Wenn ein Fußballspiel im Schnitt weit mehr als acht Millionen Zuschauer vor dem Fernseher fesselt, muss die Konkurrenz in der Regel kleinere Brötchen backen. Das bekam am Dienstag auch die neue RTL-Serie "The Glades" zu spüren, die in der vergangenen Woche mit vier Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von mehr als 18 Prozent auf dem Sendeplatz von "Dr. House" einen überraschend guten Einstand feierte. Bei der zweiten Folge reichte es diesmal allerdings nur noch für 13,1 Prozent - allzu viel Aussagekraft besitzt dieser Wert angesichts der Bundesliga-Relegation im Ersten jedoch nicht.

Erst in den kommenden Wochen wird sich wirklich herausstellen, ob es RTL wirklich gelungen ist, mit "The Glades" eine neue US-Serie zu etablieren. Zunächst gingen nun im Vergleich zur Premiere jedenfalls fast 700.000 Zuschauer verloren. 3,31 Millionen blieben übrig, nachdem "CSI: Miami" zuvor von 3,73 Millionen Zuschauern gesehen wurde und in der Zielgruppe auf 15,7 Prozent Marktanteil gekommen war. Dagegen kam auch die Wiederholung des ZDF-Films "Lüg weiter, Liebling" nicht an, den 3,10 Millionen Zuschauer sahen.

Richtig hart erwischte es allerdings "Psych", das um 22:14 Uhr bei RTL nicht über miese 8,3 Prozent hinauskam und insgesamt gerade mal noch 1,73 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher hielt. In beiden Fällen bedeutete das neue Tiefstwerte für die Krimiserie. Doch längst nicht nur RTL tat sich am Dienstag schwer: Auch ProSieben musste sich zeitweise mit einstelligen Marktanteilen begnügen. So kamen zwei Wiederholungen der "Simpsons" zu Beginn des Abends nicht über 8,8 und 9,2 Prozent hinaus, "Two and a half Men" und "The Big Bang Theory" steigerten sich danach allerdings im Laufe des Abend dann doch noch auf bis zu 12,4 Prozent.

Der Sat.1-Film "Claudia - Das Mädchen von Klasse 1" kam nicht über 2,44 Millionen Zuschauer und 9,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus, "Akte 20.12" kam anschließend mit 6,9 Prozent unter die Räder. Überraschend: Die "24 Stunden"-Reportage schlug sich am späten Abend trotz des schwächeren Vorlaufs deutlich besser als die "Harald Schmidt Show". Gute 10,8 Prozent erzielte die Reihe um 23:21 Uhr, insgesamt blieben genau eine Million Zuschauer dran - solche Werte waren für Schmidt bis zu seiner Sat.1-Absetzung allenfalls nach Champions-League-Spielen drin.