Netflix© Netflix
Bei The CW wurde einst das Projekt "Insatiable" abgelehnt. Angeblich nicht, weil man keinen Gefallen daran gefunden hatte, sondern weil durch die Aufnahme von vier neuen Serien, darunter beispielsweise die Neuauflage des "Denver-Clans", und der nahezu vollständigen Verlängerung des bestehenden Line-Ups kein Platz war. Des einen Leid, ist des anderen Freud: Netflix hat sich das von CBS Television Studios produzierte Projekt geschnappt und direkt 13 Folgen in Serie geschickt. Zu sehen gibt es dort Debby Ryan ("Jessie") als Kämpferin um die Krone bei Schönheitswettbewerben. Gecoacht wird die rachsüchtige und gemobbte Teenagerin von einem Coach, der in einem früheren Leben sein Geld als Anwalt verdient hat. Dort lief jedoch auch nicht immer alles rund.

Facebook© flickr: dailyinvention/Facebook
Nicht ganz neu ist der Plan von Mark Zuckerberg, in eigenen Content investieren zu wollen. Und damit ist vor allem ein Schritt in Richtung TV-Inhalt gemeint. Einem Bericht von "Deadline Hollywood" zufolge ist dies nun bereits geschehen, wobei sich Facebook dabei als Art Fernsehnothilfe einen Namen macht. Weitergehen soll es dort nämlich für die von MTV bereits nach einer Staffel abgesetzten Comedy-Serie "Loosley Exactly Nicole" mit und in gewisser Weise über das Leben und Arbeiten der Comedienne Nicole Byer. Da sich der einstige Musiksender dazu entschied, sich von fiktionalen Stoffen zu verabschieden und sich wieder verstärkt auf Reality und Musik konzentrieren zu wollen, gingen neben "Loosley Exactly Nicole" auch bei "Mary + Jane" und "Sweet/Vicious" die Lichter aus. Auch wenn sich Facebook bislang noch nicht zum Comeback von "Loosely Exactly Nicole" geäußert hat, ist die Sache laut Mediengerüchten bereits unter Dach und Fach. Und dann wäre da noch eine andere News, die die neue Facette des Social-Media-Dienstes unterstreichen dürfte. Geordert hat Facebook eine Game-Show, die auf den Namen "Last State Standing" hört. In dieser Eigenproduktion von "American Ninja Warrior"-Produzent A. Smith treten je ein Kandidat der 50 Staaten der USA gegeneinander an. Nach mehreren Disziplinen winkt ein Preisgeld in Höhe von 500.000 US-Dollar. 

Game of Thrones© HBO
Im April letzten Jahres machte eine Pressemitteilung die Runde, wonach sich der Kurznachrichtendienst Twitter die weltweiten Rechten an den Donnerstagsspielen der NFL gesichert hat. Zehn Spiele wurden beim Kurznachrichtendienst gezeigt, so dass zeitlich zur Ausstrahlung auf einer Plattform gezwitschert werden konnte. Ein Jahr später war Twitter jedoch raus und Amazon drin - angeblich für einen deutlich höheren Betrag. Nun steht bei Twitter ein anderes Projekt an, welches auf das lineare Fernsehen zurückgeht. Gesichert hat man sich den Talk nach "Game of Thrones" von Bill Simmons. Dieser wird für diesen Zweck umbenannt: aus "After the Thrones" wird "Talk the Thrones". Erhalten bleiben die beiden Hosts Andy Greenwald und Chris Ryan. Um die Diskussionen verfolgen zu können, muss man sich übrigens nicht beim Kurznachrichtendienst anmelden. Verfügbar ist die Sendung auf dem Twitter-Account @ringer und bei Periscope. Verabschiedet hab man sich dadurch bei HBO von der Anschlusssendung: nicht mehr gezeigt wird die Show auf HBO Go, HBO Now und HBO On Demand.

Netflix© Netflix
Er will nur mal kurz die Welt retten. Aber nach eigenen Aussagen ist diese Aufgabe größer und komplizierter als gedacht, weswegen Bill Nye eine zweite Staffel für sein Format "Bill Nye Saves the World" bei Netflix erhält. Der studierte Ingenieur schaut dabei auf eine lange Karriere als Wissenschafts-Erklärer zurück. Zwischen 1993 und 1998 brachte dieser nicht nur Heranwachsenden ein gewisses Verständnis für Wissenschaft in der PBS-Show "Billy Nye, the Science Guy" näher. Gut zwei Jahrzehnte später geht es also weiter für ihn und dem Wunsch, die Auswirkungen der Wissenschaft auf Politik, Gesellschaft oder auch Popkultur in einem TV-Format aufzuzeigen. Wie bereits in den ersten 13 Folgen widmet sich auch die zweite Staffel wieder in jeder Episode einem speziellen wissenschaftlichen Standpunkt.

Quantico© ABC Studios
Mächtig Bewegung ist bei der ABC-Serie "Quantico" mit Priyanka Chopra drin. Nicht mehr Teil der dritten Staffel wollte ein Mitglied des Casts sein, das zwei Rollen besetzte. Yasmine Al Massri instagramte, dass sie sich von ihren Charakteren, den Zwillingen Nima und Reina, lösen wird. Nachgezogen hat dann eine weitere Schauspielerin, die erst seit der zweiten Staffel an Bord ist. Pearl Thusi wird nicht in ihrer Rolle als CIA-Agentin zurückkehren. Nicht nur, dass die Serie im Laufe der zweiten Staffel vom Sonntag auf den Montag verschoben wurde, auch inhaltlich standen einige kreative Veränderungen an. Diese dürften nicht weniger werden angesichts der personellen Abschiede. Und dann wäre ja noch der offene Showrunner-Posten. Diesen bekleidete Serien-Schöpfer Josh Safran, der den Job jedoch nach der zweiten Staffel an den Nagel hängte. Bleibt abzuwarten, wie es mit der dritten Staffel weitergeht. Bestellt wurde eine kürzere, 13 Folgen umfassende Staffel. Goodbye sagen muss unterdessen Damon Gupton bei "Criminal Minds" - und das nach nur einer Staffel. In der zwölften Staffel wurde dieser als Supervisory Special Agent Stephen Walker eingeführt. Erst kürzlich musste Thomas Gibson bei der CBS-Serie seinen Hut nehmen. Grund war eine Auseinandersetzung des langjährigen Cast-Mitglieds mit einem Produzenten.

The Carmichael Show© NBC
Jerrod Carmichael übt öffentlich Kritik an NBC. Der Grund? Am Mittwoch nahm der Sender die aktuelle Folge der "The Carmichael Show" mit dem Titel "Shoot-up-able" aus dem Programm. In dieser wäre der Protagonist der Sitcom Opfer einer Schießerei geworden. Im Laufe der Folge kämpft er dagegen an, von seiner Familie deswegen in Watte gepackt und als Opfer betitelt zu werden. Emotional härter wird es für ihn jedoch, wenn er bei der Polizei eine Zeugenaussage über den Vorall machen muss. So viel zum Inhalt. Wegen der Schüsse auf US-Abgeordnete bei einem Baseball-Training bei Washington, durch die der Republikaner Steve Scalise lebensgefährlich verletzt wurde, wollte NBC die Ausgabe nicht zeigen. Carmichael hat dazu eine andere Auffassung, die er bei der Netflix-Late-Night "Chelsea" äußerte: "Ich dachte, dass die Episode eine Gelegenheit bieten würde, um in einer sinnvollen Weise über solche Tragödien sprechen zu können - dass sie sich für einen Diskurs eignet. Immer, wenn sich so etwas ereignet und jemand fernab der reinen Nachricht darüber sprechen will, heißt es immer, 'es ist zu früh'. Aber wenn ist es nicht zu früh? Leider passieren diese Dinge ständig und sie brechen unser aller Herz." Zur Entscheidung von NBC meinte dieser konkret: "Ich verstehe ein Unternehmen, das diese Entscheidung trifft, aber für mich bedeutet das, dass sie nicht glauben, Amerika sei schlau genug, um einen echten Dialog führen zu können und dass man etwas nicht zeigen könnte, das einen realen Familien-Diskurs reflektiert, der sich ehrlich und wahrhaftig anfühlt mit Respekt auf die Opfer." Die Episode sei mit viel Liebe und Integrität bestückt - der Verzicht auf die Folge sei "einfach nur kriminell". Ob die Episode aus dem Raster fällt, oder zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird, ist noch nicht bekannt.

Warner Bros.Die Produktionsfirma Warner Bros. hat die Produktion der kommenden Staffel von „Bachelor in Paradise“ - ein Ableger des „Bachelor“-Franchises - unterbrochen. Am Set ist es im Pool offenbar zu sexuellen Handlungen zwischen zwei Kandidaten der Show gekommen, woraufhin am Tag danach ein Producer nach Ansicht des Videomaterials eine Beschwerde an die Produktionsfirma wegen Fehlverhalten geschickt hat. Was genau vorgefallen ist, ist unklar - es steht inzwischen allerdings der schwerwiegende Vorwurf der Vergewaltigung im Raum. Die betroffene Kandidaten hat sich mittlerweile eine Anwältin genommen und ließ öffentlich erklären, dass sie sich als Opfer sieht, sich an die Geschehnisse der Nacht aber kaum erinnern könne. Der beschuldigte Kandidat weist die Vorwürfe zurück. Derzeit dauern die Untersuchungen noch an, ob es mit „Bachelor in Paradise“ unter diesen Umständen noch weiter geht, ist noch unklar.

This is usNachdem inzwischen in den allermeisten Fällen für die in der letzten Saison neu gestarteten Serien das Urteil über Fortsetzung oder Absetzung gefallen ist, hat TVbytheNumbers Bilanz gezogen. Und die fällt doch einigermaßen erstuanlich aus: Obwohl die Quoten der Networks in den letzten Monaten gewaltig unter Druck waren, auch wenn man die zeitversetzte Nutzung mit einberechnet, waren sie so nachsichtig wie selten zuvor. Während Anfang des Jahrzehnts die Absetzung-Rate häufig bei 70 Prozent und mehr lag und auch im vergangenen Jahr mehr als 60 Prozent betrug, stehen diesmal bislang nur 45,5 Prozent zu Buche, wobei bei fünf Serien noch keine Entscheidung gefallen ist, weil sie noch gar nicht angelaufen sind oder derzeit noch laufen. Selbst wenn sie alle eingestellt werden sollten, bliebe der Jahrgang 2016/17 aber der mit der höchsten Renewal-Rate seit mindestens 2009/10.

US-Quoten-Update

Celebrity Family FeudWährend sich ABC während der normalen Season mit seinem Serienprogramm am Sonntagabend seit längerem schwer tut, lief es mit Gameshows im Sommerprogramm schon im vergangenen Jahr sehr gut. Und es sieht ganz danach aus, als könnte man das in 2017 wiederholen. "Celebrity Family Feud" - also die Promiversion des US-"Familienduells" startete mit rund sieben Millionen Zuschauern insgesamt und 1,5/6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) sehr gut, am späten Abend upnktete wieder "The $100,000 Pyramid" mit 5,5 Millionen Zuschauern - und im Sandwich dazwischen konnte dann auch für "Steve Harvey's Funderdome" - eine neue Gründer-Gameshow von Mark Burnett, der auch hinter "Shark Tank" steckt - wenig schief gehen. 6,2 Millionen Zuschauer und 1,3/5 Prozent in der Zielgruppe können sich sehen lassen.

Little Big ShotsSteve Harvey war wenige Tage später auch nochmal für NBC im Einsatz, wo er bekanntlich "Little Big Shots" moderiert, das im vergangenen Jahr zum Überraschungsquotenhit avancierte. Die ausgedehnte zweite Staffel konnte diesen Erfolg nicht so ganz wiederholen. Mit 7,3 Millionen Zuschauern und 1,1/5 Prozent in der Zielgruppe lief es zwar auch zum Abschied der zweiten Staffel gut, die erste Staffel hatten aber noch über zehn Millionen Zuschauer verfolgt. In den besten Tagen kratzte "Little Big Shots" in der Zielgruppe an einem 3,0-Rating. Ebenfalls unter den Vorjahreswerten lag zum Auftakt "American Ninja Warrior". Der Staffelstart lag mit 5,4 Millionen Zuschauern und 1,4/5 Prozent in der Zielgruppe aber trotzdem auf gutem Niveau - und hatte immerhin auch eine überaus starke Konkurrenz: Das entscheidende fünfte Spiel der NBA Finals, das die höchste Zuschauerzahl im US-Fernsehen seit der Oscar-Verleihung erreichte. 24,5 Millionen Zuschauer hatten insgesamt eingeschaltet, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 9,0/32 Prozent.