Der Übergang zu den Live-Shows ist für sämtliche Castingshows stets ein heikler Moment - das mussten ProSieben und Sat.1 im vergangenen Jahr schon bei der ersten Staffel von "The Voice of Germany" feststellen, als nach dem Ende von Blind Auditions und Battles viele Zuschauer verloren gingen. So gesehen ist es vermutlich nicht ganz glücklich gewesen, dass ausgerechnet die erste Live-Show der zweiten Staffel am Donnerstag in direkter Konkurrenz zum traditionellen Prominentenspecial von "Wer wird Millionär?" zu sehen war. Letztlich litten allerdings beide Formate unter der gegenseitigen Konkurrenz.

Den Sieg sicherten sich allerdings Günther Jauch und seine ratenden Stars, auch wenn das Promispecials erstmals in seiner Geschichte von weniger als sieben Millionen Zuschauern gesehen wurde. Im Schnitt waren am Donnerstag 6,92 Millionen Zuschauer dabei, die einem ohne Zweifel hervorragenden Marktanteil von 23,6 Prozent beim Gesamtpublikum entsprachen. Damit sahen jedoch sogar überraschend weniger zu als bei der regulären Ausgabe am Montag. Im Vergleich zum vergangenen Promispecial im Mai gingen etwa 700.000 Zuschauer verloren, vor einem Jahr waren sogar noch knapp zwei Millionen Zuschauer mehr dabei.

Und doch lag "Wer wird Millionär?" am Donnerstag unangefochten an der Spitze - im Übrigen auch in der Zielgruppe, wo sich "The Voice of Germany" zuletzt stets den eindeutigen Tagessieg sichern konnte. Nicht so bei der ersten Live-Show: Mit 2,19 Millionen 14- bis 49-Jährigen und einem Marktanteil von 18,5 Prozent lief es für ProSieben zwar gut, doch bislang bewegten sich die Marktanteile der laufenden Staffel zwischen 23 und 30 Prozent. "WWM" brachte es mit 2,68 Millionen jungen Zuschauern im Gegenzug auf 22,5 Prozent Marktanteil. Auch hier musste RTL allerdings den bislang schwächsten Marktanteil in der Geschichte der Prominentenspecials hinnehmen.

Insgesamt kam "The Voice of Germany" am Donnerstag übrigens nicht über 3,11 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 10,7 Prozent hinaus. Im Vergleich zum vergangenen Freitag gingen damit zum Start in die Live-Shows über eine Million Zuschauer verloren. Insofern wird es spannend werden, wie sich die Quoten der Castingshow in den kommenden Wochen bis zum Finale entwickeln werden.

Zuschauer-Trend: The Voice of Germany
The Voice of Germany

Und doch dürfen sowohl ProSieben als auch RTL nach dem Show-Duell am Donnerstagabend auf recht hohem Niveau jammern. Am späten Abend taten sich beide Sender allerdings jeweils deutlich schwerer: Die Spendenmarathon-Sendung kam bei RTL ab 23:23 Uhr nicht über 2,12 Millionen Zuschauer und 14,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus, das ProSieben-Magazin "red!" fuhr mit nur 11,6 Prozent ebenfalls nicht sonderlich gut. Der Tagesmarktanteil von ProSieben fiel mit 14,1 Prozent dennoch überzeugend aus. RTL hatte am Ende aber auch hier die Nase vorn und kam auf 17,4 Prozent in der Zielgruppe.