Vögel, die auf Schweine schießen. Das ist das Grundthema des Videospiels "Angry Birds". Wütend sind diese vor allem, weil die Schweine ihre Eier gestohlen haben und sie diese zurückholen möchten. Auf die große Leinwand kam das Thema zudem 2016 im Film "Angry Birds – Der Film" und drei Jahre später sammelten die Tiere in "Angry Birds 2" weitere Filmminuten. Was noch fehlt? Klar, eine Serie. Diese war bereits seit 2018 im Gespräch und nun hat Netflix Nägel mit Köpfen gemacht. Der Streamingdienst hat 40 Folgen der Animationsserie "Angry Birds: Summer Madness" bestellt. Jede Folge wird 11 Minuten lang sein – die Ausstrahlung ist für 2021 geplant. Die Vögel Red, Bomb und Chuck führen die Zuschauer durch die Serie und befinden sich in einem Sommercamp unter der Leitung von Mighty Eagle. Die Schweine auf der anderen Seeseite bedeuten Ärger und Abenteuer der drei sind eh vorprogrammiert.

Dass es Netflix auch bei nicht-fiktionalen Eigenproduktionen ernst meint und das Portfolio breit aufgestellt wissen will, untermauert die Meldung, dass es für mehrere Produktionen weitergeht. Zudem nimmt man ein weiteres Format der Aufräumkünstlerin Marie Kondo auf. Doch der Reihe nach: die Wettbewerbsshow im Kleid eines Gesellschaftsexperiments "The Circle" erhält direkt zwei neue Staffeln. Die Kandidaten ziehen dabei in ein Apartment ein und kommunizieren ausschließlich über das Netzwerk "The Circle". Ziel ist es – ob mit der eigenen Persönlichkeit oder einer erfundenen oder geliehenen – die oder der Beliebteste zu werden und die Gewinnsumme abzuräumen. Direkt zwei neue Staffeln bekommt zudem die Kuppelshow "Love Is Blind", in der sich Singles ungesehen in Kapseln begegnen und lediglich auf Basis von Gesprächen ineinander verlieben sollen. Eine Verlobung bringt sie in eine weitere Runde und auf eine Reise – eine Hochzeit nach vier Wochen ist das Ziel. Eine weitere Staffel spendiert der Streamingdienst der Musikshow "Rhythm + Flow" mit Cardi B, Chance the Rapper und T.I., die auf der Suche nach Rap-Talenten sind. In der Neubestellung "Sparking Joy With Marie Kondo" räumt Marie Kondo eine Kleinstadt auf. Welche das sein wird, ist noch nicht bekannt.
Die Podcast-Landschaft wächst immer weiter. Und da wollen auch animierte Charaktere nicht mehr fehlen, die sich über dieses und jenes austauschen. Die teils auch erfinderisch machende Quarantäne-Zeit bringt also zwei "Family Guy"-Mitglieder vor die Mikrofone und zwar den Dauerkleinen Stewie und den neunmalklugen Hund Brian, was für Ablenkung sorgen soll. Da ”Family Guy“-Serienschöpfer Seth MacFarlane beide Figuren in der Serie selbst spricht, tritt er beim Podcast quasi mit sich selbst in den Dialog. Herauskommen soll eine Aufarbeitung und Parodie aktueller Ereignisse aus den Augen eines Babys und Hundes. Zu hören gibt es das auf dem Instagram-Kanal MacFarlanes.
Am 12. April sollte es eigentlich los gehen mit dem Spin-Off "The Walking Dead: World Beyond" bei AMC. Ähnlich wie im Falle der für den April geplanten vierten Staffel von "Fargo" bei FX, wird es dazu nicht kommen. Während bei "Fargo" Corona bedingt die Dreharbeiten unterbrochen wurden, ist bei beim Ableger von "The Walking Dead" die Postproduktion angehalten. Der Start ist auf irgendwann im Laufe des Jahres verschoben. Ein verfrühtes Staffelfinale feiern die CBS-Serie "FBI" (2. Staffel) und die Fox-Serie "The Resident" (3. Staffel). Bei beiden Serien waren eigentlich noch drei Folgen geplant, die aber nicht fertig produziert werden konnten. Bei "FBI" von Dick Wolf kommt es jedoch noch zu einem senderübergreifenden Crossover mit der NBC-Serie "Chicago PD", ebenfalls von Dick Wolf: Detective Hailey Upton (Tracy Spiridakos) wird zur vorübergehenden Verbindungsperson beim FBI.
Ein Charismatiker gibt sich als Messias aus und wirbelt die Köpfe von Menschen, Ansichten von Organisationen und Medien durcheinander. Die skeptische CIA-Agentin Eva Geller (Michelle Monaghan) jedoch sieht Gefahren und geht der globalen Spur des obskuren "Messiah" nach. Dies gab es in einer Staffel bei Netflix zu sehen, allerdings ist damit nun Schluss. Der Streamingdienst führt die Serie "Messiah" nicht fort. Eine Quelle besagt, dass viele internationale Schauplätze in der Pandemie-Zeit zu viel Unsicherheit für eine Fortführung produziere. Bei Netflix wird ein Schlussstrich gezogen, bei AMC eine Tür geöffnet. Bestellt wurde dort eine zunächst achtteilige Anthologie-Serie namens "National Anthem". Die Nationalhymne wird dort zwar nicht in jeder Folge geträllert, allerdings andere Songs. Es handelt sich nämlich um eine Muscial-Dramedy, die zudem im Anthologie-Genre zu verorten ist. Aufgearbeitet wird die Geschichte einer Familie aus dem Mittleren Westen, die die soziale Leiter immer wieder runterfallen. Zuflucht findet sie in der Musik.

US-Quoten-Update
Inzwischen sind auch die USA in weiten Teilen des Landes im Lockdown - und auch jenseits des Atlantiks wirkt das wie ein Aufputschmittel für die in den letzten Jahren doch arg gebeutelten Reichweiten der linearen Sender. Das betrifft zum Einen zahlreiche Comedyserien von "Will & Grace" bis "Last Man Standing", aber auch ein Teil des Dramaserien-Angebots legt massiv zu. "Navy CIS" etwa erreichte in dieser Woche über 13 Millionen Zuschauer, zweieinhalb Millionen mehr als noch zwei Wochen zuvor, "FBI" lag danach erstmals seit der Start-Episode wieder über der 10-Millionen-Marke, der Ableger "FBI: Most Wanted" nur knapp darunter. Auch "Chicago Med" und "Chicago Fire" erreichten deutlich über 9 Millionen Zuschauer - Reichweiten, wie man sie seit 2015 bei den Serien nicht mehr gesehen hat. "Station 19" und "Grey's Anatomy" erreichten mit über 7 Millionen Zuschauern neue Staffel-Bestwerte. Und "The Blacklist" kehrte am Freitag mit 5,4 Millionen Zuschauern aus der Winterpause zurück. Im Herbst hatten im Schnitt noch weniger als vier Millionen Zuschauer eingeschaltet.
Einen Boost zum Staffelfinale erlebte auch "This is us": Knapp acht Millionen Zuschauer sahen die letzte Folge der vierten Staffel - das ware in Staffel-Bestwert und lag nur noch knapp unter dem Vorjahreswert. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,7/8 Prozent (Rating/Share) - damit war "This is us" bei den 18- bis 49-Jährigen wieder die meistgesehene fiktionale Serie der letzten Woche. Angesichts dieses Vorlaufs ist es schon ernüchternd, wie wenige Zuschauer im Anschluss bei "Council of Dads" dran blieben. 3,8 Millionen Zuschauer sahen insgesamt den Staffel-Auftakt, mit 0,7/3 Prozent in der Zielgruppe kann man in diesem Umfeld bei NBC kaum zufrieden sein. Bei ABC ging unterdessen die erste Staffel von "Stumptown" zu Ende. Ein Corona-Push war hier bis zuletzt kaum zu spüren, auch das Staffelfinale lief mit 2,7 Millionen Zuschauern und 0,5/2 Prozent in der Zielgruppe nur schwach.
Dass Streamingdienste Serien vor dem Aus retten, die von traditionellen Fernsehsendern eingestellt wurden, ist nicht ungewöhnlich. Umgekehrt allerdings ist es ein Novum - und so geschehen nun bei der von Netflix beendeten Serie "One day at a time", deren vierte Staffel nun bei den Sendern Pop TV, TV Land und Logo Premiere feierte. Auf diesen drei Sendern zusammengenommen erreichte die erste neue Folge immerhin rund 610.000 Zuschauer. Das sind ordentliche Werte über dem normalen Zuschauerschnitt der Sender. Die meisten sahen allerdings nicht bei Pop TV zu - der eigentlichen neuen Heimat der Serie, sondern bei TV Land. Bei Pop TV wurden nur 124.000 Zuschauer gezählt im Vergleich zu den 457.000 bei TV Land. Das spricht aber auch dafür, dass viele der Zuschauer den Weg nun neu zu Pop TV finden könnten - und damit das anvisierte Ziel, den Sender bekannter zu machen, voll erreicht wird.