True Detective© HBO
Wer Spaß an Detektivarbeit hat und gerne Indizien sammelt, bekommt nun Futter hinsichtlich einer dritten Staffel von "True Detective". Bereits im Juni wurde gemunkelt, dass Oscarpreisträger Mahershala Ali ("Moonlight") bei einer möglichen Fortsetzung der HBO-Anthologie-Serie involviert sein könnte. Dies ist nun in trockenen Tüchern, was am Mittwoch auf der Sommer-Pressetour von HBO verkündet wurde. Auch wenn die Personalie damit schon mal fix ist, eine offizielle Bestellung der Serie blieb bislang noch aus. Doch damit nähert man sich beim Pay-TV-Sender einer Fortführung, die als sehr wahrscheinlich gelten dürfte. Nachdem die erste Staffel mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson von der Kritik auf Händen getragen wurde, waren gemischtere Rezensionen bei der zweiten Staffel mit Colin Farrell und Vince Vaughn an der Tagesordnung - obwohl die zweite Staffel aus Quotensicht sogar besser abschnitt. Unterstützung erhält "True Detective"-Mastermind Nic Pizzolatto bei der dritten Stafel von "Deadwood"-Produzent David Milch. Die bislang kreierten Bücher gefallen den Verantwortlichen von HBO angeblich so gut, dass es nach eigenen Aussagen nur noch an der Findung des passenden Regisseurs hängt.

Donald Trump bei Showtime© Showtime
Dies dürfte dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika vermutlich wieder missfallen: Donald Trump kommt zu Showtime. Eine gezeichnete Version des Twitter-Liebhabers wird in zehn Folgen beim zu CBS gehörenden Sender einem satirischen Blick unterzogen. Hinter dem Projekt steht Late-Night-Talker Stephen Colbert, der dieser Tage der größte Quoten-Profiteur der Aufarbeitung des politischen Tagesgeschehens unter dem derzeitigen Präsidenten bei den nächtlichen Talkern ist. Neu ist der animierte Trump dabei nicht. Inspiration kommt vom Showtime-Special "Stephen Colbert's Live Election Night Democracy's Series Final: Who's Going To Clean Up This Sh*t?", übrigens Emmy-nominiert, und der "Late Show with Stephen Colbert" selbst, wo dieser Charakter öfters wiederkehrt. Der noch namenlose Trump-Cartoon soll bereits ab Herbst ausgestrahlt werden und soll die Abenteuer rund ums Weiße Haus beleuchten. Nicht fehlen darf da natürlich die Familie, sowie "Mitarbeiter der Spitze, Regierungschefs, Golfprofis und andere, die sich in seinem Orbit verirrt haben". Entstehen soll eine Art Arbeitsplatz-Comedy, bei der der Arbeitsplatz das Oval Office ist - eine Charakterstudie, die - vermutlich vergebens - nach Charakter sucht und all das durch die Augen einer imaginären Dokumentar-Crew.

Jon Stewart© Comedy Central
Ein anderer Late-Night-Talker nutzt die Nacht mittlerweile zum Schlafen, oder kann zu dieser Zeit anderen Tätigkeiten nachgehen. Die Rede ist von Jon Stewart, der über 16 Jahre lang Host bei der "Daily Show" war und am 6. August 2015 mit der letzten Ausgabe Comedy Central den Rücken kehrte. Er unterschrieb stattdessen einen Vertrag bei HBO, wo jedoch nach der Bestellung einer von ihm stammenden digital animierten Serie doch noch ein Veto eingelegt wurde. Zurückzuführen sei die Entscheidung auf technische Schwierigkeiten bei der Erstellung und Distribution. Nun gab es aber News von HBO, die im Rahmen der TCA-Pressetour verkündet wurden. Nach über 20 Jahren Abstinenz wird Jon Stewart mit einem Stand-Up-Special bei HBO zurückkehren. Passenderweise lief sein letztes Special dieser Couleur mit dem Titel "Jon Stewart: Unleavened" im Jahr 1996 ebenfalls bei HBO. Stewart witzelte "I can finally use up the last of the Saddam Hussein jokes left over from my first special". Im Herbst wird Stewart zudem die von HBO übertragene Benefiz-Veranstaltung "Night of Too Many Stars" der Organisation NEXT for Autism im Madison Square Garden präsentieren. Semi Neues gab es außerdem von weiteren, möglichen Projekten bei HBO. Laut Aussagen würde ein mögliches Spin-Off von "Game of Thrones" auf keinen Fall nach weniger als einem Jahr nach der Ausstrahlung der finalen Staffel über den Schirm laufen. Sicherstellen wolle man damit, dass der Fokus voll und ganz auf dem Finale von "Game of Thrones" liege.

Modern Family© ABC
Erwachsen werden vor der Kamera. Dies ist bei den einstigen Kindern des "Modern Family"-Clans der Fall gewesen. Nach längeren Verhandlungen mit 20th Century Fox TV haben die den Kinderschuhen entwachsenen Darsteller Sarah Hyland (Haley), Ariel Winter (Alex), Nolan Gould (Luke) und Rico Rodriguez (Manny) Verträge mit deutlichen Gehaltserhöhungen bekommen. Die Jungschauspieler erhalten damit Gerüchten zufolge über 100.000 US-Dollar pro Episode, wovon der durchschnittliche Teenager mit kleinem Taschengeld wohl nur träumen kann. Ihre älteren Co-Stars empfingen übrigens Gehaltssteigerungen von über 40 Prozent für die nächsten zwei Jahre: nachdem eine Folge der achten Staffel noch mit 350.000 US-Dollar vergütet wurde, gehen in der bevor stehenden neunten Staffel 500.000 US-Dollar pro Episode auf die Konten ein. Damit wird der Cast für Staffel neun und zehn der ABC-Serie zusammengehalten.

One Piece© Eiichiro Oda/Shueisha, Toei Animation
Ein Jubiläum ist ja gerne ein Anlass, um gewohntes Terrain zu verlassen und etwas Neues zu schaffen. Der Fall könnte dies beim japanischen Exportschlager "One Piece" sein, welches als Manga, auf dem Fernsehbildschirm und sogar schon im Kino umgesetzt wurde. Die Anime-Serie steht angeblich kurz davor, einen Ableger zu erhalten, wobei es sich dann um eine Live-Action-Verfilmung handeln soll. Bevor steht nämlich das 20-jährige Jubiläum der Piraten-Fantasy-Thematik, die es bald auf über 800 TV-Folgen bringen wird und bei den Verantwortlichen von ProSieben Maxx bei der Betrachtung der Quoten wohl immer wieder für lachende Gesichter hierzulande sorgen dürfte. Bestätigt wurde das Interesse von den Tomorrow Studios und Produzent Marty Adelstein ("Teen Wolf") an einer Real-Serie vom Schöpfer Eiichirô Oda selbst.

Angie Tribeca© TBS
Steve Carell ist mittlerweile zwar öfters auf dem großen Bildschirm als auf dem kleinen zu sehen, hinter den Kameras ist er jedoch bei "Angie Tribeca" mit seiner Frau Nancy als Produzent beteiligt. Und das findet auch erst mal kein Ende. Die Comedy mit Rashida Jones geht in eine weitere Runde bei TBS - bestellt wurde eine vierte Staffel. Ebenfalls weitergehen wird TNTs "Animal Kingdom" im nächsten Jahr mit einer dritte Staffel, wie auf der Television Critics Association Sommer-Pressetour von Turner bekannt gegeben wurde. Mehr gibt es auch vom Londoner Bordell des 18. Jahrhunderts: Hulu hat eine zweite Staffel von "Harlots" in den Warenkorb gelegt und eine dritte Staffel wurde bei OWN, dem Sender von Oprah Winfrey, für "Queen Sugar" ausgegeben. Und dann war da ja noch die in San Diego abgehaltene Comic Con. Eine Fortsetzung findet "Iron Fist" bei Netflix - die Marvel-Serie erhält eine zweite Staffel. Auch die Jägern Wynonna Earp darf weiterhin Dämonen jagen: Syfy hat grünes Licht für eine dritte Staffel von "Wynonna Earp" gegeben. Eine Kürzung ist hingegen bei der zweiten Staffel von "Shooter" von Nöten. Die USA-Network-Serie mit Ryan Phillippe hatte einst mit einer mehrfachen Verschiebung der Premiere zu kämpfen und bekommt nun ein anders als geplantes Ende des Zweitlings. Der Grund: der Hauptdarsteller hat sich kürzlich das Bein gebrochen und kann die beiden noch ausstehenden Folgen nicht mehr abdrehen. Damit endet die Serie zunächst nach einer acht Folgen umfassenden zweiten Staffel.

Scripps Networks© Scripps Networks
Scripps Networks, Betreiber einer ganzen Reihe von kleineren thematischen Kabelsendern wie HGTV, Food Network, DIY Network oder Travel Channel, steht womöglich vor einem Verkauf. Sowohl Viacom als auch Discovery waren an einer Übernahme des mit immerhin knapp elf Milliarden US-Dollar bewerteten Unternehmens interessiert. Viacom ist allerdings aus den Verhandlungen ausgestiegen als der geforderte Preis zur Sprache kam. Discovery ist damit der einzige größere verbliebene Interessent. Zumindest von der Ausrichtung her würden die beiden Unternehmen zusammenpassen, Discovery und Scripps haben ihren Schwerpunkt beide im Bereich non-fiktionaler Unterhaltung. Ob es wirklich zu einem Verkauf kommt, ist aber noch unklar.

Logo: Nielsen© Nielsen
Die Zuschauerzahlen in den USA befinden sich seit einigen Jahren im kräftigen Rückwärtsgang, auch wenn man die zeitversetzte Nutzung mit einberechnet. Das liegt auch daran, dass diverse Wege, über die die Inhalte gesehen werden können, noch immer nicht in der Nielsen-Messung berücksichtigt werden. Nun dürfte es aber zu einem merklichen Schub in den Zahlen kommen: Nielsen hat angekündigt, künftig auch die Zuschauer einzurechnen, die über Hulu und Youtube schauen – zumindest, sofern sowohl der Inhalt als auch die Werbung dem entsprechen, was im klassischen Fernsehen zu sehen ist. Die Zuschauer werden in die C3- und C7-Zahlen eingerechnet, die die zeitversetzte Nutzung nach drei und sieben Tagen angeben. YouTube hat inzwischen mit YouTube TV in den USA ein eigenes TV-Angebot, das klassische Sender linear wie zeitversetzt anbietet. Live-TV mache dabei den Hauptteil der Nutzung aus, ließ YouTube kürzlich verlauten.

US-Quoten-Update

NBC© NBC
Die Networks werden mit ihren Sommerserien auch in diesem Jahr wieder nicht so richtig warm. Am Montag gingen zwei zur gleichen Zeit an den Start. Während NBC "Midnight, Texas" an den Start schickte, feierte bei ABC "Somewhere Between" Premiere. Beide hatten mit "American Ninja Warrior" bzw. der "Bachelorette" einen starken Vorlauf - wirklich was draus machen konnte keine der beiden Serien. Noch recht solide fiel der Einstand für "Midnight, Texas" aus: 3,6 Millionen Zuschauer schalteten ein, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 0,9/4 Prozent (Rating/Share). Das war erstmal nicht schlecht, "Ninja Warrior" hatte zuvor aber noch 5,7 Millionen Zuschauer und 1,4/6 Prozent in der Zielgruppe erreicht. Richtig katastrophal lief's aber für "Somewhere Between": 2,9 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge am Montag, am Dienstag waren gar nur noch 1,8 Millionen mit dabei. Der Zielgruppen-Marktanteil sank von ohnehin schon sehr schwachen 0,5/2 auf 0,3/1 Prozent bei Folge 2 - es wäre keine Überraschung, wenn diese Serie schon sehr bald Geschichte wäre.

Disney XD© Disney
Ganz erstaunliche Zuschauerzahlen fuhr unterdessen Disney mit "Descendants 2" ein. Allein die Erstausstrahlung auf dem Disney Channel sahen 8,6 Millionen Zuschauer, der Film wurde aber auch teils gleichzeitig, teils zeitversetzt bei ABC, Disney XD, Freeform, Lifetime und Lifetime Movies gezeigt - und sammelte über alle Ausstrahlungen hinweg 21 Millionen Zuschauer ein. Für Disney war es die erfolgreichste Sendung seit zwei Jahren. Ein anderes großes TV-Ereignis war Ende letzter Woche die Bewährungs-Anhörung von O.J. Simpson: Über acht verschiedene Sender hinweg sahen hier am Nachmittag etwa 13 Millionen Zuschauer zu, die meisten davon bei CBS im Network und Fox News im Kabel-Bereich.

Stephen Colbert© Comedy Central
Die Wahl von Donald Trump machte den deutlich politischer als Jimmy Fallon agierenden Stephen Colbert zum neuen Marktführer unter den Late-Night-Shows (zumindest beim Gesamtpublikum) - und diese Stellung hat er auch bislang verteidigt. In der Woche vom 17. bis 21. Juli lag er sogar mit so deutlichem Vorsprung vorn wie noch nie: 2,87 Millionen Zuschauer sahen die Folgen, in denen es um seinen Trip nach St. Petersburg und Moskau ging. Jimmy Fallon kam mit seiner "Tonight Show" auf im Schnitt 2,42 Millionen Zuschauer. Übrigens: Zum ersten Mal seit der Season 1994/95 lag CBS in der Season 2016/17 im Late-Night-Rennen vor NBC - Trump sei Dank. Klar ist aber auch: Bei den jüngeren Zuschauern liegt Fallon weiterhin deutlich vorn.