O. J. Simpson – Verbrechen in Vegas© A&E
Nicht zuletzt durch "American Crime Story: The People v. O.J. Simpson" ist der Fall der Ermordung von Simpsons Ex-Frau Nicole Brown Simpson und deren Freund Ron Goldman und der nachfolgende Prozess, in dem O.J. Simpson freigesprochen wurde, noch immer in aller Munde. Nun hat Fox für den 11. März die Ausstrahlung eines bislang noch nicht veröffentlichten Aufzeichnung eines Interviews aus dem Jahr 2006 unter dem Titel "The Lost Confession?" angekündigt. In dem Interview, das die Journalistin Judith Regan damals führte, gibt O.J. Simpson nach deren Aussagen eine detaillierte und verstörende Beschreibung der Ereignisse, wie sie sich in der verhängnisvollen Nacht im Jahr 1994 zugetragen haben könnten - laut O.J. Simpson natürlich nur hypothetisch. Das Interview wurde damals nicht veröffentlicht, ein angekündigtes Buch ebenfalls nicht, eine geplante TV-Sendung wurde gestrichen, weil einige TV-Stationen angekündigt hatten, sie zu blockieren. Höchste Aufmerksamkeit dürfte Fox für dieses Interview sicher sein - und möglicherweise ABC in Bedrängnis bringen: Am gleichen Abend wird dort nämlich das Reboot der einstigen Fox-Castingshow "American Idol" starten.

Rich Ross auf dem Edinburgh Television Festival© Edinburgh Television Festival/Greg McVean
Im Zuge der 14,6 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Scripps Networks verliert bei Discovery Networks Rich Ross seinen Posten. David Zazlav hatte den einstigen Chef der Walt Disney Studios und von Shine America 2014 zu Discovery geholt und ihm die Verantwortung für das Flaggschiff  Discovery Channel sowie den Science Channel übergeben. Diese Aufgabe übernimmt stattdessen Nancy Daniels, die bislang für TLC verantwortlich war. TLC hingegen wird mit zahlreichen anderen Lifestyle-Marken von Scripps Networks und Discovery unter der Leitung von Kathleen Finch zusammengefasst. Die bisherige Scripps-Programmchefin fungiert künftig als "Chief Lifestyle Brands Officer". Sie verantwortet damit künftig HGTV, Food Network, TLC, ID, Travel Channel, DIY Network, Cooking Channel, Discovery Life, American Heroes Channel, Destination America, Great American Country und die Lifestyle Digital Studios in the USA. Die Personalentscheidung darf wohl auch als Bekenntnis zur non-fiktionalen Ausrichtung des Konzerns gewertet werden, die Zazlav in jüngster Zeit nochmal betonte. Finch und Daniels haben ihre Wurzeln in diesem Bereich, Ross im Fiktionalen. Als Discovery ihn anheuerte, fiel das in eine Zeit, in der quasi allerorten mit dem Gedanken gespielt wurde, mehr auch in fiktionale Produktionen zu investieren. Zazlav stellte aber klar: "Das ist ein Spiel mit hohen Einsätzen, in dem nicht jeder gewinnen kann." Discovery sehe er da nicht.

M. Night Shyamalan© Will Wintercross/FOX
Weiter geht der Weg in Richtung Eigenproduktionen bei Apple. In den letzten Monaten akquirierte der Konzern Projekte mit prominenten Namen wie Reese Witherspoon, Jennifer Aniston oder Steven Spielberg und nun stößt ein weiterer zur Apfel-Familie hinzu. M. Night Shyamalan, Macher von Psychothriller "The Sixth Sense" oder "Unbreakable", konnte in Apple einen Abnehmer für eine zehnteilige Thriller-Serie finden, die zudem direkt in Serie geschickt wurde, also ohne Pilot vorab. Über die als Psychothriller beschriebene Serie mit jeweils halbstündigen Folgen selbst ist bislang wenig bekannt. Auch ein Name des Projekts wurde bislang noch nicht kommuniziert. Das US-amerikanische Multitalent mit indischen Wurzeln hat bereits Erfahrung im Serienbereich. So liefen bei Fox zwei Staffeln seiner Anthologie-Serie "Wayward Pines". Allerdings sind bereits 18 Monate seit der Ausstrahlung vergangen, in denen unklar war, ob es eine Rückkehr mit einer dritten Staffel geben wird. Diese wurde während der Television Critics Association Pressetour von Fox-Verantwortlichen einst noch in den Raum geworfen. Klar ist aber nun, dass das Ende für "Wayward Pines" gekommen ist - eine dritte Staffel ist vom Tisch.

Netflix© Netflix
Neue Projekte kann auch Netflix vermelden. Geordert hat der Streamingdienst mit den roten Großbuchstaben seine erste arabische Eigenproduktion namens "Jinn". Beschrieben ist die Serie als zeitgenössische Fantasyserie für junge Erwachsene. Sie folgt einer Gruppe aus Teenagern in der historischen Stadt Petra. Dort taucht eine spirituelle Figur auf, die jedoch nur Böses im Sinn hat und die Welt zerstören will. Aufgabe der Runde ist es, ihn davon abzuhalten. Der libanesisch stämmige Regisseur Mir-Jean Bou Chaaya ("Very Big Shot") zeigt sich erfreut über das Investment von Netflix in der Region und sieht darin einen Wendepunkt: "Wir haben eine so reichhaltige Kultur des Geschichten Erzählens und wir werden endlich in der Lage sein, arabische Inhalte mit Netflix-Qualität zu genießen". Außerdem zum Abruf bereit stehen wird in Zukunft eine wöchentliche Talkshow von und mit Hasan Minhaj, der von der "Daily Show" kommt. Grünes Licht gab es für bereits 32 Ausgaben. Zum immer dicker werdenden Portfolio von Neflix passt dabei die Aussage von Finanzvorstand David Wells. Dieser gab zu Protokoll, dass es keine magische Grenze gibt, sondern immer weiter Inhalte hinzugefügt werden sollen, weil es das Wachstum antreibe. So plant der Streamingdienst 8 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auszugeben - bewegen will man sich bis Jahresende im Bereich von summiert 700 Eigenproduktionen im Bereich von Serien und Filmen in der Netflix-Geschichte.

The Magicians© Syfy
Weiter gezaubert wird bei Syfy: "The Magicians" erhielt grünes Licht für eine vierte Staffel. Geordert hat der Sender 13 neue Episoden, die ab 2019 zu sehen sein werden. Die Produktion hat sich in den letzten drei Jahren zu einer der Top-Produktionen Syfys im Bereich der gescripteten Serien entwickelt. Eine weitere Staffel erhielt zudem die auf dem Grusel-Podcast "Lore" basierende, gleichnamige Serie bei Amazon. Erzählt werden dabei primär gruselige oder beunruhigende Geschichten, die auf wahren Geschehnissen beruhen und die im besten Fall auf ein nervenstarkes Publikum treffen. Die Dreharbeiten zum Zweitling sollen im April mit dem Showrunner Sean Crouch starten. Ebenfalls eine zweite Staffel erhält "Corporate" bei Comedy Central. Die Premierenstaffel der Arbeitsplatz-Comedy wird aber zunächst am 14. März zu Ende gebracht.

Alec Baldwin© DWDL.de
Nun ist es sicher: Alec Baldwin und ABC weiten ihre Partnerschaft aus. Nicht nur, dass Trump-Imitator Baldwin bei ABC als Moderator der Spielshow "Match Game" fungiert, er bekommt nun auch die auf seinem Podcast "Here's the Thing With Alec Baldwin" bei WNYC basierende Talkshow, über die die "New York Post" ursprünglich berichtete. Bestellt hat der Sender mehrere Folgen des auf den Titel "Sundays with Alec Baldwin" hörenden Formats. Losgehen soll es bereits nach der Oscar-Verleihung mit einer Ausgabe - die restlichen acht kommen dann im Laufe des Jahres. Baldwin, der bereits mit "Up Late with Alec Baldwin" für MSNBC 2013 Erfahrungen sammeln konnte, meint dazu: "Ich freue mich auf diese Show und bin ABC dankbar, dass sie auf einem erklärtermaßen überfüllten Gebiet auf mich setzen." Für ihn zu hoffen, dass die Sendung einen längeren Atem haben wird als sein anderer Schritt auf der Late-Night-Bühne. Dieser endete bereits nach fünf Sendungen. Sprechen wird der noch 59-Jährige in der ersten als Art Vorschau geplanten Ausgabe mit Comedy-Veteran Jerry Seinfeld und Kate McKinnon ("Saturday Night Live") unter anderem über den Status der Comedy im aktuellen politischen Klima, das Leben im Comedy-Bereich und ihre Erfahrungen mit Ruhm. 

Fuller House© Netflix
Jeff Franklin, Schöpfer von "Full House" und der Nachfolge-Serie "Fuller House", wird nicht länger Teil der Netflix-Familienserie sein. Zahlreiche Vorwürfe unangemessenen Verhaltens Franklins führten nun zu einer Entlassung seitens des Produktionsstudios Warner Bros. Television und zum Ende der Beziehungen der beiden Parteien. Laut Branchendienst "Variety" werden diesem verbale Entgleisungen im Writers Room und gegenüber anderen Mitarbeitern vorgeworfen. Zudem soll er anzügliche Bemerkungen über sein Sexualleben gemacht haben und Frauen, mit denen er ausging, mit ans Set gebracht und diese für kleinere Rollen besetzt haben. Laut einer Quelle erhielten die Verantwortlichen des Produktionsstudios bereits vor zwei Jahren einen anonymen Brief, der auf die Missstände und das Fehlverhalten hinwies. Ob es damals schon zu einer Untersuchung kam, ist unklar. Allerdings reagierte das Studio kürzlich nachdem zahlreiche Beschwerden eintrafen. Netflix wiederum erklärte, dass die geplante vierte Staffel von "Fuller House" definitiv kommen wird, nur dann eben mit einem anderen Showrunner. Franklin selbst meldete sich bei Instagram zu Wort und bedankte sich für die Zusammenarbeit in all den Jahren und wünschte der Crew alles Gute. Eine Entschuldigung blieb aus.

Lionsgate© Lionsgate
1999 sorgte die Low-Budget-Produktion "The Blair Witch Project" für einen Überraschungserfolg auf der Kinoleinwand. Marketingstrategen, die bewusst Informationen im Netz streuten oder auch Mundpropaganda ließen den Hype um den Horrorfilm anwachsen. Auch wenn die beiden Nachfolgefilme nicht an den Erfolg anknüpfen konnten, zieht man beim Produktionshaus Lionsgate den Stoff wieder aus dem Archiv. Geplant ist ein Comeback vom Spuk im Walde als Serie. Angenommen hat man sich dem Sujet bei Lionsgate im Rahmen des noch jungen Studio L. Dort konzentriert man sich auf digitalen Content.

Paramount Network© Viacom
Eigentlich sollte es am 7. März mit der Serienadaption von "Heathers" los gehen. Beim Paramount Network war eine Heimat für die ursprünglich als Kinofilm in den 80-er Jahren erzählte schwarzhumorige Geschichte über mehrere Personen namens Heather gefunden. Allerdings wurde der Start nun wegen der Schießerei in der Parkland Highschool, Florida, verschoben. Der Sender äußerte sich dazu in einem Statement: "'Heathers' ist eine satirische Comedy, die kreative Risiken nicht scheut und herausfordernde gesellschaftliche Themen angeht. Dies beinhaltet Status, Ethnizität oder auch Waffengewalt. Obwohl wir hinter der Serie stehen, haben wir im Licht der jüngsten tragischen Ereignisse in Florida und aus Respekt für die Opfer, Familien und Angehörige entschieden, dass es richtig wäre, den Start auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr zu verschieben". Neu ist dieser Schritt nicht - bereits bei "Shooter" oder "Punisher" kam es zu Verzögerungen aufgrund tragischer Ereignisse mit Waffengewalt.

US-Quoten-Update

Olympia© ZDF/Jan-Timo Schraube
Zwei Wochen lang wurde das US-Fernsehen von den Olympischen Spielen beherrscht, gegen die die meisten Serien in eine Pause geschickt wurden. Mit im Schnitt 19,8 Millionen Zuschauern bei NBC, NBC Sports Network und den digitalen Plattformen von NBC waren die Spiele für NBC wieder ein Erfolg - allerdings waren es die geringsten Zuschauerzahlen für Olympia in der Geschichte. Im Vergleich zu 2014 ging's um 7 Prozent nach unten - was angesichts der ansonsten deutlich stärker gefallenen TV-Reichweiten kein schlechtes Ergebnis ist. Gegen Olympia liefen wie erwähnt weitgehend Wiederholungen und zwei eigens ins Programm genommene Events. Zufrieden sein darf man bei CBS mit der ersten Promi-Ausgabe von "Big Brother". Im Schnitt 5,2 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppenrating von 1,3 können sich sehen lassen. Die "Bachelor Winter Games" taten sich mit 3,2 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating bei ABC hingegen schon schwerer.

Good Girls© NBC
In dieser Woche kehrte das Fernsehen nun wieder in den Normalmodus zurück und auch zwei Neustarts gab es bereits. Sehr zufrieden sein kann man bei NBC mit dem Auftakt der neuen Serie "Good Girls" am Montagabend. Nachdem "The Brave" im Herbst viel zu wenig aus dem "Voice"-Vorlauf gemacht hatte, ließ sich "Good Girls" mit knapp sechs Millionen Zuschauern und 1,5/6 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) ziemlich gut an. NBC gewann damit am späten Montagabend auch die Oberhand über ABC zurück. "The Good Doctor" - bislang einer der größten Erfolge der neuen Saison - meldete sich nach Olympia deutlich geschwächt zurück. In der Zielgruppe reichte es nur noch für 1,3/5 Prozent in der Zielgruppe. Dast ist heutzutage immer noch ein guter Wert, doch der bisherige Tiefstwert lag bei einem 1,7-Rating. Ingesamt gesehen "Good Doctor" mit 7,8 Millionen Zuschauern noch vorn, die letzte Folge for Olympia hatten allerdings noch 9,6 Millionen Zuschauer gesehen. Bei ABC muss man also hoffen, dass die Neugier auf die "Good Girls" schnell nachlässt und die Zuschauer wieder zum "Good Doctor" zurückfinden.

Living Biblically© CBS
Bei CBS startete ebenfalls am Montag die neue Sitcom "Living Biblically", hinter der unter anderem "Big-Bang-Theory"-Star John Galecki steckt. Der konnte seine "Big-Bang"-Fans allerdings nicht mitbringen: "Living Biblically" startete mit rund fünf Millionen Zuschauern und 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe auf einem ernüchternden Niveau. Allerdings war auch das Umfeld schwach. "Superior Donuts" lief zuvor nämlich auch nicht besser (5,1 Millionen Zuschauer, 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe). Zum Start in den Abend fiel schon "Kevin can wait" auf einen neuen Tiefstwert und ist mit 6,1 Millionen Zuschauern und 1,0/4 Prozent in der Zielgruppe eben auch nur Mittelmaß. "Man with a plan" lag im Anschluss auf dem gleichen Quotenniveau.