© Sony/CBS Das "S.W.A.T."-Team von Sony und CBS ist zu einem ganz besonders diffizilen Einsatz ausgerückt: Es ist die erste US-Network-Primetime-Serie, die nach dem kompletten Shutdown in Hollywood wieder die Dreharbeiten aufgenommen hat. Nachdem alle Corona-Tests negativ ausgefallen waren, konnte das Team am Dienstag in Santa Clarita die Dreharbeiten nach einer fünf-monatigen Pause wieder aufnehmen. Zuvor hatte Sony auch die Dreharbeiten an der Soap "The Young and the Restless" wieder aufgenommen. Ursprünglich hatte CBS geplant, die Serie erst zur Midseason zurückzubringen, jedoch schon vor einigen Wochen entschieden, sie doch in den Herbst vorzuziehen - was sehr viel Sinn ergibt, nachdem hier die Dreharbeiten am schnellsten wieder aufgenommen werden konnten. Nächster auf der Liste ist nun voraussichtlich "The Good Doctor", das im kanadischen Vancouver gedreht wird. Dort soll es eigentlich nächste Woche los gehen, allerdings taten sich nun doch noch Probleme hinsichtlich der Covid-19-Tests mit den Behörden auf, die es noch zu lösen gilt. Ähnlich wie bei "S.W.A.T." wird man also erst am entscheidenden Tag selbst wissen, ob der Dreh wirklich starten kann. Ganz ganz langsam läuft die Serien-Industrie in den USA nun also wieder an.
© ABC "Roseanne" und "Full House" machten es vor - auch wenn die Geschichte im Falle von "Roseanne" dann völlig anders zu Ende ging. Jedoch ist die Idee, einem längst beendeten Sitcom-Klassiker nach Jahren ein Sequel anzuhängen, nicht neu. Den nächsten Schachzug in dieser Hinsicht könnte "Wer ist hier der Boss?" setzen. Die Sitcom lief einst in 196 Folgen von 1984 bis 1992 mit Tony Danza und Alyssa Milano auf ABC. Die neue Variante würde 30 Jahre später anschließen und den Haushälter und Baseball-Liebhaber Tony Micelli (Danza) im Ruhestand porträtieren. Seine Tochter (Milano) lebt mittlerweile als alleinerziehende Mutter in dem Haus, in dem sich einst alles abspielte und ein Mann der Haushälter einer alleinerziehenden Durchstarterin war. Hinter der Entwicklung steht Sony. Bei Comedy Central ist man ebenfalls an einer Wiederbelebung dran: dort soll die Zeichentrickserie über den neurotischen Chihuahua, Ren, und den einfachen Kater, Stimpy, neu gezeichnet werden. Die "Ren & Stimpy Show" ist neben einem Reboot von "Beavis and Butt-Head" und einem Spinoff zu "Daria" ein weiterer Schritt, neben der Kernmarke "South Park" animierte Erwachsenenserien zu etablieren.
© ZDF/Eos Was sich schon angedeutet hat, ist nun eingetütet: HBO macht mit "In Treatment" weiter. Ob das nun als Reboot zu bezeichnen ist, oder eine Fortsetzung um eine vierte Staffel, hängt wohl am ehesten davon ab, ob es mit dem Therapeuten Paul Weston (Gabriel Byrne) weitergehen wird. Bekannt ist dies aber momentan noch nicht. Ideal ist die Serienanlage in jedem Fall für die Produktion: ein Zweiergespräch mit der momentan wichtigen physischen Distanz. Eine Änderung ist jedoch bereits bekannt. Die Serie wird von NYC nach Kalifornien umziehen und damit von den Steuererleichterungen profitieren. Ein bekanntes Thema wird unterdessen von Amazon neu aufgelegt. Der sehr prominent besetzte Film aus dem Jahr 1992 "A League Of Their Own" - in Deutschland unter dem Titel "Eine Klasse für sich" bekannt - bekam von Amazon grünes Licht. Die Story über die erste Frauen-Baseball-Liga in den 1940er Jahren soll in der Serie ein Bündel an neuen Charakteren aufweisen und den Blick verstärkt auf unterschiedliche kulturelle Herkünfte, sowie den Kampf der Geschlechter lenken.
© Apple In der zweiten Staffel von "How to Sell Drugs Online (Fast)" entzündete sich eine Kurz-Diskussion darüber, ab wann Robert Downey Jr. cool war und wieder die Kurve gekriegt hat – vor oder nach "Ally McBeal"?! Wer der Meinung ist, dass die Zeit vor "Iron Man" keine Rolle spielt, dem dürfte in die Karten spielen, dass er nun weiter Positiv-Schlagzeilen macht. Apple hat nämlich eine neue Serie bestellt, die von Team Downey stammt. Zusammen mit seiner Frau und Amanda Burrell arbeitet er an einer noch namenlosen Serie über einen frustrierten kanadischen Polizisten, der in der Neubelebung eines abgeschlossenen Falls die Hoffnung sieht, zum Helden zu werden. Allerdings gerät der Fall außer Kontrolle. Downey Jr. könnte neben der Funktion als Produzent zudem in einer Nebenrolle auftauchen.
© Television Academy Die Television Academy nimmt einen erneuten Anlauf, die Zahl der verliehenen Emmys in der TV-Gala zu reduzieren. Angesichts der kaum überblickbar großen Anzahl an Emmy-Kategorien gibt es ja ohnehin schon die vorgelagerten "Creative Arts Emmys", bei denen an zwei Abenden ein Großteil verliehen wird. Trotzdem ist auch die TV-Gala mit 27 Kategorien sehr voll gepackt. Angesichts auch in den USA rapide sinkender Quoten für diese Verleihungen ist man schon seit längerem bestrebt, diese Zahl etwas zu reduzieren, um mehr Platz für unterhaltsamere Elemente zu schaffen und nicht einfach durch die Kategorien hecheln zu müssen. Nun hat man die Pläne für die Creative Arts Emmys in diesem Jahr vorgestellt, die auf gleich fünf Abende verteilt werden, nachdem eine Vor-Ort-Veranstaltung ja nicht möglich ist. Dabei kündigte man an, dass die Preise für "Variety Sketch Series", "Television Movie" sowie Writing und Directing for a Variety Series" in diesem Zuge verliehen werden sollen, was die Kategorien-Anzahl für die TV-Übertragung auf 23 verringert. Allerdings hat die Academy das offenbar nicht mit den Autoren- und Regisseurs-Vereinigungen abgesprochen - und denen werden in den Verträgen bislang vier statt der nun drei Preise für ihre Profession zugesichert. Wie bei ähnlichen Versuchen in der Vergangenheit ist also noch mit einigen Diskussionen und Widerstand zu rechnen.
© ABC Bei der 16. Staffel der "Bachelorette", die derzeit unter Quarantäne-Bedingungen produziert wird, kommt es US-Medienberichten zufolge zu einem Kuriosum: Die "Bachelorette" zum Ende der Staffel wird nämlich nicht die gleich sein wie zu Beginn der Staffel. Demnach soll "Bachelorette" Clare Crawley inmitten der 16. Staffel ausgestiegen sein, weil sie sich in einen der Kandidaten verliebt hat - was ja auch Sinn und Zweck des Formats sein sollte. Allerdings war sie sich den Gerüchten zufolge nun schon so sicher, dass sie die Dates mit anderen Kandidaten nicht mehr fortsetzen wollte. Stattdessen soll nun Tayshia Adams (die wie üblich schon beim "Bachelor" als Kandidatin dabei war) die "Bachelorette"-Rolle übernehmen, sobald sie die vorgeschriebene Quarantäne-Zeit absolviert hat. In der langen Geschichte des "Bachelor"-Franchises wäre das in jedem Fall nochmal ein ganz neuer Twist.
© ProSiebenSat.1 Gute Nachrichten für die Red Arrow Studios: Die US-Tochter Kinetic Content hat nicht eine, nicht zwei, nicht drei, nicht vier, nicht fünf, nein: gleich sechs weitere Staffeln von "Married at first sight" an Lifetime verkauft. Damit wird es das Format, das in Deutschland als "Hochzeit auf den ersten Blick" läuft, in den USA auf mindestens 17 Staffeln bringen. Und mehr noch: Auch einen neuen Ableger namens "Married at first sight: Unmatchables" hat man noch in Auftrag gegeben. Zudem hat man kürzlich auch schon weitere Folgen von "Married at first Sight: Couples Cam" bestellt. Unterdessen wird die 2018 bei HGTV eingestellte Show "Fixer Upper" neu aufgelegt. Joanna und Chip Games, die die Sendung auch schon in der Vergangenheit präsentierten, werden die Neuauflage für das neue Magnolia Network produzieren, das im kommenden Jahr den Kabelsender DIY Network ablösen wird. Statt sechs neuer Staffeln lässt man es dort mit sechs (bis zehn) neuen Folgen aber etwas gemächlicher angehen.
© NBC Paul Telegdy ist nicht länger der Chef von NBC Entertainment. Also solcher war er für das gesamte Primetime- und Scripted-Daytime-Programm des Networks NBC zuständig. Zuletzt war er unter Druck geraten, weil es Vorwürfe des rassistischen, sexistischen und homophoben Verhaltens gegen ihn gab, weshalb kürzlich auch eine interne Untersuchung eingeleitet worden war. Nun hat sich NBC Universal im Zuge einer größeren Reorganisation von Telegdy getrennt. Künftig soll es einen Verantwortlichen geben, der alle Scripted, Non-Scripted, Daytime-, Late-Night- und Alternative-Programme sowohl für NBC als auch die Kabelsender und den Streamingdienst Peacock geben - nur benannt wurde der bislang nicht. "Variety" spekulierte zuletzt, dass Bela Bajara von Netflix für den Job in Frage kommt. Schon jetzt befördert wurde aber Frances Berwick, die zuletzt nur die Lifestyle-Sender von NBC Universal leitete und künftig fürs gesamte Tagesgeschäft des Fernseh-Entertainment-Geschäfts verantworten wird. Peacock-Chef Matt Strauss wird die breiter aufgestellte Direct-To-Consumer-Division leiten. Peacock wird zwar auch weiterhin ein eigenes Team haben, aber sich stärker mit den anderen NBC Entertainment Units abstimmen.
© neo.n / photocase.com In den vergangenen Tagen haben zahlreiche US-Medienkonzerne ihre Zahlen fürs 2. Quartal vorgelegt - und zur Beruhigung: so monströse Verluste wie bei Disney, das nach einem Umsatzeinbruch um über 40 Prozent 4,7 Milliarden US-Dollar Miese gemacht hat, gab es sonst nicht mehr. ViacomCBS musste einen corona-bedingten Umsatz-Rückgang um 12 Prozent hinnehmen, der Gewinn hat sich in etwa halbiert - aber es war immerhin ein Gewinn von 481 Millionen Dollar. Bei Discovery betrug das Umsatz-Minus 12 Prozent, der Gewinn brach von 947 auf 271 Millionen Dollar ein. AMC Networks büßte 16,3 Prozent am Umsatz ein, hielt sich mit 15 Millionen Dollar Gewinn aber trotzdem in den schwarzen Zahlen. Und bei Lionsgate ging der Umsatz um 16 Prozent zurück, der Gewinn lag bei 51,1 Millionen Dollar. Die Corona-Auswirkungen sind somit überall sehr deutlich zu spüren - doch alles in allem schlug sich die Branche etwas besser als Analysten das im Vorfeld befürchtet hatte.
Abgesetzt oder verlängert
"High Fidelity": Nur eine Staffel war der seriellen Neuinterpretation zum gleichnamigen Film mit John Cusack vergönnt. Ursprünglich sollte die Serie für Disney+ neu erzählt werden, allerdings schlüpfte Lenny Kravitz' Tochter Zoe dann für Hulu in die Rolle der Plattenliebhaberin, nachdem bereits ihre Mutter Lisa Bonet neben Cusack im 2000er Film zu sehen war. Auch wenn die Kritiken gut waren, geht es nach nur einer Staffel auf den Friedhof für die Serie mit popkulturellen Bezügen und Vinyl-Nostalgie.
© Amazon "Hunters": Die Nazi-Jäger suchen weiter, denn Amazon schickt "Hunters" in eine zweite Staffel. Verhindert werden soll dort die Schaffung eines vierten Reichs in den USA durch hochrangige Nazi-Beamte. Die Auftaktstaffel ist seit dem 21. Februar beim Streamingdienst eingebunden und versetzte Al Pacino, Logan Lerman und Jerrika Hinton in die Mitte der 1970er Jahre.
"Mysterious Mermaids": Ende Mai lief das Finale des Drittlings bei Freeform. Nun ist klar: die Geschichte über die Suche der Meerjungfrau Ryn Fisher nach ihrer verschwundenen Schwester geht nicht weiter. Der Sender hat "Mysterious Mermaids", welches im Original "Siren" heißt, für beendet erklärt.
"Tacoma FD": 13 neue Folgen gibt es für den Comedy-Hit "Tacoma FD" bei TruTV von und mit Kevin Heffernan als Terry McConky. Wer noch nie etwas von der Serie gehört haben sollte und wem "King of Queen"-Assoziationen in den Kopf schießen, sollte weiterdenken. Die Serie dreht sich um Feuerwehrmänner, die sich humorvolle Auswege aus ihrer Unterforderung suchen, weil sie keine Brände löschen dürfen.
US-Quoten-Update
© CBS Am Mittwoch kam ein bisschen Normalität ins Sommerprogramm: Mit rund eineinhalb Monaten Verspätung ging bei CBS "Big Brother" an den Start. Die inzwischen 22. Staffel musste wie so vieles zunächst corona-bedingt verschoben werden. Ob es nun am deutlich späteren Start lag, an den allgemein sinkenden TV-Reichweiten oder woran auch immer: Klar ist, dass zum Auftakt deutlich weniger einschalteten als in den letzten Jahren. 3,65 Millionen Zuschauer zählte CBS zum Auftakt, gut 1,3 Millionen weniger als noch im vergangenen Jahr. Auch das Zielgruppen-Rating fiel geringer aus, mit 1,0 Prozent lag die Sendung aber trotzdem auf einem noch immer sehr ordentlichen Niveau. Es war damit sogar die meistgesehene Broadcast-Sendung in den letzten Tagen. "Big Brother" schaffte es damit in jedem Fall, die Reichweite des zuvor laufenden "Tough as Nails" in der Zielgruppe 18-49 glatt zu verdoppeln.