Sat.1-Doku am Vorabend mit neuem Tiefpunkt

Verdammt lange her ist bei Sat.1 vor allem eins: Ein Erfolg am Vorabend. Seit dem Weggang von Lisa Plenske dümpelt der Berliner Sender in dieser so wichtigen Zeitzone vor sich hin. Bitter: Nach dem viel zu späten Ende von "Verliebt in Berlin 2" hatte man noch nicht mal die versprochene Nachfolge-Telenovela parat, stattdessen versucht Sat.1 nun die Zeit mit der Dokusoap "Verdammt lange her - Das Wiedersehen" zu überbrücken - und scheitert offenbar auch damit.

Der erfhoffte Aufwärtstrend nach schwachem Start lässt in jedem Fall auf sich warten - und mehr noch: Es geht sogar noch abwärts. Am Dienstag holte "Verdammt lange her" die schlechtesten Quoten seit dem Start. Mit 0,68 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern kam die Dokusoap nur noch auf sehr enttäuschende 7,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Auch am Montag lag der Marktanteil in der Zielgruppe mit 7,9 Prozent nur wenig höher. Beim Gesamtpublikum sah es mit 1,42 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und 5,2 Prozent Marktanteil sogar noch schlechter aus.

Auch "Sat.1 - Das Magazin", das das zuletzt glücklose "Blitz" ersetzte, tut sich noch schwer. Nachdem in der vergangenen Woche immerhin zweistellige Werte drin waren, reichte es am Montag nur für miese 8,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, am Dienstag lief es mit 9,5 Prozent Marktanteil ebenfalls nicht zufriedenstellend. Hier schlägt zu Buche, dass Sat.1 nun die Sendung mit einem Werbeblock unterbricht - worauf man in den ersten beiden Wochen noch verzichtet hatte. Zudem fällt das Lead-In mit den "Sat.1 News" auch nicht gerade prächtig aus. Am Dienstag holten die Hauptnachrichten von Sat.1 nur 8,8 Prozent Marktanteil - dass man mit der Harakiri-Aktion im Sommer dem schwachen Pflänzchen Nachrichtenkompetenz, das man mit der Verpflichtung von Thomas Kausch langsam aufbauen wollte, riesigen Schaden zugefügt hat, könnte sich eben doch rächen.

Trösten kann man sich bei Sat.1 aber heute immerhin mit dem Blick auf die Quoten der Primetime. Dort lief es mit dem Film "Wenn Liebe doch so einfach wär" sehr gut. Trotz der starken RTL-Serien holte der eigenproduzierte Film tolle 16,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Und auch "Akte 2007" kam im Anschluss auf ordentliche 12,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Und noch etwas läuft wieder richtig gut bei Sat.1: Die Gerichtsshows am Nachmittag. So holte "Richterin Barbara Salesch" 20,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Hier profitiert Sat.1 ganz klar von der Umprogrammierung bei RTL - dort läuft "Familienhilfe mit Herz" nach wie vor weit unter Senderschnitt.