Seit 1996 standen Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler schon als Ermittler-Duo Schmücke und Schneider für den "Polizeiruf 110" des MDR vor der Kamera, nun fielen sie den Modernisierungs- und Verjüngungsbestrebungen zum Opfer. Zum Abschied bescherten sie der Reihe, die sonst im Schatten des "Tatort"-Erfolges steht, die höchste Zuschauerzahl seit etwa 20 Jahren.
So schalteten am Sonntagabend 9,37 Millionen Zuschauer den "Polizeiruf 110" ein, das reichte beim Gesamtpublikum für einen herausragenden Marktanteil von 25,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Schnitt erreichte der "Polizeiruf 110" im vergangenen Jahr im Ersten nur rund 7,3 Millionen Zuschauer. Bei den jüngeren Zuschauern musste sich Das Erste nur "Navy CIS" bei Sat.1 geschlagen geben, setzte sich aber mit 2,22 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern und 15,6 Prozent Marktanteil gegen die Filme von RTL und ProSieben durch. Bei den 14- bis 59-Jährigen reichte es mit großem Vorsprung und 21,1 Prozent Marktanteil für den Tagessieg.
Wie Günther Jauch im Anschluss über das Thema Gleichstellung für homosexuelle Paare diskutierte, interessierte noch 4,29 Millionen Zuschauer. Das reichte zwar für ordentliche 15,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, bedeutete aber die geringste Zuschauerzahl seit sechs Sendungen. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen gehörte die Sendung mit 6,3 Prozent Marktanteil zu den schwächeren dieser Staffel.
Noch ein Blick auf die "Polizeiruf"-Konkurrenz um 20:15 Uhr: Stärkster Verfolger war hier wie eh und je das ZDF. Der Film "Flaschenpost an meinen Mann" blieb mit 5,24 Millionen Zuschauern allerdings in gebührendem Abstand dahinter. Der Marktanteil lag bei 14,4 Prozent beim Gesamtpublikum und 8,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. "Kommissarin Lund - Das Verbrechen III" bleibt für das ZDF weiter ein schöner Erfolg am späteren Abend: 3,19 Millionen Zuschauer sahen diesmal zu, das entsprach 15,1 Prozent Marktanteil - neuer Staffelbestwert. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 8,2 Prozent Marktanteil erreicht.