
Seit Mitte Oktober versucht ProSieben mal wieder, eine fiktionale Serie zur besten Sendezeit zu zeigen und hat sich dabei für den Freitagabend entschieden, wo ansonsten seit Jahren auf Filmwiederholungen setzte. Das Publikum hat diese Entscheidung ganz und gar nicht honoriert. Das Interesse an "Those about to die" war von Anfang an sehr gering und ließ seither auch noch weiter nach.
In dieser Woche schauten nun nur noch 320.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Schnitt zu, damit kamen im Vergleich zur Vorwoche noch einmal rund 110.000 abhanden. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum sank auf 1,5 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen ging es um 0,8 Prozentpunkte auf 2,1 Prozent Marktanteil nach unten. Die nachfolgenden Wiederholungen von "House of the Dragon" konnten die Marktanteile in der klassischen Zielgruppe dann leicht auf zunächst 2,8 und dann 3,8 Prozent steigern.
Dennoch: Alles zusammen sind so katastrophale Werte, dass sich schon die Frage stellt, ob ProSieben wirklich wie geplant auch in den kommenden beiden Wochen noch an dieser Programmierung festhalten wird. Konsequenzen angekündigt hat man am gestrigen Freitag unterdessen bei der täglichen Serie "Die Cooking-Academy", die nach der kommenden Woche ihren Vorabend-Sendeplatz räumen muss und bei ProSieben dann nur noch frühmorgens zu sehen sein wird.
Doch ausgerechnet am Tag, an dem diese Entscheidung bekannt wurde, sendete die "Cooking-Academy" zumindest ein Lebenszeichen: Der Marktanteil in der Zielgruppe stieg auf den zweithöchsten Wert bislang und lag mit 3,8 Prozent so hoch wie seit dreieinhalb Wochen nicht mehr, auch die absolute Reichweite lag mit 0,15 Millionen auf dem zweitbesten Wert bislang. Vom eigentlich erhofften Quotenniveau waren aber auch diese Werte natürlich noch deutlich entfernt.
Nochmal zurück ins Abendprogramm: Dort profitierte RTLzwei wohl auch ein Stück weit davon, dass ProSieben diesmal auf einen Film verzichtete. Mit "Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis" kam RTLzwei jedenfalls auf richtig starke 6,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, "Shaun of the Dead" lief mit 7,5 Prozent Marktanteil danach sogar noch besser.
Bei Kabel Eins kann man sich zumindest für eine aufsteigende Tendenz für das True-Crime-Format "Perspektiven des Todes" freuen. Der Marktanteil lag bei den 14- bis 49-Jährigen bei 3,5 Prozent und hat sich verglichen mit der erste Folge vor zwei Wochen inzwischen mehr als verdoppelt. 420.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen insgesamt zu. Eine alte Folge von "Deutschlands spektakulärste Kriminalfälle" steigerte sich im Anschluss auf 5,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und 4,1 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen. Vox erreichte mit "Goodbye Deutschland! Liebe bis ans Ende der Welt" unterdessen ernüchternde 3,7 Prozent Marktanteil in der klassischen, 4,0 Prozent in der erweiterten Zielgruppe.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;
von 




