Joyn hat sein Wachstum auch im November fortgesetzt und erreichte eine monatliche Nettoreichweite in Höhe von 12,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzern. So viele unterschiedliche Personen haben also der AGF-Messung zufolge mindestens einmal die Plattform genutzt, egal ob im VOD- oder im Live-Bereich, wo Joyn ja auch viele Sender anderer Anbieter aggregiert. RTL+ landete hier mit einer Nettoreichweite von 10,65 Millionen Nutzerinnen und Nutzern deutlich dahinter, verweist aber auch auf eine "Mindermessung" aufgrund technischer Probleme ab Mitte November.
Der bisherige Joyn-Rekordwert wurde erst im Oktober aufgestellt und lag bei 11,4 Millionen. Verglichen mit dem November 2024 war es sogar mehr als eine Verdoppelung. Bezogen auf die Nutzungsdauer fällt das Wachstum nicht ganz so hoch aus, liegt aber - auch hier live und on demand zusammengenommen - bei ebenfalls beachtlichen 44 Prozent. Absolute Zahlen gibt Joyn allerdings wie üblich nicht bekannt, sie sind derzeit auch für die Presse nicht frei einsehbar.
Als zugkräftigste Inhalte nennt ProSiebenSat.1 selbst "Das große Promibüßen" und "Forsthaus Rampensau", dazu die auf Sat.1 gestarteten Serien "Der letzte Bulle" und "Frier und Fünfzig" sowie "Landarztpraxis" und "The Voice of Germany". Kurioserweise nicht genannt wird "Die Abrechnung: Der Promi-Showdown", der linear massiv gefloppt ist, mit zwei Folgen aber in der Census+-Messung die Marke von einer Millionen Sendungsstarts übertraf und damit laut AGF-Ausweisung der gefragteste Inhalt bei Joyn war.
Im senderübergreifenden Ranking der Census+-Messung gelang Joyn trotzdem keine Top 25-Platzierung. Anders als RTL+, das nach dem Beitritt von Amazon zur Messung das Ranking zwar nicht mehr dominiert, aber immerhin neun Plätze in den Top 25 erzielte. Ohnehin sind die Zahlen von RTL+ und Joyn nur bedingt vergleichbar: Auf der einen Seite steht Joyn mit seinem zum weit überwiegenden Teil kostenfreien Angebot, das auch das Streaming anderer Sender umfasst, auf der anderen Seite das zum größten Teil auf Bezahl-Inhalte setzende RTL+. In dieser Hinsicht sind die deutlich höheren Abrufe für einzelne Titel bei RTL+ also um so bemerkenswerter.
Joyn gibt wie erwähnt keine absoluten Zahlen zum Nutzungsvolumen an, RTL ist nach eigener Aussage aber hier weiter "die Nr. 1 der privaten TV-Streaminganbieter" in den Altersgruppen 14-49 und 14-29. 45,27 Millionen Stunden (14-49) und 19,22 Millionen Stunden (14-29) seien im Total Streaming (Live+VOD) bei RTL+ angefallen. Damit liegt man demnach also vor Joyn, allerdings nicht vor Prime Video, wie man auf Nachfrage bei RTL mitteilt. Entscheidend ist hier die Bezeichnung "private TV-Streaminganbieter", was neben den öffentlich-rechtlichen auch alle jene Angebote ausschließt, die nicht von einem klassischen TV-Anbieter kommen - also auch Prime Video. Man muss bei den unterschiedlichen Metriken und Bezeichnungen also immer genauer hinschauen, um bei all den Rekord-Mitteilungen noch durchzusteigen.
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