Dokumentarische Aufnahmen gemischt mit meist holprig gespielten, von Autoren erdachten Szenen, wie sich die Ereignisse abgespielt haben könnten - mit diesem Konzept versuchte das ZDF in der vergangenen Woche schon die Ereignisse bei der Loveparade-Tragödie des vergangenen Jahres aufzuarbeiten und holte damit nur 1,53 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm. Mehr als 5,6 Prozent Marktanteil waren damit nicht drin. Das war bereits bitter - doch in dieser Woche folgte nun erst der richtige Tiefschlag.

Die Ausgabe "An einem Tag in Chile", die sich der Rettung der verschütteten Bergleute in San Jose widmete, wollten gerade mal 810.000 Zuschauer sehen. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf nur als katastrophal zu bezeichnende 2,9 Prozent. Bei den Jüngeren lief es sogar noch schlechter: Nur 180.000 der Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, der Marktanteil lag in dieser Altersgruppe bei nur 1,8 Prozent.

Angesichts solcher Werte käme es schon überraschend, wenn das ZDF tatsächlich auch an der dritten Folge "An einem Tag in Kunduz - Der tödliche Befehl", die in zwei Wochen geplant ist, auf diesem exponierten Sendeplatz festhalten würde. Eine Fortsetzung der Dokufiction-Reihe dürfte ohnehin ausgeschlossen sein.

Für das ZDF war es allerdings nicht der einzige Tiefschlag am Dienstag. Auch die nachfolgende "Frontal 21"-Doku "Die leise Revolution" über Elektroautos fand nur 1,35 Millionen Zuschauer. Mehr als 4,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren auch damit nicht drin. Die überaus erfolglose Primetime schlug sich dann auch im Tagesmarktanteil nieder: 8,4 Prozent waren es am Dienstag lediglich, vier Prozentpunkte weniger als der ZDF-Schnitt in diesem Jahr.