Eigentlich hätte RTL für sein Nachmittagsprogramm derzeit gar keine Verstärkung nötig. Das im Herbst eingeführte Line-Up aus "Mitten im Leben", "Verdachtsfälle", "Familien im Brennpunkt" und den "Schulermittlern" zeigte bislang keinerlei Ermüdungserscheinungen, im Gegenteil: Es wurden im Lauf der Monate noch immer neue Rekorde bezwungen. Dennoch lässt RTL seine "Schulermittler" erst einmal pausieren und testet noch ein weiteres neues Scripted Reality-Format.
Und das passte sich nahtlos in die Erfolgsbilanz ein: Die erste Folge der von Norddeich TV produzierten "Betrugsfälle" erzielte am Montag um 17 Uhr einen grandiosen Marktanteil von 28,8 Prozent - und lag damit sogar noch leicht über dem Niveau, das "Die Schulermittler" zuletzt auf diesem Sendeplatz erreichten. Insgesamt schauten 2,33 Millionen Zuschauer zu, was auch beim Gesamtpublikum tollen 18,1 Prozent Marktanteil entsprach. Dass RTL nun noch ein weiteres erfolgreiches Format aufgetan hat, bringt den Marktführer in die komfortable Position, am Nachmittag künftig aus dem Vollen schöpfen zu können und Formate auch vor allzu schneller Abnutzung schonen zu können - die Dominanz der Kölner dürfte damit auf absehbare Zeit erst einmal zementiert werden.
Zumal die Konkurrenten RTL derzeit nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen haben: Bei Sat.1 kam "Niedrig und Kuhnt" gegen "Betrugsfälle" nur auf einen Marktanteil von 12,0 Prozent in der Zielgruppe, bei ProSieben versagte "taff" gar mit nur 9,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch zuvor ein ähnliches Bild: Um 14 Uhr erreichte "Mitten im Leben" bei RTL 26,6 Prozent Marktanteil, "Zwei bei Kallwass" musste sich bei Sat.1 mit 13 Prozent Marktanteil begnügen, "We are Family" kam bei ProSieben nicht über 12 Prozent hinaus. Eine Stunde später erreichten die RTL-"Verdachtsfälle" 29,2 Prozent Marktanteil, Barbara Salesch kam auf 13,4 Prozent, eine weitere "We are Family"-Folge bei ProSieben nur auf 11 Prozent. Und um 16 Uhr erreichte "Familien im Brennpunkt" bei RTL sogar einen Marktanteil von 30 Prozent in der Zielgruppe, während Alexander Hold sich bei Sat.1 mit 14,4 Prozent Marktanteil begnügen musste und "Die Jobretter" bei ProSieben bei desaströsen 7,4 Prozent Marktanteil hängen blieben.