Wer in diesem Monat kein virales Millionenvideo landen konnte, hat aktuell eine gute Ausrede: die Kurzvideoplattform fällt im November durch mehrere Systemfehler negativ auf – und das betrifft vor allem Publisher. TikTok-Beiträge bleiben hier Stunden und Tage nach Veröffentlichung bei nur minimalen Aufrufzahlen stecken. Ganz konkret heißt das: Accounts mit Hunderttausenden von Followern verzeichnen im Zuge einer punktuellen Reichweitendrosselung überraschenderweise nur etwa zweistellige Klicks auf einzelne Postings.
Woran das liegt und welche Kanäle genau betroffen sind, bleibt unklar. Für das Phänomen gibt es jedoch einige Beispiele: So verzeichnet das Konto von “ran Sport” mit einem Beitrag Ende November unüblicherweise nur einen Save sowie eine Weiterleitung. Likes und Kommentare: Fehlanzeige! Allerdings folgen dem TikTok-Account mehr als 298.000 Personen, das macht die Ausspielung insgesamt unrealistisch unproportional. Insgesamt konnte das Video bisher lediglich eine Reichweite von 68 Aufrufen erzielen.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von TikTok, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Eine einfache Lösung für das Problem gibt es nicht. Kurzfristige Abhilfe schafft eine Republikation: der fehlerhafte Beitrag muss zunächst gelöscht und kann mit etwas Zeitunterschied (und im besten Fall mit frischen Metatags) erneut hochgeladen werden. Erste Erfahrungswerte zeigen, dass so in den meisten Fällen eine normale Ausspielung forciert werden kann. Auf lange Sicht müssen Marken mit TikTok in Kontakt treten, um die fehlerhafte Distribution zu lösen. Eine offizielle Auskunft zum Sachverhalt gibt es bisher noch nicht.
Allerdings bleibt es nicht bei diesem Malheur: Zusätzlich kämpfen Konten mit weißen Feldern im Feed. Grund dafür ist ein fehlerhafter Thumbnail-Upload, der sich innerhalb der Beitragsveröffentlichung einschleicht. Scrollt man durch die Timeline diverser Publisher-Accounts - wie hier bei “kicker” zu sehen – fallen die leeren Vorschaubilder aus dem Raster.
Dieser Umstand lässt sich im Vergleich schneller und einfacher beheben. Mit einem Bildupdate über das Video lässt sich die Vorschau austauschen. Aber Achtung: Beiträge können nur bis zu sieben Tage nach Veröffentlichung bearbeitet werden. Danach bleibt das Feld leer. Welche Accounts betroffen sein könnten, zeigt die umfangreiche Publisher-Liste von DWDL.de:
Glücklicherweise haben es dennoch zahlreiche Medienmarke im November geschafft, virale Hits zu platzieren. Welcher Account die reichweitenstärksten Inhalte platzieren konnte, zeigen die News-Charts von DWDL.de.
Mit diesen Thermen waren Publisher im November auf TikTok erfolgreich
10. Platz:
Der SWR überzeugte im vergangenen Monat vor allem mit Krankenhaus- und Notfall-Geschichten – und das gleich dreifach! Die unterschiedlichen Sequenzen spielten 3,7 Millionen, 2,6 Millionen sowie 1,2 Millionen Aufrufe ein.
9. Platz:
Punkt 12 zeigte im November, wie man an SB-Kassen ganz einfach sein Kleingeld los wird, ganz zum Ärger der Einkaufsketten. Der RTL-Kanal konnte damit 3,8 Millionen Aufrufe umsetzen. Ebenfalls reichweitenstark: die Erinnerung an ablaufende Führerscheine mit 3,1 Millionen Klicks sowie Krankschreibungen im Supermarkt mit 1,9 Millionen Sichtungen.
8. Platz:
Bei der Rede von Bundeskanzler Friedrich Merz innerhalb der Talisman-Preisverleihung verließen zahlreiche Personen den Raum. Watson zeigte die Aufnahmen und registrierte 4,1 Millionen Views. Ein weiterer Beitrag zur “Stadtbild-Debatte” führte auf dem Kanal zu einer zusätzlichen Millionen.
7. Platz:
Ein sehenswertes Tor durch Kroos und Marcelo führte in der Icons League und auf dem Account von Sport1 zum viralen Hit: 4,2 Millionen Klicks gab es für den Treffer. Ein Ausschnitt von Fußball-Experte Mario Basler erzeugte weitere 1,1 Millionen Aufrufe.
6. Platz:
Auch Der Spiegel bildete die Proteste des Publikums bei der Talisman-Preisverleihung gegenüber Friedrich Merz ab, es folgten 4,4 Millionen Aufrufe sowie der sechste Platz innerhalb der News-Charts. Ebenfalls viral: die Berichterstattung zur Wehrpflicht mit 1,4 Millionen Sichtungen sowie der Einsturz eines Turms in Italien mit 1,1 Millionen Klicks.
5. Platz:
Der Tagesspiegel kokettiert mit einer Fetisch-Praxis in Berlin und konnte sich so 4,7 Millionen Aufrufe sichern. Aufzeichnungen der Proteste gegen die Gründung der AfD-Jugend generierten 2,4 Millionen Klicks, eine Probe der Bundeswehr in einer Berliner U-Bahn-Station erzielte 1,3 Millionen Sichtungen.
4. Platz:
Dass ein Poller für den Christkindlmarkt in Augsburg bis zu 40 Mal pro Stunde verschoben werden muss, beschäftigte die TikTok-Community von BR24 immens. Es resultieren 4,8 Millionen Views. Zudem erfolgreich: ein Video zu einer Alibi-Agentur mit 3,3 Millionen Klicks sowie das zugeklebte Gipfelkreuz auf der Zugspitze mit 1,7 Millionen Sichtungen.
3. Platz:
nicetoknow berichtete über die geplanten Wehrdienst-Neuerungen und konnte damit die Lebensrealität der Zielgruppe optimal einfangen. Den dritten Platz des Rankings gibt es für 5,4 Millionen Aufrufe. Die Nachricht über eine gefährliche TikTok-Challenge bescherte weitere 5,1 Millionen Klicks, die Berichterstattung über die Wasserkrise im Iran erreichte ein Publikum von zwei Millionen.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von TikTok, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
2. Platz:
Eine Riesenwelle in Teneriffa löste auch auf dem Konto von RTL Aktuell eine Kanalbewegung aus: 6,1 Millionen Sichtungen spielte das erfolgreichste Video ein. Für die Rettung eines Neugeborenen gab es zusätzliche 5,9 Millionen Klicks, der Prozessbeginn nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg wurde an 4,5 Millionen Konten ausgespielt.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von TikTok, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
1. Platz:
Ein grausamer Fund auf der Autobahn bei Olpe verschafft RTL West den Platz an der Spitze. Die Blaulicht-Meldung setzte 6,5 Millionen Aufrufe um. Auch der Prozess gegen einen 26-Jährigen konnte mit 4,2 Millionen Klicks reichweitenstark inszeniert werden. Weitere 3,7 Millionen Sichtungen folgten im November auf die Todesmeldung zu YouTuber Jan Zimmermann.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von TikTok, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Stand der letzten Abrufe: Sonntag, 1. Dezember 2025, 0 Uhr.
Offenlegung: Simon Pycha ist als freier Medienanalyst auch für den Westdeutschen Rundfunk tätig und zuständig für die regelmäßige Evaluation des TikTok-Accounts von 1LIVE.
von 







