Mit der Idee, Lena Meyer-Landrut nach ihrem Sieg in Oslo nun ein weiteres Mal zum Eurovision Song Contest zu schicken, hat Stefan Raab offensichtlich für Unmut bei Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gesorgt. Die Quoten-Bilanz von "Unser Song für Deutschland" fällt jedenfalls äußerst mäßig aus.

Selbst das Finale, das am Freitagabend im Ersten zu sehen war, entpuppte sich nicht als Abräumer. Im Gegenteil: Mit 3,25 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 10,1 Prozent sahen sogar weniger zu als beim Grand Prix-Vorentscheid vor drei Jahren. Zum Vergleich: Das Finale von "Unser Star für Oslo" wollten 2010 noch viereinhalb Millionen Zuschauer sehen.

Zudem lief es auch bei den 14- bis 49-Jährigen alles andere als gut für die Show, wenngleich die Suche nach einem Song für Lena Meyer-Landrut deutlich über dem Senderschnitt lag. 1,41 Millionen junge Zuschauer schalteten ein, der Marktanteil belief sich auf 11,5 Prozent. Enttäuschend aber: Der Auftakt zu "Unser Song für Deutschland" war vor über zwei Wochen bei ProSieben sogar deutlich erfolgreicher als das nun ausgestrahlte Finale. Zugleich lief es für Raabs Casting im vergangenen Jahr mit mehr als 20 Prozent beim Finale noch ungleich besser.

Ein wirklicher Erfolg war "Unser Song für Deutschland" daher sowohl für ProSieben als auch für Das Erste nicht - das Grand Prix-Fieber bei den Zuschauern hält sich somit also noch in Grenzen. ARD und ProSieben wären wohl angesichts der mauen Quoten gut beraten, im kommenden Jahr wieder eine spannendere Show auf die Beine zu stellen. Dann schaltet sicher auch das Publikum wieder ein.