ProSieben: Raabs Silvester-Ersatz enttäuscht bitter

Anders als in den vergangenen Jahren verzichtete ProSieben diesmal zum Jahreswechsel auf Shows und wollte den Zuschauern mit Spielfilmen einen bewussten Kontrast zum bunten Programm der Konkurrenz bieten. Das klappte allerdings nur bedingt.

Zu Beginn des Abends lief für "Das fünfte Element" noch alles nach Plan: 1,68 Millionen Zuschauer verfolgten die inzwischen zwölf Jahre alte Science-Fiction-Produktion, in der Zielgruppe lag sie mit 13,4 Prozent Marktanteil auf jenem Niveau, das auch Stefan Raabs Silvesterparty im vergangenen Jahr erreicht hatte. Doch danach ging es dann deutlich bergab - möglicherweise auch deshalb, weil sich "Mercenary" mit dem Jahreswechsel überschnitt.



Übrig blieben ab 22:40 Uhr gerade mal noch 430.000 junge Zuschauer, die für katastrophale 4,9 Prozent in der Zielgruppe sorgten. Insgesamt kam der Actionfilm mit Steven Seagal nicht über 0,74 Millionen hinaus. Die ab 00:20 Uhr gesendete Free-TV-Premiere der Komödie "Freddy Got Fingered" unterhielt schließlich sogar nur noch 330.000 Zuschauer sowie 2,8 Prozent der Werberelevanten und erwies sich als denkbar ungünstigen Start ins neue Jahr.

Mit Problemen hatte aber auch Sat.1 zu kämpfen: Die gezeigten Comedy-Wiederholungen trafen überhaupt nicht den Nerv des Publikums. So kam die "Schillerstraße" um 20:15 Uhr auf lediglich 810.000 Zuschauer und einen Zielgruppen-Marktanteil von 6,8 Prozent. Wirklich besser wurde es auch danach nicht - mit mageren 8,0 Prozent verbuchten "Die dreisten Drei" um 22:40 Uhr den höchsten Sat.1-Marktanteil des Abends beim jungen Publikum, insgesamt sahen nur 1,21 Millionen zu. Völlig enttäuschend sah es zudem um Mitternacht aus: Während ARD, ZDF und RTL mit Silversterfeuerwerken abräumten, versank "Mensch Markus" mit nur 3,7 Prozent in der Zielgruppe in der Belanglosigkeit.

Die Folge waren am Ende auch miese Tageswerte: Nur 8,0 Prozent Marktanteil verbuchte Sat.1 zu Silvester bei den Werberelevanten, selbst RTL II war erfolgreicher unterwegs. Und auch ProSieben wurde mit nur 9,0 Prozent in der Zielgruppe zum Jahresende ein gebrauchter Tag angedreht.