ABC© ABC
Die neue ABC-Chefin Channing Dungey, die gerade erst Paul Lee an der Spitze des Networks abgelöst hat, fackelt offenbar nicht lange: Recht frühzeitig hat ABC in diesem Jahr bei gleich 15 Formaten die Entscheidung über die Verlängerung um eine weitere Staffel gefällt. So wurde etwa der gesamte Mittwochs-Comedy-Block aus "The Middle", "The Goldbergs", "Modern Family" und "Black-ish" verlängert - was angesichts der durchweg erfreulichen Quoten nicht überraschend kommt. Auch die Comedy "Fresh off the Boat" geht weiter. Die bislang einzige neu gestartete Serie, die grünes Licht für eine weitere Staffel erhalten hat, ist "Quantico", das sich sonntags sehr ordentlich schlägt. Weiter geht's auch mit allen Shonda-Rhimes-Serien, also "Grey's Anatomy", "Scandal" und "How to get away with Murder". Obwohl bei den beiden letztgenannten zuletzt sinkenden Quoten zu verzeichnen waren, gehören sie immer noch zum stärksten, was ABC zu bieten hat. Eine vierte Staffel bestellt hat ABC zudem von "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." und "Once upon a time" - beides ist für Disney schon aus Gründen der Markenpflege naheliegend. Dazu kommen Verlängerungen für die nonfiktionalen Formate "America's Funniest Home Videos", "The Bachelor", "Dancing with the Stars" und "Shark Tank".

Navy CIS© CBS Television
Dass CBS gerne weiterhin "NCIS" im Programm hätte, ist auch keine Überraschung - schließlich ist es die beim Gesamtpublikum auch in der 13. Staffel noch immer erfolgreichste Serie des US-Fernsehens. Nun konnte man Mark Harmon, der nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Executive Producer der Serie ist, für weiterte zwei Jahre an sich binden - und hat dementsprechend auch gleich die 14. und 15. Staffel in Auftrag gegeben. "NCIS" wird also bis mindestens 2018 auf Sendung bleiben. Schon seit einiger Zeit ist allerdings bekannt, dass die Fans am Ende der Staffel von Michael Weatherly Abschied nehmen müssen. Er war von Beginn an dabei und wird nach 13 Staffeln aussteigen. Nach Staffel 11 hatte bereits Cote de Pablo der Serie den Rücken gekehrt.

AMC© AMC
Bei AMC gibt es Nachschub. Bestellt hat der Sender, dessen Buchstaben einst für American Movie Classics standen, eine neue Serie - und zwar beim vornehmlich als Filmproduzent tätigen Ridley Scott ("Blade Runner"). Die Serie war drei Jahre lang bei seiner Produktionsfirma Scott Free Productions in der Entwicklung und wurde nun ohne Bestellung eines Piloten vorab in Serie geschickt. "The Terror" ist dabei als Anthologie-Serie angelegt, wobei die Premierenstaffel auf dem gleichnamigen Roman von Dan Simmons fußt (in Deutschland mit dem Titel "Terror" erschienen). Im Fokus steht ein Expeditionsteam im Jahr 1847, deren Mitglieder das Ziel verfolgen, die Nordwest-Passage zu finden. Das Problem: ein mysteriöses Wesen erschwert die Reise und bedroht die Crew-Mitglieder.

"Your list will get even fuller. Season 2. Coming soon to Netflix". Mit diesem Tweet wurde die Verlängerung von "Fuller House" bei Netflix in die Netzwelt hinaus getragen. Dass die Wiederbelebung der einst lange Jahre bei ABC beheimateten Serie "Full House" eine Verlängerung erhalten wird, kommt damit wenige Tage nachdem die erste Staffel von "Fuller House" beim Streamingdienst sein Debüt feiern durfte, bei den Kritikern jedoch größtenteils nicht sehr gut abschitt. Den Kurznachrichtendienst ebenfalls genutzt hat ein anderer Herr für eine andere bei einem Streamingdienst beheimateten Serie. Doch in dieser Hinsicht gab es keine erfreuliche, sondern eine ernüchternde Nachricht. Produzent Shawn Ryan gab bekannt, dass "Mad Dogs" bei Amazon keine Fortführung nach der ersten Staffel finden wird.

Satisfaction© USA Network
Vorbei ist es auch für die Serie "Satisfaction" bei USA Network. Für die zweite Staffel musste sich die Serie von Sean Jablonski ("Suits") bereits mit einem Programmplatz am Freitag zufrieden geben und nun gibt es noch nicht mal mehr diesen. Zu wenig befriedigend war aber der Zuschauerzuspruch, weswegen die Serie über das Ehepaar Truman und ihre außerehelichen Aktivitäten nicht weitergehen wird. Serienschöpfer Jablonski ist jedoch bereits weitergezogen. Dieser wird neben Lisa Rubin bei der neuen Netflix-Serie "Gypsy" einen Posten als ausführender Produzent und Co-Showrunner einnehmen. Grünes Licht für eine weitere Ausstrahlung gab unterdessen Sender Pop für die Serie "Schitt's Creek". Das Signal kommt wenige Wochen nachdem der kanadische Heimatsender CBC Television eine dritte Staffel bestellt hat. In 13 neuen Folgen muss die einst vermögende Familie Rose ihren Weg in einer deprimierenden Kleinstadt finden, die sie im Spaß einst Schitt's Creek getauft hat.

Netflix© Netflix
Steven Soderbergh dient der TV-Landschaft derzeit als feste Koordinate. Aktuell arbeitet er unter anderem für "The Girlfriend Experience" (Starz), "The Knick" (Cinemax), "Red Oaks" (Amazon) und das Großprojekt "Mosaic" (HBO). Hinzu kommt nun eine weitere Serie, bei der er sich wieder mit Drehbuchautor Scott Frank zusammengetan hat, mit dem er bereits beim Film "Out of Sight" mit George Clooney und Jennifer Lopez zusammen gearbeitet hat. Das neueste Projekt der beiden hört nun auf den Namen "Godless" und ist als limitierte Serie angelegt. Bestellt hat diese VoD-Dienst Netflix, der nach der limitierten Wiederauflage der "Gilmore Girls" als vier 90-Minüter wohl einen weiteren Schritt in Richtung Mini-Serie gehen will. Herauskommen wird eine Westernserie, die in den 1880er Jahren spielt. Ob es für "Making a Murderer" bei Netflix weitergehen wird, ist derzeit noch unklar. Allerdings befinden sich die beiden Macher Laura Ricciardi und Moira Demos bereits in frühen Überlegungen dazu, wie im Rahmen einer Panel-Diskussion im New Yorker IFC Center zu hören war. Die beiden stünden in Kontakt mit Steven Averys neuer Anwältin, Kathleen Zellner, und dokumentieren die weiteren Gespräche mit Avery selbst. Für die beiden gilt:"From our perspective this story is obviously not over".

Primetime Emmys 2015© Television Academy
Bei der Emmy-Verleihung gibt's auch in diesem Jahr wieder Regeländerungen. Diesmal geht's darum, auch Short-Form-Content, wie er beispielsweise für YouTube, aber auch andere digitale Plattformen produziert wird, besser berücksichtigen zu können. Dafür gibt's künftig vier Kategorien für Formate, die pro Episode maximal 15 Minuten lang sein dürfen: Comedy/Drama, Variety, Reality/Non-Fiction und Animation. Die Formate müssen mindestens sechs Episoden umfassen und können auch ausgezeichnet werden, wenn sie nur im Web und nicht im klassischen Fernsehen zu sehen waren. Diese Regel gibt es schon seit längerem - schließlich wären sonst Produktionen von Netflix oder Amazon gar nicht prämierbar. Die Academy erklärte, dass es bei den Emmys schon immer darum gehe, herausragende kreative Leistungen auszuzeichnen - und die gebe es eben auch in diesem Bereich zuhauf. Verleihen werden diese Preise bei den Creative Arts Emmys - sie sind also nicht Teil der Live-Übertragung der großen Award-Show, in denen die Hauptkategorien verliehen werden.

US-Quoten-Update

Muppet Show© Disney Channel
In den vergangenen Tagen gingen bei diversen US-Serien die Staffeln zu Ende. Keine Chance, das Ruder nochmal herumzureißen, haben jetzt beispielsweise die "Muppets" bei ABC. Zum Finale verharrte die Comedyserie mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,9/3 Prozent (Rating/Share) und 2,7 Millionen Zuschauern insgesamt auf einem ernüchternden Niveau - und war beim ersten Schwung an Staffel-Bestellungen für die nächste Season auch noch nicht dabei. Die Zukunft offen ließ ABC auch noch bei "Agent Carter". Hier waren die Quoten noch schwächer: 2,4 Millionen Zuschauer und 0,7/2 Prozent zum Finale sprechen nicht unbedingt für eine Fortsetzung. Etwas besser stehen die Chancen für "The Mysteries of Laura". Die Serie zeichnete sich in der zweiten Staffel zwar nicht durch wirklich starke Quoten, aber zumindest durch Beständigkeit aus. Mit 7,4 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe war das Finale der zweiten sogar etwas erfolgreicher als das der ersten Staffel. Noch nicht vollständig abgeschrieben ist trotz der bislang sehr schwachen Performance bei CBS "CSI: Cyber", das nun mal am Mittwochabend getestet wurde. Etwas mehr junge Zuschauer gab's da, doch überzeugen konnte die Krimiserie auch dort nicht (6,6 Millionen Zuschauer, 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe), zumal sie klar hinter "Chicago PD" landete.

The Real O'Neals© ABC
Neu ins Programm gekommen ist bei ABC die Sitcom "The Real O'Neals", die zum Auftakt am Mittwoch gleich mit zwei Folgen zu sehen war - eine nach "The Goldbergs", eine nach "Modern Family", eine größere Starthilfe war also kaum möglich. Und die hat auch gewirkt: Die erste Folge sahen 6,33 Millionen Zuschauer, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 1,8/6 Prozent, die zweite Folge verfolgten 6,01 Millionen Zuschauer, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 1,9/6 Prozent. Falls die "Real O'Neals" dieses Quotenniveau halten können, darf man bei ABC zufrieden sein. Unterdessen sind diverse Serien aus der Winterpause zurückgekehrt - für Fox gab's aber eine böse Überraschung. Dort dürfte man mit Schrecken auf die Zahlen von "Rosewood" blicken: Die Serie verabschiedete sich im Dezember mit rund fünf Millionen Zuschauern und kehrte nun vor nur 3,5 Millionen zurück. In der Zielgruppe reichte es nicht mehr für gute 1,5/5 Prozent, sondern nur noch für 0,9/3 Prozent. "Gotham" blieb am Montagabend dafür stabil. Etwas schwächer meldete sich bei NBC "Blindspot" zurück: Mit 6,9 Millionen Zuschauern und 1,8/6 Prozent in der Zielgruppe gab's zum Comeback einen Tiefstwert, die Serie bleibt aber auch auf diesem Niveau ein Erfolg.

CNN© CNN
Die von Donald Trump und Hillary Clinton dominierten Vorwahlen um die US-Präsidentschaftskandidatur lassen derzeit die Macher der Nachrichtensender in den USA jubeln - allen voran bei CNN. Denn während normalerweise Fox News die Zielgruppen-Marktführung fest in der Hand hab, lag im Februar CNN klar vorn. Im Schnit sahen bei CNN in der Primetime 500.000 Zuschauer zwischen 25 und 54 Jahren zu, bei Fox News waren es nur 427.000. Für CNN war es somit - gemessen an diesen Zahlen - der erfolgreichste Monat seit November 2008. Im Vergleich zum Februar 2015 legte CNN um satte 217 Prozent zu. Doch freuen darf man sich auch bei Fox News: Beim Gesamtpublikum lag der Sender klar vorn - und war mit im Schnitt 2,23 Millionen Primetime-Zuschauern erstmals seit dem Irak-Krieg 2003 Marktführer unter allen Kabelsendern, also nicht nur im News-Bereich.