Fast anderthalb Jahre ist es nun her: Im Mai 2010 ging der neue Frauensender Sixx an den Start. Zufriedenheit wurde von der Senderführung dabei von Anfang an signalisiert, doch nachprüfbar war das zunächst mangels Ausweisung der Einschaltquoten zunächst nicht. Erst seit Februar sind die Zahlen des Senders nun bekannt - doch die fielen zunächst nur sehr durchwachsen aus. Mit Serien wie "Desperate Housewives" und "Grey's Anatomy" ist es allerdings auf Anhieb gelungen, am Vorabend einige Fans zu gewinnen.
Dafür lagen die Quoten einiger Sendungen wiederum im nicht-messbaren Bereich - für einen kleinen Sender wie Sixx ist das allerdings wiederum nicht sonderlich überraschend. Doch wie sehr hat sich das Bild seither gewandelt? Um künftig mehr Zuschauer erreichen zu können, kündigte Sixx-Chefin Katja Hofem-Best Ende Juli bei der Programmpräsentation für die neue Saison an, die Reichweite des Senders in Zukunft deutlich ausbauen zu wollen.
Das Ziel laute "Sixx für alle", so Hofem-Best - und diesem Ziel ist sie mit dem Ende von 9Live und der damit einhergehenden Übernahme vieler Plätze im analogen Kabel recht schnell ein sehr großes Stück näher gekommen. Konnten zum damaligen Zeitpunkt noch etwa 25 Millionen Haushalte den Sender empfangen, stieg die technische Reichweite inzwischen auf 30 Millionen an. Klar, dass sich das auch an gestiegenen Zuschauerzahlen zeigt. Der durchschnittliche Marktanteil belief sich im August auf 0,6 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und fiel damit so hoch aus wie nie zuvor. Zum Vergleich: Noch im Juli erreichte Sixx nur 0,4 Prozent.
Zu Beginn der Quotenmessung im Februar hatte der Marktanteil sogar noch bei lediglich 0,2 Prozent gelegen - innerhalb eines halben Jahres ist es damit gelungen, die Zuschauerzahlen zu verdreifachen. Ein stolzes Ergebnis. Vor allem mit US-Serien war im zurückliegenden Monat Quote zu machen: So erzielte "Grey's Anatomy" Senderangaben zufolge bis zu 2,1 Marktanteil, "Ghost Whisperer" kam auf bis zu 1,4 Prozent - und auch die sechste Staffel von "Sex and the City" startete auf diesem Niveau. Bei den 14- bis 49-jährigen Frauen schafften die Geschichten aus New York City sogar starke 2,1 Prozent.
Hilfreich war ganz sicher auch die Idee, die in Sat.1 durchweg schwache Soap "Hand aufs Herz" in den letzten Wochen zu Sixx zu holen. Am 30. August verzeichnete die Serie einen Spitzenwert von 2,5 Prozent Marktanteil - damit konnte das Finale am vergangenen Freitag zwar nicht mithalten, doch auch hier waren noch einmal Quoten weit oberhalb des Senderschnitts drin. 120.000 Zuschauer verfolgten die letzten beiden Episoden, der Marktanteil lag bei den 14- bis 49-Jährigen zunächst bei 1,4 Prozent und schließlich sogar bei 1,7 Prozent.
Prominente Formate und ein Ausbau der technischen Reichweite haben sich somit bezahlt gemacht. Die Chance, dieses Niveau zu halten oder gar weiter auszubauen, ist groß - nicht zuletzt auch deshalb, weil sich Sixx-Chefin Katja Hofem-Best sicher sein kann, dass auch in Zukunft so manches Format an den Frauensender weitergereicht wird, das bei ProSieben oder Sat.1 nicht den Erwartungen entspricht. So wie im Falle von "Vampire Diaries": Weil ProSieben mit den Quoten der US-Serie nicht zufrieden war, wird sie schon ab dieser Woche jeweils donnerstags bei Sixx ausgestrahlt. Unglücklich über die Rolle des Serien-Endlagers dürfte man dort gewiss nicht sein.