmen.

Netflix© Netflix
Bei einem weiteren Netflix-Projekt konnte nun eine Hauptrolle besetzt werden. Die Serie trug ursprünglich den Titel "Montauk" - von diesem hat man sich aber nun wieder verabschiedet. Angekündigt wurde die Serie von Matt und Ross Duffer ("Wayward Pines") als "Liebesbrief an die Klassiker der 80er Jahre", bei der ein Junge im Jahre 1980 auf mysteriöse Art und Weise in Montauk auf Long Island verschwindet. In die Rolle von dessen Mutter schlüpft nun eine, die in den 90ern große Erfolge feierte und sich sonst auf die große Leinwand beschränkte. Die zwei Mal für einen Oscar nominierte Winona Ryder ("Zeit der Unschuld", "Betty und ihre Schwestern") wird in zunächst acht Folgen der Netflix-Serie die alleinerziehende Mutter Joyce spielen, die in ihrer Verzweiflung ungeahnte Kräfte entwickeln kann.

Hulu.com© Hulu.com
Mit dem kleinen Bildschirm bestens auskennen, dürfte sich hingegen der dreifache Emmy-Preisträger Aaron Paul, der in fünf Staffeln Jesse Pinkman in der Serie "Breaking Bad" spielte. Dieser konnte nun eine Rolle in der Hulu-Serie "The Way" von Jason Katims ("Parenthood", "About a Boy") ergattern. Drehen wird sich diese um das Paar Eddie (Paul) und Sarah Cleary (Michelle Monaghan) als Teil einer kontrovers wahrgenommenen, religiösen Bewegung. Außerdem wird Paul in einem weiteren Kinofilm namens "Come and Find Me" dabei sein. Bei der Produktion von Joss' Bruder Zack Whedon geht es um David (Paul), dessen Freundin spurlos verschwunden ist. Leider muss dieser dann feststellen, dass die Identität der von der Bildfläche verschwundenen Partnerin nur vorgespielt war, was die Intensität der Suche noch verstärken wird.

Penny Dreadful© Showtime
Die Freundschaft zwischen Showtime und Sky Atlantic dauert weiterhin an - zumindest im Fall von "Penny Dreadful". Die transatlantische Kooproduktion geht in eine neue Runde und wird im Gegensatz zu den beiden Vorgänger-Staffeln nicht zehn Episoden, sondern eine Folge weniger umfassen. Gedreht wird die im viktorianischen Großbritannien spielende und sich um zahlreiche fiktionale Figuren aus der Literaturgeschichte der Insel drehende Serie wieder in Dublin. Am 5. Juli wird die zweite Staffel bei Showtime zu Ende gebracht - die dritte Staffel mit Josh Hartnett, Timothy Dalton und Eva Green wird dann im nächsten Jahr auf die Bildschirme zurückkehren.

Beverly Hills, 90210© Fox
Im Oktober dieses Jahres ist es 25 Jahre her, dass die Jugend-Serie "Beverly Hills, 90210" bei Fox startete. Nicht nur, dass sie Serienstars wie Shannen Doherty, Jennie Garth, Luke Perry oder Jason Priestley hervorbrachte, sie war für zehn Jahre lang wichtiger Bestandteil des Senders und dürfte als popkulturelles Phänomen dieser Zeit gelten. Der Frage, was hinter den Kulissen der Serie vor sich ging, will sich mehreren Medienberichten zufolge der Sender Lifetime in einem Spielfilm widmen. "Unauthorized Beverly Hills, 90210 Story" soll einen Blick auf die Höhe- und Tiefpunkte der ersten vier Staffeln werfen und die Dramen in den Blick nehmen, die sich angeblich zwischen den Schauspielern abgespielt haben sollen. Das alles vor dem Hintergrund, dass die Serie mehrfach vor der Einstellung stand. Dass die Schauspieler selbst kein Teil des Films sein werden, dürfte angesichts der heiklen Themen auf der Hand liegen. Zudem ist die Idee nicht ganz neu. Lifetime zeigte bereits im letzten Jahr "The Unauthorized Saved By the Bell Story" - ein Film mit dem Blick hinter die Kulissen der 90-er-Jahre -Serie "California High School".

Big Brother© CBS
In Deutschland darf man noch rätseln, wie die genauen Regeln von "Big Brother" aussehen werden, wenn Sixx das Format in diesem Jahr mit Normalo-Kandidatn wieder neu auflegt. In den USA kündigt man für die mittlerweile 17. Staffel jedenfalls schonmal so viele Twists wie nie zuvor an. Die Staffel steht unter dem Motto "BB Takeover". Und das bedeutet: In jeder Woche wird ein neuer Überraschungsgast ins Haus einziehen und auch einen neuen Twist enthüllen, der dann eingeführt wird. "Erwartet das Unerwartete", rufen die Macher den Kandidaten im Vorfeld schonmal vor. Wie man das im kommenden Jahr dann nochmal steigern will, wird jetzt schonmal spannend.

Rupert Murdoch© David Shankbone
In der vergangenen Woche pfiffen es die Spatzen bereits von den Dächern, dass Rupert Murdoch kürzer treten und sich ein Stück weit aus dem Tagesgeschäft von 21st Century Fox zurückziehen will. In dieser Woche kam nun die Bestätigung - mit der Ankündigung, dass das noch schneller geht als erwartet. Umgesetzt werden die Änderungen nämlich nun bereits zum 1. Juli. James Murdoch, derzeit als COO ohnehin schon stark eingebunden, löst dann seinen Vater Rupert Murdoch als CEO von 21st Century Fox ab. Rupert Murdoch zieht sich auf den Posten des geschäftsführenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats zurück, ernennt seinen älteren Sohn Lachlan Murdoch aber ebenfalls zum geschäftsführenden Verwaltungsratsvorsitzenden. Chase Carey, seit 2009 als COO ebenfalls in vorderster Reihe des Unternehmens, wird 21st Century Fox Mitte 2016 verlassen, bis dahin aber als Executive Vice Chairman noch zur Verfügung stehen. Alle Geschäftsbereiche des Unternehmens werden künftig gemeinsam an Lachlan und James Murdoch berichten.

US-Quoten-Update

Deutschland 83© UFA Fiction
Noch bevor die von UFA Fiction produzierte Serie "Deutschland 83" im Herbst bei RTL Premiere feiern wird, startete sie nun schon in den USA beim kleinen AMC-Ableger Sundance TV. Immerhin 66.000 Zuschauer haben sich die erste Folge bei ihrer Premiere angesehen - weitere Zuschauer dürften nun wie üblich noch durch Wiederholungen und zeitversetzte Nutzung dazu kommen. Das ist freilich eine überschaubare Zahl, mit einem Millionen-Publikum war aber auch nicht zu rechnen, schließlich läuft die Serie im deutschen Originalton mit englischen Untertiteln auf einem recht kleinen Sender. Auch andere Serien, die Sundance TV im Originalton mit Untertiteln zeigt, liegen dort in der Regel auf einem ähnlichen Quotenniveau. Wichtig dürfte für Sundance TV ohnehin auch der Image-Gewinn sein, den man durch zahlreiche begeistertete Reviews in den letzten Tagen erzielt hat.

Game of Thrones© HBO
Das Finale der fünften Staffel von "Game of Thrones" bescherte HBO neue Rekorde. Ausschlaggebend ist für den Pay-TV-Sender freilich erst die Zahl, die Live-Zuschauer, zeitversetzte Nutzung und Streams über alle Plattformen hinweg umfasst - bis diese vorliegt, wird aber noch einige Zeit vergehen. Sicher ist hingegen schonmal: Am Premieren-Abend haben 8,1 Millionen Zuschauer eingeschaltet, das waren nochmal 200.000 mehr als beim Auftakt der fünften Staffel im April, der bislang den Rekord hielt. Alles in allem liegt der Rekord übrigens bei 19,1 Millionen Zuschauern - ob dieser gebrochen werden konnte, werden wir allerdings erst irgendwann im Juli wissen.

Bones - Die Knochenjägerin© RTL
Zu Ende ging in dieser Woche auch die aktuelle Staffel einer anderen Serie: Bei Fox verabschiedete sich "Bones", das diesmal weit über das eigentliche Season-Ende hinaus reichte. 5,1 Millionen Zuschauer sahen dort das Finale, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,2/5 Prozent - ordentliche Werte, die klar über dem lagen, was "Bones" noch im Mai in härterem Umfeld erreichen konnte. Vielleicht also gar keine so schlechte Idee, eine Serie mal über das Ende der TV-Season hinaus in den Sommer ragen zu lassen. Und dann gab's da noch ein Serienende: Bei Disney XD verabschiedeten sich "Phineas and Ferb" nach 126 Folgen vom Bildschirm. 1,4 Millionen Zuschauer sahen den Zweiteiler "Last Day of Summer" und bescherten dem Sender damit die höchste Zuschauerzahl in seiner sechsjährigen Geschichte. Ins Programm zurückgekehrt ist unterdessen am Donnerstag vergangeneer Woche "Beauty and the Beast". Die Serie erreichte im Sommer immerhin genauso viele Zuschauer wie bei der zweiten Staffel während der ganz normalen Season. Mit knapp 900.000 Zuschauern und 0,3/1 Prozent in der Zielgruppe dürfte man bei The CW also gut leben können.