Gillian Anderson© GabboT/flickr (CC BY-SA 2.0)

Ben Affleck und Matt Damon konnten bei Showtime eine neue Serie unterbringen. Gewinnen werden konnte für "City on a Hill" zudem Kevin Bacon, der in eine der Hauptrollen schlüpfen wird. Nach drei Staffeln bei "The Following" kehrt er zugleich thematisch zurück zu Kriminalthemen. In "City on a Hill" mimt der 59-Jährige einen FBI-Veteranen, der mit der Bezirksstaatsanwältin zusammen eine kriminelle Familie aus Autoräubern zur Strecke bringen will. Abspielen wird sich das Ganze im Boston, der City on a Hill, der 1990er Jahre. Durch den als fiktiv anzusehenden Fall dreht sich das korrupte, auf Gewalt und Rassismus fußende System auf links und ändert sich durch das so genannte "Boston Miracle" zum Geordneten. Einen Anschlussjob nach "Akte X" hat unterdessen Gillian Anderson gefunden: sie wird in der Netflix-Serie "Sex Education" die Rolle einer Sexualtherapeutin einnehmen. Deren Sohn im Teenageralter hat durch die Offenheit seiner Mutter umfangreiches Wissen angesammelt und heimlich eine Sexklinik für seine Mitschüler an seiner Highschool eröffnet.

Jessica Pearson in Suits© USA Network
Mit dem Spitznamen einer Stadt im Titel spielt neben "City on a Hill" (Boston) bei Showtime auch eine weitere neue Serie. Das Spin-Off von "Suits" bei USA Networks wurde nun auf den Namen "Second City" getauft, welches bekannterweise in Chicago spielt. Auch wenn der Kosename "The Windy City" deutlich geläufiger sein dürfte, wurde Chicago zum ersten Mal 1952 in einem Artikel von A.J. Liebling im "New Yorker" in der Form bezeichnet. Später griff sich die berühmte Improvisations-Theatergruppe ("The Second City") das Label, die zahlreiche "Saturday Night Live"-Mitglieder hervorgebracht hat und eng mit der Stadt verknüpft ist. Gina Torres wird also in Zukunft ihrer Arbeit als Anwältin unter diesem Titel nachgehen. Vermutlich werden jedoch momentan alle Informationen über "Suits", oder dessen Ableger betreffend, angesichts der Aufregung über die royale Hochzeit mit Ex-"Suits"-Sternchen Meghan Markle untergehen...

Lost in Space Logo© Netflix
Zwei Mal Weltraum, zwei mal Verlängerung, zwei Mal eine zweite Staffel: sowohl für "Lost in Space" geht es weiter, als auch für "Final Space". In Letzterem sucht ein Astronaut namens Gary Space zusammen mit seinem außerirdischen Partner Mooncake nach dem Ende des Universums. Gibt es den Rand, oder ist das Universum doch unendlich? Hinter der animierten TBS-Comedy steht die Produktionsfirma von Conan O'Brien; das Projekt stammt von Indiefilmemacher Olan Rogers, der auch die beiden Protagonisten spricht. Bei Netflix hat man mit "Lost in Space" ebenfalls Gefallen an der Rückkehr ins Universum gefunden, oder besser gesagt dem Reboot des Sci-Fi-Klassikers aus den 1960ern und den damit verbundenen Abenteuern der dort verschollenen Familie Robinson. Und dann wäre da noch "The Detour" von TBS: dort geht die Sitcom in eine vierte Staffel.

The Last Ship© TM & (c) Turner Entertainment Networks
Die Motoren abgestellt werden bei "The Last Ship". Mit sicherlich mehr Sicherheit als Francesco Schettino die Costa Concordia bringt TNT das Schiffsprojekt in den Hafen - die Serie von Michael Bay wird wie bereits letztes Jahr schon mal durch einen gelöschten Eintrag in der Social-Media-Welt, konkret von Travis Van Winkle via Instagram, wenig überraschend enden. Die Folgen wurden schon gemeinsam mit der vierten Staffel abgedreht. Starten wird die zehn Folgen umfassende fünfte Staffel über den die Menschheit gefährendenden Virus im September. Wann dies genau der Fall sein wird, steht bislang jedoch noch nicht fest. 

FX Networks© FX Networks
Nicht nur bei den großen Networks gab es im Rahmen der Upfronts neue Serien zu verkünden, auch andere Sender sind nicht untätig und haben wie schon gesehen Neuzugänge auf ihren Listen. Da wäre einmal FX, welches zwei neue Serien ins Portfolio aufgenommen hat. Mit "What We Do in the Shadows", beziehungsweise "5 Zimmer Küche Sarg", handelt es sich um eine Serienbestellung zu einer ursprünglich aus Neuseeland stammenden Vampir-Komödie. Schauplatz des eine Vampir-WG begleitenden Kamerateams in der Serie von FX ist jedoch nicht Wellington, sondern New York. Hinter dem Projekt steht Taika Waititi, der auch schon den Film kreativ mit schuf. Auch beim zweiten Projekt bedient sich FX im Ausland. Grundlage ist ein Kurzfilm des Australiers Scott Ryan. "Mr Inbetween" wird auch beim australischen Foxtel zu sehen sein und dreht sich um den Berufskriminellen Ray Shoesmith (Ryan). Mit einer Horrorserie namens "Light as a Feather" will es hingegen Hulu wissen. Was als Kinderspiel einer Gruppe Teenager beginnt, endet in einer Todesserie mit dem im Spiel prognostizierten Tod. Wie kann man den Fluch stoppen?

Freeform© Freeform
Es hat lange gedauert, aber nun gab es grünes Licht für ein Spin-Off von "Pretty Little Liars" von Freeform. Bereits 2014 wurde das Projekt ins Leben gerufen und vier Jahre später wurden nun zehn Folgen auf den Notizblock des Senders geschrieben, wobei der Start für 2019 anvisiert wird. Basieren wird der auf "The Perfectionists" hörende Ableger auf dem gleichnamigen Roman von Sara Shepard, die auch schon die literarische Vorlage für "Pretty Little Liars" lieferte. Sasha Pieterse und Janel Parrish werden ihre Rollen aus der Mutterserie einnehmen und durch das Spin-Off führen. Außerdem grünes Licht gab es für eine Comedy von Kenya Barris, Schöpfer der ABC-Serie "Black-ish", welches in diesem Jahr mit "Grown-ish" bei Freeform eine Fortführung gefunden hat. In Serie bei Freeform wird nun ebenfalls "Besties" gehen - eine weitere Serie von Barris über Freundschaft, Identität, Klasse und Ethnie. Weiter ist da schon die Serie "Siren". In der Hinsicht gab es das Zugeständnis für eine zweite Staffel. Bestellt hat Freeform 16 Folgen.

Heidi Klum© ProSieben/ Oliver S.
Heidi Klum zieht um - zumindest mit ihrer Show "Project Runway". Es geht zurück zu den Wurzeln und damit zu Bravo. Dort war die Model-Castingshow ursprünglich für fünf Staffeln beheimatet, bevor die Weinstein Company (TWC) eingriff und einen neuen Deal mit dem zum A&E Network gehörenden Sender Lifetime aushandelte und dort die Show unterbrachte. Eine Verlängerung des Vertrags für weitere drei Jahre wurde 2016 mit dem Sender ausgehandelt, allerdings kam dann der Missbrauchs-Skandal dazwischen, wodurch jetzt Lantern Entertainment, das am 8. Mai die Vermögenswerte der TWC erworben hat, ins Spiel kam. A&E Networks warf der Weinstein-Company Vertragsbruch vor, so dass Raum für neue Verhandlungen geschaffen wurde und ein Umzug zur ursprünglichen Heimat für die anstehende 17. Staffel möglich wurde. Nach 11 Staffeln bei Lifetime heißt es also nun wieder Bravo.

Lachlan Murdoch© Fox
Auch wenn durch das Gegenangebot von Comcast noch gar nicht klar ist, ob der angedachte Disney-Deal überhaupt jemals in dieser Form zustande kommt, wurden personell jetzt schonmal die Weichen für die Zukunft gestellt. Das "New Fox" - also das, was nach dem Verkauf eines Großteils des Konzerns an Disney noch übrig ist, wozu dann noch das Network Fox, Fox News und Sportkanäle gehören - soll künftig von Lachlan Murdoch als CEO und John Nallen als COO geführt werden. Rupert Murdoch würde als Co-Chairman fungieren. Unterdessen ist nun auch klar, dass Dana Walden und Gary Newman das Network Fox weiterhin durch die Phase der Transformation führen werden - ihre Verträge wurden um jeweils ein Jahr verlängert. Sie stellen das Network gerade so auf, dass es insbesondere auf den Geschmack des US-Publikums ausgerichtet wird, weil es durch das dann fehlende Produktionsstudio weniger auf die internationalen Erfolgsaussichten seiner Serien blicken muss. Zudem gibt es durch den neuen NFL-Deal mehr Sport und weniger Fiktionales.

US-Quoten-Update

The Big Bang Theory© CBS
Inzwischen sind Hochzeiten bei "The Big Bang Theory" quasi in jeder Staffel an der Tagesordnung, wenn Sheldon und Amy sich das Ja-Wort geben ist das aber dann doch nochmal etwas Besonderes. Das ließ die Quoten auf die besten Wete seit Januar ansteigen: 15,51 Millionen Zuschauer sahen zu, über zweieinhalb Millionen mehr als eine Woche zuvor. In der Zielgruppe stieg der Marktanteil auf 2,9/14 Prozent - damit lag "The Big Bang Theory" im direkten Vergleich erstmals auch wieder vor "Roseanne" und eroberte damit zumindest kurzzeitig den Thron der erfolgreichsten Sitcom zurück. Auch "Young Sheldon" profitierte im Anschluss von diesem Aufschwung und erzielte die beste Quote seit Anfang Februar. Angesichts dessen ist es verständlich, wenn CBS nun verlauten ließ, dass man die Serie noch so lange weiter laufen lassen will, wie die Macher um Chuck Lorre und die Darsteller möchten. Da die Verträge nach der zwölften Staffel auslaufen, war über ein Ende nach der kommenden Saison spekuliert worden.

Timeless© Sony Pictures Television
Das Schicksal der meisten Serien ist anlässlich der Upfronts in dieser Woche entschieden, bei ein paar Produktionen steht aber die finale Entscheidung noch immer aus. Dazu gehört auch die NBC-Serie "Timeless", die sich mit einem Ausrufezeichen zum Staffelfinale für eine Fortsetzung empfehlen musste. Immerhin: Die Quoten stiegen im Vergleich zur Vorwoche an - allerdings nur leicht. 2,4 Millionen Zuschauer sahen das zweistündige Staffelfinale, 200.000 mehr als eine Woche zuvor. In der Zielgruppe ging's leicht auf 0,6/3 Prozent nach oben. Mehr als unteres Mittelmaß ist das aber weiterhin nicht - die Entscheidung, ob die Serie eine weitere Staffel erhält, dürfte damit kaum leichter fallen.