Die Super NannyDen Durchhänger, den RTL in den letzten Monaten in der Primetime zu verzeichnen hatte, kam plötzlich und in diesem Ausmaß unerwartet. Bei dem sonst so erfolgsverwöhnten Sender brachen gleich reihenweise Baustellen im Abendprogramm auf, sei es bei den Coaching-Dokus am Mittwoch, den US-Serien am Dienstag und Donnerstag, oder dem Platz nach "WWM" am Montag. Je näher das Ende der TV-Saison und die Fußball-WM, die die gewohnten Verhältnisse ohnehin erst einmal auf den Kopf stellen wird, rückt, desto stärker zeigen sich nun aber Erholungstendenzen.

"Vermisst" hat sich am Montag nach dem völlig enttäuschenden Start in der Primetime eingelebt, "Dr. House" hat den Durchhänger ein Stück weit hinter sich gelassen und nun präsentierte sich auch der lange schwächelnde Coaching-Mittwoch wieder fast wie in alten Zeiten. "Die Super Nanny" erreichte um 20:15 Uhr einen Marktanteil von 19,5 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Das waren über vier Prozentpunkte mehr als in den letzten beiden Wochen. Nur einmal lief es in den zurückliegenden zwölf Monaten noch besser. Die Gesamt-Zuschauerzahl schoss im Vergleich zur vergangenen Woche um 650.000 auf 3,5 Millionen nach oben. 

Im Anschluss konnte Peter Zwegat zum ersten Mal in diesem Jahr wieder die Marke von 20 Prozent überspringen. 2,61 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer machten "Raus aus den Schulden" zum Tagessieger und bescherten Zwegat einen Marktanteil von 20,7 Prozent. Der bisherige Staffel-Höchstwert lag über zweieinhalb Prozentpunkte niedriger. Zuletzt hatte "Raus aus den Schulden" im November letzten Jahres über 20 Prozent Marktanteil erreicht. Insgesamt schauten in dieser Woche 4,22 Millionen Zuschauer zu, was beim Gesamtpublikum 14 Prozent Marktanteil entsprach.

Die Erholung zum Saison-Ende ist für RTL natürlich erfreulich - doch sie birgt auch eine Gefahr. Es wäre leicht, nun doch wieder einfach auf ein "Weiter so" zu setzen - und damit Gefahr zu laufen, im kommenden Herbst die gleichen Probleme womöglich sogar in verschärfter Form wieder zu erleben. RTL täte sicher gut daran, einen Plan B in der Tasche zu haben.