Foto: Sat.1/ Stephan RaboldAls Anwalt Felix Edel in der Serie "Edel und Starck" bescherte Christoph M. Ohrt SAT.1 gute Quoten und mehrere Auszeichnungen. Doch Ende 2004 wurde im Einvernehmen mit den beiden Hauptdarstellern, den Produzenten und Autoren das Aus der Serie beschlossen. Schon damals kündigte SAT.1 aber eine neue Serie mit Christoph M. Ohrt an.

Lange dauerte es bis feststand, welche das sein wird. Angekündigt wurde "Allein unter Bauern" bereits im März vergangenen Jahres, bis zur Ausstrahlung verging dann noch ein weiteres Jahr. Zum Auftakt am 28. Februar schien es so, als hätte Sat.1 alles richtig gemacht.

4,35 Millionen Zuschauer sahen damals die erste Folge von "Allein unter Bauern", die direkt im Anschluss ausgestrahlte zweite Folge kam auf fast identische Werte. Sat.1, so schien es, hatte eine Serie geschaffen, die Alt und Jung gleichermaßen ansprach. 13,8 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, in der werberelevanten Zielgruppe lief es mit 14,5 Prozent noch ein wenig besser.


Problematisch war dann allerdings bereits die Situation in der darauffolgenden Woche: Ein kurzfristig in Zusammenarbeit mit Premiere eingeschobenes Champion's League-Spiel sorgte dafür, dass "Allein unter Bauern" kurz nach dem Auftakt bereits eine unfreiwillige Pause einlegen musste - sicher keine optimale Voraussetzung für eine neue Serie.

Allein darauf lässt sich der massive Quoteneinbruch in der Folgezeit aber natürlich nicht zurückführen. Schon die dritte Folge sahen nur noch 2,33 Millionen Zuschauer - satte zwei Millionen weniger als noch die Auftaktfolgen. Der Marktanteil in der Zielgruppe brach auf sehr schwache 7,5 Prozent ein. Von da an sollte sich "Allein unter Bauern" auch nicht mehr erholen.

Den Tiefpunkt erreichte die Sat.1-Serie dann am 28. März gegen das Fußball-Länderspiel Deutschland - Dänemark: Nur noch 1,59 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen zu - gegenüber den Auftaktfolgen hatte "Allein unter Bauern" da fast zwei Drittel seiner Zuschauer eingebüßt, der Marktanteil in der Zielgruppe war auf katastrophale 5,7 Prozent gefallen.

In der darauffolgenden Woche wurde "Allein unter Bauern" von 20:15 Uhr auf 21:15 Uhr verschoben, was allerdings auch keine Besserung mehr brachte. Die Zuschauerzahlen pendelten in den Folgewochen zwischen 1,6 und zwei Millionen Zuschauern. Erst die letzte Folge kam mit 2,02 Millionen Zuschauern wieder knapp über diese Marke. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag dann meist unter 7 Prozent, die letzte Folge erzielte immerhin noch einmal 7,8 Prozent.

Angesichts der desaströsen Quoten dürfte man bei Sat.1 nun ganz froh sein, dass die Staffel zu Ende ist - eine Verlängerung ist kaum denkbar. Im Schnitt erzielte "Allein unter Bauern" nur knapp über 8,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, rechnet man die beiden Auftaktfolgen heraus, lag man sogar nur um 7,2 Prozent. Vom Zielwert von 12 Prozent, den ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch dem Sender Sat.1 im Schnitt gesetzt hat, ist man damit sehr weit entfernt.