Amazon Video© Amazon
"The horror, the horror!" Damit beendete einst Colonel Kurtz, beziehungsweise Autor Joseph Conrad, den Roman "Herz der Finsternis". Später waren dies die Abschiedsworte von Marlon Brando in der gleichnamigen Rolle in "Apocalypse Now". Beim Horror-Thema knüpft nun auch Amazon an, auch wenn dieser hier etwas anders funktioniert. Bestellt hat der Streamingdienst nämlich eine Serie, die auf den Namen "Lore" hört und als Horror-Anthologie beschrieben wird. Erforschen will man dabei die Ursprünge verschiedener Kategorien des Horrors: Hexen, Serienkiller, Vampire, Zombies und deren Mythen. Das Besondere dabei: die Horror-Serie will ohne Skript auskommen und basiert auf dem Podcast "Lore", der monatlich über 2,5 Millionen Fans begeistert. Hinter dem Projekt steht zudem der bekannte Name Gale Anne Hurd. Diese hatte mit "Hunters" bei Syfy zuletzt zwar etwas weniger Glück, dafür kann sie aber auch "The Walking Dead" in ihrem CV vorweisen. Die ersten zehn Folgen sind für 2017 in den Ländern Deutschland, Österreich, USA, Großbritannien und Japan geplant.

American Horror Story Logo© FX
So überraschend wie ein platter Fahrradreifen nach einem Exkurs durch ein Scherbenbeet dürfte ungefähr die Bestellung einer weiteren Staffel von "American Horror Story" sein. Erst am 14. September startete die sechste Staffel der äußerst erfolgreichen FX-Serie. Noch größere Geheimhaltung als je zuvor wurde dabei im Vorfeld um Titel und Inhalt gemacht. Aufgelöst wurde dies erst mit der Premierenfolge an besagtem Tag. Ob dies auch bei der Nachfolgestaffel der Anthologie-Serie "American Horror Story: Roanoke" von Ryan Murphy der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Der Startschuss für neue Spekulationen, worum sich die siebte Staffel drehen wird, dürfte aber mit dem grünen Licht für Staffel 7 schon gefallen sein. Ebenfalls in eine weitere - in diesem Fall dritte - Runde schickt Freeform die Serie "Stitchers". Diese stellte übrigens das erste Procedural-Drama in der Geschichte des Senders dar.

Aquarius© NBC
Angelegt hatte John McNamara seine Serie "Aquarius" auf sechs Staffeln. Doch zu dieser Laufzeit wird es nicht kommen. Nach nur zwei Staffeln hat sich NBC dazu entschieden, die Serie über Charles Manson und den gegen ihn ermittelnden Detective Sam Hodiak - gespielt von David Duchovny - einzustellen. Angesichts enttäuschender Quoten war man ohnehin schon dazu übergegangen, die Serie auf den Samstag zu verlegen, was einen nahenden Serientod bereits andeutet. Mehr Zeit dürfte Duchovny dadurch dann für eine in Aussicht gestellte Fortsetzung der Mini-Serie "Akte X" bei Fox haben. Enden könnte auch eine andere Serie. Allerdings erst nach drei weiteren Staffeln. Der Mann hinter der animierten Serie "Archer", Adam Reed, wollte diese eigentlich bereits nach der im Januar 2017 über den Schirm laufendenden achten Staffel beenden. Die Rechnung hatte er jedoch ohne seine eigenen, kreativen Einfälle gemacht, die ihm Stoff für zwei weitere Staffeln verschaffen sollen. Danach soll jedoch endgültig Schluss sein.

USA Network© USA Network
Gleich zwei Mal wurde die Serie "Shooter" mit Ryan Phillipe in der Hauptrolle verschoben. Premiere feiern sollte sie eigentlich am 19. Juli bei USA Network. Die Drama-Serie handelt von einem Ex-Scharfschützen, der die Ermordung des Staatsoberhauptes verhindern soll und dann beschuldigt wird, selbst in die Pläne um das Attentat involviert gewesen zu sein. Doch die Realität funkte dem Ausstrahlungstermin dazwischen: Der Sniper-Angriff mit fünf toten Polizisten in Dallas vom 7. Juli war ausschlaggebend für die erste Verlegung. Starten sollte die Sniper-Serie, die auf dem Bestseller "Im Fadenkreuz der Angst" von Stephen Hunter und des 2007er Films "Shooter" mit Mark Wahlberg basiert, dann am 26. Juli. Erneut gab es jedoch Vorfälle mit Waffengewalt. Am 17. Juli kamen drei Polizisten in Baton Rouge durch einen tödlichen Angriff ums Leben und erneut zog man die Option, den Start nochmals nach hinten zu verlegen. Gefunden wurde nun ein neuer Termin: anvisiert wird nun der 15. November.

Mike Lombardo© GEITF/Rob McDougall
Los geht es für Ex-HBO-Programmchef Michael Lombardo im Produzenten-Dasein bei - man mag es kaum glauben - HBO. Dort wurde nun eine noch namenlose Serie bestellt, die von ihm produziert wird und an einer wahren Geschichte anknüpft. Drehen soll sich das Drama um drei 2014 in Israel entführte Teenager und die intensive Suche nach diesen. Fokussieren wird die Serie dabei einen Ermittler, der dem FBI-ähnlichen Shin Bet angehört. Dieser agiert an der Schnittstelle zweier, der Gewalt nicht abgeneigter Parteien des eskalierenden Konflikts.

FX Networks© FX Networks
Nach "Tyrant" und "The Strain" ist vor "Snowfall". Bei FX wird das Drama-Fach durch eine Serie aufgefüllt, die von John Singleton ("Boyz n the Hood") stammt. Wer beim Titel jedoch an Weihnachten und Winter denkt, irrt. Drehen soll sich die Serie, von der bereits vor eineinhalb Jahren ein Pilot geordert wurde, um die Drogen-Epidemie in den 80er Jahren: "A storm is coming and its name is cocaine". Bestellt wurden zehn Folgen des Kokain-Dramas. Ebenfalls die gleiche Folgenzahl erhält "Lodge 49" von unter anderem Paul Giamatti ("Billions") bei AMC. Das Projekt geht direkt und damit ohne Pilot vorab in Serie. Thematisch geht es um einen ehemaligen Surfer im kalifornischen Long Beach, der seinen Vater verliert. Mit dem Wunsch, diesen Verlust zu überwinden und die Leichtigkeit des Seins zurückzugewinnen, wird er Teil einer Bruderschaft.

ABC© ABC
Das Gameshow-Fieber messende Thermometer steigt nochmals um ein Grad höher. Nachdem ABC das "Familienduell", "Match Game" und "$100,000 Pyramid" verlängert hat, wird nun eine weitere Sendung für zunächst zehn Ausgaben zurückgeholt und ins Sender-Portfolio aufgenommen: "The Gong Show", einst bei NBC, wird von Will Arnetts Produktionsfirma neu aufgelegt. In jeder Folge will man Personen mit sonderbaren und außergewöhnlichen Talenten eine Bühne bieten, die bislang nur das Internet als Plattform kannten. Bewertet werden die Performances vor Live-Publikum von einer Jury mit Stars und Sternchen des Show-Business. Welches Mitglied bei "America's Got Talent" für die nächsten drei Staffeln am Bewertungstisch sitzen wird, ist im Vergleich dazu bereits klar: Simon Cowell, Schöpfer der Castingshow, hat seinen Vertrag bis 2019 verlängert. In der 12. Staffel wird er zunächst zwischen Mel B, Heidi Klum und Howie Mandel sitzen.

CNN© CNN
Einen journalistisch prominenten Neuzugang gibt es kurzerhand bei CNN. Andrew Kaczynski, der sich gerne auf die Suche nach Widersrüchlichkeiten von Politikern macht und den Akteuren des Politzirkus' entlarvend den Spiegel vorhält, kommt angesichts der nahenden Präsidentenwahl von BuzzFeed zu CNN und bringt dabei noch drei weitere Kollegen mit. Weiter geht es beim Nachrichtensender für Aushängeschild Anderson Cooper. Dieser hat seinen Vertrag angeblich um fünf weitere Jahre verlängert. Fungieren wird er weiterhin als Host der abendlichen CNN-Nachrichtensendung "Anderson Cooper 360". Zudem sind erneut Auftritte in der CBS-Sendung "60 Minutes" geplant. Seinen Hut nach 14 Jahren nimmt hingegen Bob DeBitetto bei A+E. Als Chef der A+E Studios & A+E Networks Portfolio Group nachfolgen wird Paul Buccieri. Dieser verantwortete zuvor A&E Network und History.

US-Quoten-Update

Westworld© HBO
Mit "Westworld" will HBO den kleinen kreativen Durchhänger der jüngeren Vergangenheit vergessen machen. Die Kritiker haben sich alles in allem zwar nicht unbedingt überschlagen, positiv aufgenommen wurde die Serie aber in jedem Fall. Und auch die Quoten waren wieder deutlich besser als zuletzt beim nach einer abgesetzten Flop "Vinyl". Bei der linearen Ausstrahlung waren bei der Premiere knapp zwei Millionen Zuschauer mit dabei, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,8. Das weit mehr als doppelt so viel wie bei "Vinyl", allerdings nicht ganz so viel wie bei "True Detective". Für HBO sind selbstverständlich nicht nur die TV-Quotenwichtig: Über non-lineare Plattformen wie HBO Go und HBO Now erreichte die Auftaktfolge einem "Deadline"-Bericht zufolge weitere 3,3 Millionen Zuschauer. Zur gleichen Zeit wie "Westworld" bei Sky Premiere feierte, ging bei AMC die zweite Staffel von "Fear the Walking Dead" zu Ende. Mit der Mutterserie kann der Ableger weiterhin bei Weitem nicht mithalten, im Vergleich zur ersten Staffel ging's zudem ein ganzes Stück nach unten. Im Schnitt sahen 3,4 Millionen Zuschauer die Doppelfolge zum Abschied, in der Zielgruppe lag das Rating bei 1,4. Trotz des Rückgangs gehört "Fear the Walking Dead" trotzdem weiter zu den Top3-Shows der Kabelsender.

Timeless© Sony Pictures Television
Nicht nur im Pay-TV, auch bei den Networks ging der Neustart-Reigen zum Auftakt der neuen Saison weiter. Bei NBC übernahm nun "Timeless" den begehrten Sendeplatz montags um 22 Uhr nach "The Voice". Die Zeitreise-Serie lief für sich genommen eigentlich nicht schlecht an: 7,6 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,8/7 Prozent (Rating/Share). Ein wenig enttäuschend war es trotzdem, wenn man es mit den letzten Jahren betrachtet. "Blindspot" holte dort zur Premiere nämlich ein Jahr zuvor 10,6 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 3,1, "The Blacklist" zwei Jahre davor noch bessere Quoten. Insbesondere "Blindspot" baute im vergangenen Jahr dann allerdings recht schnell ab. NBC muss also hoffen, dass es diesmal zumindest besser gelingt, die Zuschauer bei der Stange zu halten.

No Tomorrow© CBS Studios
NBC kann mit "Timeless" aber in jedem Fall zufriedener sein als das zeitgleich bei ABC gestartete "Conviction" mit Hayley Atwell. 5,2 Millionen Zuschauer schalteten hier insgesamt ein, mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,9/3 Prozent (Rating/Share) blieb "Conviction" schon deutlich unter dem was "Castle" im vergangenen Jahr zum Start in die letzte Staffel erreichte. Die Serie liegt damit also eigentlich schon zum Start leicht unter dem Soll und dürfte nun keinesfalls - wie meist üblich - noch Zuschauer verlieren. Eher ernüchternd verlief auch der Auftakt für "No Tomorrow" - dem ersten Neustart dieser Saison bei The CW. 1,5 Millionen Zuschauer und 0,5/2 Prozent in der Zielgruppe waren doch sehr überschaubar, wenn man bedenkt, dass "The Flash" direkt davor 3,2 Millionen Zuschauer und 1,3/5 Prozent in der Zielgruppe erreichte. "No Tomorrow" lief damit auch schwächer als im vergangenen Jahr "iZombie" auf diesem Sendeplatz. "No Tomorrow" trat gegen das TV-Duell der Vizepräsidentschafts-Kandidaten an, das auf allen vier anderen Networks zu sehen war - was aber auch bedeutet, dass die Fiction-Konkurrenz sehr überschaubar ist. The CW dürfte sich da schon mehr erhofft haben.

Notorious© ABC/Sony
Noch schlechter lief es am Mittwochabend für die Premiere von "Frequency". 1,35 Millionen Zuschauer und 0,4/1 Prozent in der Zielgruppe sind sicher nicht das, was sich die Verantwortlichen bei The CW vorgestellt haben. Sorgen machen muss man sich unterdessen auch bereits um die Serie "The Exorcist" bei Fox. Sie fiel am Freitagabend in der zweiten Woche unter die Marke von zwei Millionen Zuschauern, in der Zielgruppe ging's von 1,0 auf ein 0,6-Rating runter. Das donnerstags eher mau gestartete "Notorious" konnte bei ABC in Woche 2 seinen Zielgruppen-Marktanteil immerhin bei 1,1/4 Prozent stabil halten - gelingt dies weiterhin, dürfte man bei ABC also doch damit leben können, auch wenn es kein gleichwertiger Ersatz für das diesmal erst Anfang 2017 zurückkehrende "Scandal" ist.