Stephen Curry© Keith Allison (CC BY-SA 2.0)
Das Imperium der Golden State Warriors scheint diese Saison in Trümmern zu liegen. Bei Weitem nicht nur, aber vor allem auch weil Superstar und NBA-Champion Stephen Curry sich die Hand gebrochen hat und Monate ausfällt. Da hat er Zeit, sich neben seiner Rekonvaleszenz anderen Dingen zu widmen. In der Pipeline steht eine neue Comedy-Serie, die er gemeinsam mit "Arrested Development"-Darsteller Will Arnett entwickelt. Thematisch nah dran ist "The Second Half" jedoch am Basketball: ein ehemaliger NBA-Spieler kehrt darin in seine Heimat Charlotte zurück und baut sich mit einer Autowaschanlage ein Leben nach dem Ballsport auf. Reanimiert werden darin Beziehungen zu Familie und Freunden, die länger brach lagen. Realisiert werden könnte die Serie für Fox.

FOX © FOX
Während bei "The Second Half" ein NBA-Spieler im Zentrum stehen soll, der nach seiner Karriere bewusst nach einem neuen Weg in seinem Leben sucht, ist die Entscheidung bei der sich ebenfalls in der Entwicklung befindenden Comedy "Football Book Club" eine unfreiwillige. Basieren soll die geplante Fox-Serie auf den Erlebnissen und Erfahrungen von Malcolm Mitchell, der durch eine Knieverletzung im Alter von 25 Jahren und damit nach einer kurzen Profikarriere bei den New England Patriots und dem Gewinn des Super Bowls im Jahr 2017 mit diesem Team seine Karriere als Invalide beenden musste. Die Geschichte der Serie soll sich dann so lesen: eine die Football-Laufbahn beendende Verletzung führt den Protagonisten in einen örtlichen Buchclub, der nur aus Frauen besteht. Die Leitung hat eine kürzlich verwitwete Dame inne. Unterschiedliche Lebenskonzepte treffen aufeinander, sowie das Erfordernis mit Schmerz klar zu kommen und neue Lebensentwürfe zu finden.

Victoria's Secret Fashion Show© L Brands
"Wir glauben, dass eine TV-Show nicht das richtige Format für die Zukunft ist", hatte der Gründer von L Brands Leslie Wexner bereits im Mai verlauten lassen. Auch wenn die Reizwäschen-Modenschau mit den Engeln von "Victoria's Secret" schon sehr lange ein Teil des Weihnachtsprogramms ist, gibt es nun eine Abkehr davon: die Dessous-Marke verzichtet in diesem Jahr auf die bekannte Präsentation mit Flügeln, Glamour und viel nackter Haut. Nicht nur, dass das Zuschauerinteresse abgenommen hat, die Marke kämpft um ihren Markenkern zwischen #MeToo- und "Body Shaming"-Bewegungen. Die Frage nach dem angekratzten Image wird zudem laut, wenn man sich die enge Verknüpfung zwischen Wexner und dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein anschaut. Dort gab es angeblich ein blindes Vertrauen vor dem Selbstmord Epsteins im August.

Disney+© Walt Disney
Nachdem Disney kurz nach dem Start von Disney+ bekanntgegeben hat, dass man nach einem Tag bereits zehn Millionen registrierte Nutzer hatte, wird es vorerst so schnell keine neuen Daten geben. Aber diverse Analyse-Firmen versuchen sich natürlich daran, die Entwicklung nachzuvollziehen. Laut Apptopia hat es zwischen dem 12. und 24. November etwa 15,5 Millionen Downloads der Disney+-App gegeben. Disney+ belegt damit Platz 1 der kostenlosen Apps sowohl im Apples App-Store als auch in Google Play. Vergangene Woche habe es zudem im Schnitt 25,6 Millionen Sessions pro Tag gegeben, was auf eine hohe Nutzung der App hindeute. Geholfen hätten zudem die Bündel-Angebote mit Hulu und ESPN+, was dort zu einem Anstieg der App-Downloads um 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche geführt habe. Zugleich schade Disney+ bislang aber den Konkurrenten Netflix und Amazon noch nicht, die Zahl der Downloads sowie die Zahl der Sessions habe sich nicht verändert.

Super Bowl 2020© NFL
Zum ersten Mal seit fünf Jahren ist es einem Network wieder gelungen, sämtliche Werbeplätze während des Super Bowls weit im Voraus komplett zu verkaufen. Die Unternehmen zahlen für alle 77 verfügbaren Slots mehr als fünf Millionen, für die Randplätze gar bis zu 5,6 Millionen US-Dollar - und damit nochmal zu deutlich höheren Preisen als CBS, das im Vorjahr in der Spitze 5,3 Millionen Dollar verlangt hatte. Zudem müssen nun keine Rabatte mehr in der Endphase eingeräumt werden. "Es gibt eine Reihe von Werbekunden, die ihre Spots noch nicht platzieren konnten, weil diese entweder noch nicht fertig waren oder sie nicht entscheidungsfreudig genug waren - wir werden ihnen nun Werbeplätze vor und nach dem Spiel anbieten. Fox versucht, auch mit diesen weniger reichweitenstarken Spots noch Preise zwischen 2 und 3 Millionen US-Dollar zu erzielen. Der Super Bowl ist das mit Abstand reichweitenstärkste Ereignis des Jahres - zudem erfreut sich die NFL in diesem Jahr insgesamt wieder höhrer Aufmerksamkeit.

Verlängert oder abgesetzt

Anne with an E© Netflix
"Anne With An E": Am 3. Januar geht es bei Netflix mit einer dritten Staffel weiter. Doch damit wird zugleich das Ende erreicht sein, denn die Geschichten über die auf dem Jugendroman "Anne auf Green Gables" basierende Außenseiter-Figur münden in keiner weiteren, vierten Staffel. Die Serie begleitet das Erwachsenwerden von Anne zwischen jugendlichen Kämpfen, dem Wunsch nach Liebe und Akzeptanz, kurz: dem Finden des Platzes in der Welt.

"First Wives Club": Ryan Michelle Bathe, Jill Scott und Michelle Buteau treffen sich in einer weiteren Staffel von "First Wives Club" wieder. Der Streamingdienst zum Sender BET, BET+, hat eine zweite Staffel ausgegeben. Die Serie basiert auf dem Film "Der Club der Teufelinnen", in dem sich einst Bette Midler, Goldie Hawn und Diane Keaton zusammen zu Rachefeldzügen aufmachten. 

"Mystery Science Theater 3000": Trashfilmproduktionen mit Audiokommentaren schmücken - das heißt bei Tele5 "SchleFaZ", oder auch "Die schlechtesten Film aller Zeiten". In den USA kennt man das Konzept vor allem unter "Mystery Science Theater 3000", oder abgekürzt als "MST3K", welches zwischen 1988 und 1999 auf Comedy Central und Syfy lief. Eine Neuauflage sicherte sich Netflix, doch nach zwei Staffeln ist wieder Schluss. Mit allen Pausen kommt das Format damit auf 12 Staffeln.

"Servant": Die "Tonight Show" mit Jimmy Fallon bot M. Night Shyamalan eine Bühne, um Werbung für seine am 28. November gestartete Serie "Servant" bei Apple TV+ zu machen. Eine News hatte er in der NBC-Talkshow zusätzlich noch mit dabei. Wie er bekannt geben durfte, hat der Apfelkonzern die Serie noch vor dem Start in eine zweite Runde geschickt. Die erste Staffel des Psychothrillers wird nach den ersten drei zur Verfügung gestellten Folgen wie vom Dienst gewohnt, wöchentlich, und zwar freitags fortgesetzt.

"Strange Angel": Wie sieht die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Science-Fiction aus? Wie steht es um die potentielle Nähe von Genie und Wahnsinn? Solchen Fragen widmete sich "Strange Angel" indirekt bei CBS All Access. Ein Mann namens Jack Parsons geht dort einem Hausmeisterjob im Los Angeles der 1930er Jahre nach und reflektiert über Raketentechnologie. Tagsüber. Nachts ziehen ihn okkulte Sexrituale in den Bann. Nach zwei Staffeln ist dieses Experiment beendet. Der Streamingdienst führt die auf einer literarischen Vorlage basierende Serie nicht fort.

US-Quoten-Update

Bluff City Law© NBC
Am Montag ging bei NBC die erste Staffel von "Bluff City Law" nach zehn Folgen zu Ende - und es wäre schon eine ziemliche Überraschung, wenn es nicht zugleich auch das Serienfinale gewesen wäre. Aus dem Vorlauf durch "The Voice" machte die Anwaltsserie stets zu wenig - zum Schluss sahen nur noch 3,3 Millionen Zuschauer zu, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,5/3 Prozent (Rating/Share). Auch wenn "The Voice" in diesem Jahr ebenfalls erheblich Federn gelassen hat, was die Live-Zuschauerzahlen angeht: Angesichts von 7,3 Millionen Zuschauern und 1,1/5 Prozent im Vorlauf hätte für "Bluff City Law" mehr drin sein müssen. Zum Abschied sortierte man sich bei Jung und Alt nicht nur hinter "The Good Doctor", sondern auch hinter "Bull" ein. Apropos "The Voice": Das musste sich am Montag knapp dem Staffelfinale von "Dancing with the Stars" geschlagen geben. Die Tanzshow konnte ihre Quoten im Vergleich zum Vorjahr annähernd stabil halten - und das ist in der heutigen Zeit ja schon einiges.

Empire© Fox
Dem Ende entgegen schleppt sich aktuell auch "Empire". Zur Erinnerung: Das war mal die mit Abstand meistgesehene Serie im US-Fernsehen beim jungen Publikum. In dieser Woche schalteten gerade mal noch 2,5 Millionen Zuschauer ein, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,6/3 Prozent. Auch wenn man die steigende zeitverstetzte Nutzung und digitale Plattformen berücksichtigt, ist die Serie nur noch ein Schatten ihrer einstigen Tage. Zur Erinnerung: Den Auftakt zur zweiten Staffel sahen einst über 16 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe lag der Marktanteil damals bei 6,7/20 Prozent. In dieser Woche sortierte sich "Empire" hingegen auch beim jungen Publikum noch hinter "FBI", "mixed-ish" und einem Dolly-Parton-Special ein.